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Europa legt die Grundlage für einen Handelskrieg

ISTOCK.COM/CARPE89

Europa legt die Grundlage für einen Handelskrieg

Amerika ist die einzige finanzielle Supermacht der Welt. Seine Vorherrschaft im weltweiten Finanzsystem verleiht ihm eine Macht, von der andere Nationen träumen.

Der Dollar untermauert alles. Amerikanische Banken wickeln eine Vielzahl von Transaktionen ab. Swift, das Nachrichtensystem, das es Banken ermöglicht, sich gegenseitig Transaktionsdetails zu senden, hat seinen Sitz in Brüssel, nimmt aber Aufträge von der Regierung der Vereinigten Staaten entgegen.

Das bedeutet, dass Amerika ganze Nationen vom globalen Finanzsystem abspalten kann.

Die USA haben im vergangenen Jahr begonnen, diese Waffe gegen den Iran einzusetzen. Am 10. Mai begann das US-Finanzministerium mit der Verhängung neuer Sanktionen. Im Laufe der Zeit wurden einige iranische Banken von Swift abgeschnitten. Den Banken wurde verboten, der iranischen Regierung Dollars zu verkaufen oder ihr Geld zu leihen, und Unternehmen auf der ganzen Welt wurde es verboten, Geschäfte mit einer Reihe iranischer Privatpersonen und Unternehmen zu tätigen.

Am 4. November haben die Vereinigten Staaten den Kauf von Öl aus dem Iran verboten. Außer wenn einem Land eine Ausnahme gewährt wurde – und es gab mehrere davon – riskierte jedes Unternehmen, das Öl aus dem Iran kaufte, vom Handel in den USA ausgeschlossen zu werden. Das ist ein riesiges Handelsvolumen, das sich niemand entgehen lassen möchte, dass selbst Firmen, die eine amerikanische Erlaubnis haben, mit dem Iran Handel zu treiben, es nicht tun, nur um auf der sicheren Seite zu sein. Die iranischen Ölexporte sanken von 2,8 Millionen Barrel pro Tag im April auf 1,1 Millionen im Dezember.

Jedes europäische Unternehmen, das mit dem Iran Geschäfte macht, könnte sich dadurch vom globalen Finanzsystem selbst abschneiden. Iranische Firmen mit Sitz in Europa wurden vom Internetzugang oder von der Elektrizitätsversorgung getrennt, oder ihre Bankkonten wurden aufgelöst. Das US-Finanzministerium warnte europäische Dienstleistungsbetriebe, dass sie, wenn sie iranische Firmen weiterhin belieferten, den Zugang zu den US-Märkten verlieren könnten.

Aber im Januar begann Europa sich dagegen zu wehren.

Am 31. Januar gaben Großbritannien, Frankreich und Deutschland die Gründung der Finanzgesellschaft Instex (Instrument in Support of Trade Exchanges – Instrument zur Unterstützung von Handelsaktivitäten) bekannt. Diese spezielle Zweckgesellschaft nutzt den Tauschhandel, um Geschäfte zwischen der EU und dem Iran zu ermöglichen. Wenn sie kein Geld verwenden, können sie auch nicht vom amerikanischen Finanzsystem abgeschnitten werden.

Die iranischen Unternehmen sind vorsichtig optimistisch, und Amerika ist verärgert. Aber hier geht es um weit mehr als nur um den Iran. Das ist Europa, das sich gegen die finanzielle Dominanz der Amerikaner wehrt.

Der EU-Observer versteht dies. Zu diesem Thema veröffentlichte er einen hervorragenden Artikel mit Titel: „Iran: EU und Trump unterschreiben ihre Scheidung auf der Weltbühne“.

Das ist das entscheidende Gesamtbild hier. Europa will die amerikanische finanzielle Supermacht neutralisieren. Instex ist ein wichtiger erster Schritt in diese Richtung. Jarrett Blan, Mitglied des Think-Tanks von Camegie Europe, erklärte im Januar, Instex werde „seinen Managern Lektionen beibringen, die in Zukunft auf andere Fälle (außer dem Iran) angewendet werden können.“

Im Moment ist die Rettung des Iran für Europa keine große Sache. Die europäischen Nationen kommen zunehmend zu dem Schluss, dass Sanktionen gegen den Iran gerechtfertigt sind. Erst vor kurzem hat der EU-Rat den Iran aufgefordert, sein „inakzeptables Verhalten“ unverzüglich einzustellen. Die EU erklärte, dass sie ob der iranischen Aktivitäten bezüglich ballistischer Raketen besorgt sei. Der EU-Rat ist tief besorgt über die feindseligen Aktivitäten des Iran auf dem Territorium mehrerer EU-Mitgliedstaaten“.

