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EU und Japan schließen „historisches“ Freihandelsabkommen
Die Europäische Union und Japan unterzeichneten am 17. Juli in Tokio ein historisches Freihandelsabkommen, dass alle Exportzölle zwischen Europa und Japan reduzieren oder ganz abschaffen soll. Das wirtschaftliche Partnerschaftsabkommen ( epa) wird die weltgrößte offene Wirtschaftszone schaffen, die etwa ein Drittel der Weltwirtschaft umfassen und Auswirkungen auf etwa 600 Millionen Menschen haben wird. Das enorme Handelsabkommen macht die wirtschaftliche Vereinigung zwischen Europa und Asien deutlich – eine Reaktion der Welt auf Amerikas zunehmenden Protektionismus.
Der Präsident des Europäischen Rates Donald Tusk pries den Deal als das „größte bilaterale Abkommen aller Zeiten“. Es wird 2019 in Kraft treten, nachdem das europäische und das japanische Parlament ihm zugestimmt haben. Mit dem Deal erklärte sich die EU damit einverstanden, ihren 10 prozentigen Einfuhrzoll auf japanische Autos und auch die 3 Prozent Zoll auf japanische Autoersatzteile abzuschaffen. Japan erklärte sich damit einverstanden, seine Zölle auf Lebensmittel und Wein aus der EU abzuschaffen, die zeitweise über 30 Prozent betrugen.
Zusammen mit dem Handelsabkommen schlossen die EU und Japan am 16. Juli auch ein Datenschutzabkommen ab. In diesem Abkommen vereinbarten sie anzuerkennen, dass ihre Datenschutzsysteme gleichwertig sind. Die Anerkennung dieser „wechselseitigen Eignung“ wird einen ungehinderten Datenfluss zwischen der EU und Japan erlauben. Laut einer Pressemitteilung schafft das „die weltgrößte Zone eines sicheren Datenverkehrs“.
Die epa und das Datenschutzabkommen werden bereits seit einigen Jahren verhandelt. Nun jedoch haben die EU und Japan das Handelsabkommen vorangetrieben – eine Reaktion auf die jüngsten Zölle der Vereinigten Staaten auf Stahl, Aluminium und andere Güter. Die geplanten US Zölle werden Europa und Asien besonders hart treffen, da beide Regionen stark vom Export abhängen. China ist das weltgrößte Exportland, gefolgt von den USA. Deutschland steht an dritter Stelle und Japan an vierter. Als Ganzes gesehen ist die EU jedoch der unbestrittene Anführer im Welthandel. Daher hat sie durch die US Zölle am meisten zu verlieren.
Die EU hat zur Vergeltung bereits Zölle auf Güter der Vereinigten Staaten erhoben. Japan hat mit einer ähnlichen Maßnahme gedroht. China und die USA sind schon dabei, einen heftigen „wie du mir, so ich dir“ Handelskrieg zu führen. Aber die US Zölle haben schon mehr als nur Vergeltungszölle hervorgebracht. Sie haben dazu beigetragen, Länder wie Japan und China dazu zu drängen, ihre wirtschaftlichen Beziehungen mit Europa zu vertiefen. Angesichts der Einstellung, die die USA vertritt, vereinigen Europa und Asien ihre Kräfte, um zurückzuschlagen.
Sowohl die führenden Politiker Japans als auch der EU waren sich der symbolischen Bedeutung des Handelsabkommens voll bewusst. Nachdem das Abkommen unterzeichnet war, sagte der japanische Premierminister Shinzō Abe: „Der zunehmende Protektionismus verursacht wachsende Besorgnis, aber ich möchte, dass Japan und die EU die Welt mit der hochgehaltenen Flagge des freien Handels anführen.“
Tusk sagte dazu: „Wir vertreten die klare Botschaft, dass wir gegen den Protektionismus sind. Die EU und Japan sind immer zur Zusammenarbeit bereit.“ Japan und Europa versuchen beide ganz klar, sich als Gegenstück zu den Vereinigten Staaten zu präsentieren, die sie als Feind des freien Handels darstellen.