Aber Deutschland könnte das nächste Ziel der amerikanischen Finanzwaffe sein.

Deutschland hat bereits ein Drittel der Rohrleitung des Nord Stream 2 Pipeline Gemeinschaftsprojekts mit Russland verlegt. Diese Pipeline wird russisches Gas unter der Ostsee nach Deutschland transportieren und dabei die Ukraine, Polen und andere baltische Staaten umgehen.

Andere Länder sind entsetzt. Der polnische Außenminister Jacek Czaputowicz sagte, das Projekt „killt die Ukraine.“

Einige in Europa haben die Nord Stream 2 Pipeline als „Molotov-Ribbentrop 2 Pipeline“ bezeichnet, benannt nach dem Geheimpakt zwischen Adolf Hitler und Joseph Stalin, durch den sie Osteuropa unter sich aufgeteilt haben. Die Deutsche Welle stellte fest: „Sobald die Pipeline fertig ist wird Russland eine Machtposition haben, die es ihm ermöglicht, nicht nur die Interessen der Ukraine, sondern auch die der anderen osteuropäischen Länder zu ignorieren.“

Im Moment kann Russland mit einigen dieser Länder nicht allzu hart umgehen. Es braucht das Geld aus dem Verkauf von Gas an Westeuropa. Wenn es die Ukraine vom Erdgas abschneidet, verliert es auch Geld von denen, die ihr Gas über die Ukraine aus Russland beziehen. Tatsächlich zahlt Russland der Ukraine derzeit jährlich etwa drei Milliarden US-Dollar an Transitgebühren für die Nutzung seiner Pipelines. Das sind mehr als zwei Prozent der ukrainischen Wirtschaft, die direkt aus diesen Gebühren kommen.

Sobald diese Pipeline in Betrieb ist, könnte Russland der Ukraine leicht die entscheidenden Einnahmen aus der Transitgebühr entziehen, und zwar zu einer Zeit, in der die ukrainische Wirtschaft bereits in Schwierigkeiten ist (und russische Truppen die Rebellen in der Ostukraine aktiv unterstützen). Es könnte die Ukraine vom russischen Erdgas abschneiden, wie es das zuvor schon getan hat. Nur dieses Mal könnte es die Ukraine vielleicht auf unbestimmte Zeit abschneiden und dabei nur einen geringen Einkommensverlust erleiden. Es könnte sogar einmarschieren, und die Ukraine könnte die Gasinfrastruktur nicht nutzen, um zurückzuschlagen. Wie die Deutsche Welle schrieb, wird der Ukraine „kein Schutz mehr vor weiterer russischer Aggression gewährt.“

Amerika ist gegen diese Pipeline. In einem im Januar veröffentlichten Brief drohte der US-Botschafter in Deutschland mit Sanktionen gegen Uiper und Wintershell, zwei europäische Unternehmen, die am Nord Stream 2 Projekt beteiligt sind. Der italienische Konzern Saipem und das Schweizer Unternehmen Allseas wurden gewarnt, dass auch sie mit Sanktionen rechnen müssen, wenn sie den Bau der Pipeline nicht einstellen.

Europa erwartet einen viel direkteren Wirtschaftskrieg mit den USA. Deshalb hat es Instex geschaffen. Wenn Instex scheitert, verliert der Iran, aber es ist kein großer Rückschlag für die EU. Und die Erfahrung wird Europa auf bedeutendere Schlachten vorbereiten.

Im Augenblick ist Instex ein kleines Projekt. Erdöl, der wichtigste Exportartikel des Iran, ist nicht enthalten, kann jedoch später erweitert werden. Aber Amerika hat Jahre gebraucht, um seine finanzielle Waffe aufzubauen. Europa kann nicht etwas bauen, um es an einem Nachmittag niederzureißen. Es braucht Zeit, um die Grundlage für einen Finanzkrieg zu schaffen.