Während des jüngsten Europabesuchs des US Präsidenten Donald Trump betonte er seine Verärgerung über die hohen Zölle der EU auf amerikanische Güter, die schon lange vor den seit kurzem von ihm eingeführten Zöllen auf Stahl und Aluminium erhoben wurden. In einem Interview mit dem Guardian Unlimited in Schottland nannte der Präsident die EU wegen ihrer unfairen Handelspraktiken seinen Feind. Es sagte, die EU hätte Amerika jahrelang mit hohen Zöllen übervorteilt. Präsident Trumps Äußerungen brachten ihm viel Kritik von führenden EU Politikern ein. Tusk antwortete mit einem Tweet: „Amerika und die EU sind die besten Freunde. Wer auch immer behauptet, sie seien Feinde, verbreitet Falschmeldungen.“
Sowohl Tusk als auch der Präsident der Europäischen Kommission Jean-Claude Junckers nutzten die Gelegenheit der Unterzeichnung des Handelsabkommens, um Amerikas Handlungsweise anzuprangern. Juncker sagte, der Deal zwischen der EU und Japan sei „weit mehr als nur ein Handelsabkommen“ – er sei eine allgemeine „Stellungnahme“ gegen protektionistische Handelspraktiken. Tusk stimmte dem zu und nannte den Deal „ein Licht in der zunehmenden Finsternis der internationalen Politik“.
Nach der Unterzeichnung des Abkommens sagte Tusk zu Reportern: „Wir sind vorhersehbar – sowohl Japan als auch die EU – vorhersehbar und verantwortlich – und wir verteidigen eine Weltordnung, die auf Regeln, Freiheit, Klarheit und gesundem Menschenverstand basiert. Und diese politische Dimension wird heute und morgen bereits deutlicher sichtbar als noch vor zwei Monaten und ich bin mir sicher, dass Sie wissen, was ich damit meine“ (Hervorhebung durchweg hinzugefügt).
Präsident Trumps Slogan ist „Amerika zuerst“. Wie die Washington Post es jedoch formulierte, könnte „Amerika zuerst“ am Ende „Amerika allein“ bedeuten. Amerikas Verbündete sind dabei, sich gegen Amerika zusammenzuschließen.
Die gegenwärtige Situation sollte denjenigen, die die Posaune schon länger lesen, bekannt vorkommen. Die Bibel prophezeit, dass die Vereinigten Staaten in der Endzeit durch einen Handelskrieg isoliert und belagert werden. Dieser Handelskrieg hat jetzt begonnen. Jesaja 23 beschreibt einen eurasischen „Markt der Nationen“, der sich den Vereinigten Staaten entgegenstellen wird. Diese Prophezeiung enthält die antiken Namen der Nationen, die das heutige von Deutschland angeführte Europa, China und Japan bedeuten. Deuteronomium 28 sagt die Belagerung der USA durch diese eurasische Handelsallianz voraus.
Tusk sagte auf dem Gipfel in Tokio, die Beziehungen zwischen der EU und Japan „seien nie enger gewesen“. Er sagte: „Geografisch sind wir weit voneinander entfernt. Aber politisch und wirtschaftlich könnten wir kaum näher beieinander liegen.“ Für diejenigen, die die Prophetie der Bibel studieren, ist das eine fesselnde Aussage. Europa und Japan verstärken ihre wirtschaftlichen Beziehungen. Deutschland und China haben vor kurzem ihre Handelsbeziehungen ebenfalls intensiviert und versuchen so, dem Druck der US Zöllen zu entgehen. Was muss noch alles passieren, bevor Europa und Asien ihre Kräfte endgültig gegen die USA vereinen?
Der Chefredakteur der Posaune Gerald Flurry schrieb in Hesekiel: Der Endzeitprophet, ein kommender Handelsblock bestehend aus Europa und Asien werde am Ende das Sagen im Welthandel haben. Dieser Block wird Amerika und Großbritannien belagern und sie vom Welthandel ausschließen!
Heute können wir beobachten, wie sich dieser „Markt der Nationen“ entwickelt. Das Handelsabkommen zwischen der EU und Japan ist nur ein weiterer Schritt in Richtung auf den prophezeiten eurasischen Handelsblock.
Um diese prophezeite Handelsallianz besser zu verstehen, lesen Sie „Wie wir in einen Handelskrieg geraten.“ ▪