Oder um die Metapher zu ändern, wie der Artikel vom EU Observer in seinem Titel feststellte, ist Instex eine Scheidungserklärung zwischen diesen beiden Mächten. Europa beginnt, seine Vermögenswerte von den USA zu trennen, indem es versucht, einen Weg zu finden, wie es sein Wirtschaftssystem von den USA lösen kann. Da das europäische Wirtschaftssystem seit 70 Jahren an die USA gebunden ist, ist das sicher keine leichte Aufgabe. Instex ist jedoch ein guter erster Schritt.

Und Europa hat den Prozess auch auf andere Weise in Gang gesetzt. Am 1. Februar ist die größte Freihandelszone der Welt zwischen der EU und Japan offiziell in Kraft getreten. Jetzt hat Europa einen noch größeren Deal vor Augen – ein Abkommen mit dem lateinamerikanischen Handelsblock Mercosur. Japan hat inzwischen auch ein eigenes Freihandelsabkommen mit Australien, Kanada, Mexiko, Neuseeland, Singapur, Brunei, Vietnam, Chile, Malaysia und Peru unterzeichnet.

Die Welt wird von Freihandelsabkommen und wirtschaftlichen Beziehungen durchzogen, die die Vereinigten Staaten nicht einschließen.

Die Weichen für einen Wirtschaftskrieg werden gestellt.

Herbert W. Armstrong warnte jahrelang davor, dass Amerika einem wirtschaftlichen Angriff ausgesetzt sein würde und dass Nationen auf der ganzen Welt zusammenarbeiten würden, um Amerika wirtschaftlich zu untergraben. Er stützte sich bei dieser Voraussage auf einige der grundlegendsten biblischen Prophezeiungen über Großbritannien und Amerika, die beiden prominentesten Endzeit-Nachkommen des alten Israels. 5. Mose 28 und 2. Mose 26 prophezeien, dass diese Nationen belagert und vom Weltwirtschaftssystem abgeschnitten werden. Jesaja 23 nennt einige der an diesem antiamerikanischen Wirtschaftsbündnis beteiligten Mächte, darunter Europa, China und Japan.

Der Chefredakteur der Posaune, Gerald Flurry, hat Herrn Armstrongs Warnung vor diesem kommenden Wirtschaftsbündnis fortgesetzt. Er schreibt in Ezekiel: der Endzeit-Prophet.

Die USA und andere israelitische Nationen sind von hartem und oft unfairem Wettbewerb umgeben oder belagert. ... Da die USA und Großbritannien weltweit immer weniger wettbewerbsfähig werden, wird die Arbeitslosigkeit kontinuierlich zunehmen. ...

Die Vereinigten Staaten und Großbritannien werden außen vor bleiben, während zwei riesige Handelsblöcke, Europa und Asien, sich zusammenschließen und beginnen, die Weichen im Welthandel zu stellen. Diese Nationen Israels werden buchstäblich belagert – wirtschaftlich aus dem Welthandel ausgeschlossen!

Dieses Buch wurde erstmals im Jahr 2002 veröffentlicht. Seitdem haben die Weltmächte immer öfter versucht, sich vom amerikanischen Finanzsystem loszulösen, eine Perspektive, die die US-Wirtschaft in eine Abwärtsspirale führen wird. In der Posaune-Ausgabe vom März 2019 schrieb Herr Flurry einen Artikel mit dem Titel: „Amerika wird wirtschaftlich belagert“.

In diesem Artikel zeigte er auf, wie Europa seinen Einfluss durch das EU-Mercosur Abkommen nach Lateinamerika ausdehnt. Er zeigt, wie sich der Handelskrieg bereits entwickelt.

Die Vorbereitungen für den Handelskrieg sind überall um uns herum. Um zu verstehen, warum das so kommt und wohin es führt, lesen Sie den Artikel: „Wie wir in einen Handelskrieg geraten.“ 

DIE USA UND GROßBRITANNIEN IN DER PROPHEZEIUNG

Die Menschen der westlichen Welt wären verblüfft, ja sprachlos, wenn sie nur wüssten! Die Regierungen der USA, Großbritanniens, Kanadas, Australiens und Südafrikas würden unverzüglich ihre Außenpolitik drastisch ändern und umfassende Sofortprogramme einleiten - wenn sie Bescheid wüssten! Sie könnten es wissen, doch sie wissen es nicht! Was ist der Grund?