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Europa verstärkt seine Bemühungen zur Einrichtung vereinigter Streitkräfte
Die hundert Jahre zwischen 1815 und 1914, als der erste Weltkrieg begann, waren die längste Zeit des Friedens, die es in Europa je gab. Das soll aber nicht heißen, dass es friedlich war.
Bedenken Sie, was in diesen Jahren alles geschah: Frankreich marschierte in Spanien ein, Russland führte Krieg gegen die Türkei, verschiedene deutsche Länder kämpften gegen Dänemark, Österreich und Frankreich; Großbritannien und die Türkei kämpften gegen Russland und Griechenland kämpfte gegen die Türkei – und das waren nur die wichtigsten Konflikte. Nicht erwähnt wurden hier die zahlreichen inneren Konflikte, Aufstände, Unabhängigkeitserklärungen und andere politische Unruhen, die damals geschahen. Sogar in der Schweiz gab es einen Bürgerkrieg.
So sah es mit dem „Frieden“ in Europa vor der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts aus.
Die europäischen Länder brachten 75 Prozent des siebzehnten Jahrhunderts, 50 Prozent des achtzehnten und 25 Prozent des neunzehnten Jahrhunderts mit Kriegen gegeneinander zu. Die Kriegszeiten wurden kürzer, aber die viel wirkungsvolleren Waffen machten das mehr als wett.
Daher stehen viele Leute der Erschaffung „europäischer Streitkräfte“ skeptisch gegenüber. Wie kann ein Kontinent mit so einer langen Geschichte von Krieg und Teilung vereinigte Streitkräfte schaffen?
Viele diesbezügliche Versuche sind bereits fehlgeschlagen. Frankreich blockierte in den 1950er Jahren den Versuch, eine „europäische Verteidigungsgemeinschaft“ zu erschaffen. Noch vor kurzem, im Jahre 2011, legte Großbritannien ein Veto gegen die Einrichtung militärischer Hauptquartiere ein. Die Drohung eines britischen Vetos ließ viele Versuche von Anfang an scheitern.
Trotz all dieser historischen Teilung und der langen Geschichte der gescheiterten Versuche prophezeite die Posaune und vor uns die Plain Truth (Die reine Wahrheit) immer wieder, dass es in Europa gemeinsame Streitkräfte geben würde. Warum?
Eine wirkliche Gefahr
Dieses Thema ist nicht nur von akademischem Interesse. Napoleon Bonaparte, Kaiser Wilhelm und Adolf Hitler haben alle wegen ihrer Eroberungspläne die Welt mit Krieg überzogen. Seit dem zweiten Weltkrieg wurde Europa vergleichsweise demilitarisiert. Wir machen uns zu Recht Sorgen, dass ein militärisch wiederbelebtes Europa zu seinen alten Gewohnheiten zurückkehren könnte.
Experten für Geopolitik glauben das natürlich. „Ein föderales Europa würde eine solche Ansammlung von Macht darstellen, dass es unsere Bedeutung als atlantische Macht erheblich verringern und unsere Position in der westlichen Hemisphäre erheblich schwächen würde“, warnte der Professor für internationale Beziehungen an der Yale Universität Nicholas Spykman schon in den 1940er Jahren.
Wie man schon sehen kann, werden die Spannungen mit den Vereinigten Staaten umso größer, je weiter die europäische Vereinigung fortschreitet“, schreibt der Bestsellerautor Robert Kaplan. Ein wirklicher europäischer Superstaat mit eigenen Streitkräften und einer gemeinsamen Außenpolitik wäre ein starker Konkurrent der USA und möglicherweise auch die dominierende fremde Macht in der von den USA und Europa gleich weit entfernten Zone des südlichen Südamerikas.“
Wenn Europa sich militärisch zusammenschließt, dann hätte die Welt noch eine weitere Supermacht. Bisher folgte Europa im Allgemeinen der Politik der Vereinigten Staaten. Es hatte keine andere Wahl: Amerika war Europas wichtigste Schutzmacht. Aber ein Europa mit gemeinsamen Streitkräften ist sowohl unabhängig von den USA als auch in der Lage, den Weltfrieden zu bedrohen.
Ist so ein Europa möglich?
Der letzte Versuch
Der letzte Versuch zur Schaffung europäischer Streitkräfte begann mit dem Anschlag in Paris am 13. November 2015. Warum sollte dieser Versuch erfolgreicher sein als die gescheiterten Versuche in der Vergangenheit?
Es sind einige Faktoren hinzugekommen, die diesen Versuch erfolgversprechender machen als alle anderen Versuche zuvor:
1. Brexit: Bisher verhinderte das britische Veto jeden bedeutenden Fortschritt in Richtung auf europäische Streitkräfte. Als die Briten im Juni 2016 dafür stimmten, die europäische Union zu verlassen, begann man sofort, über die Gelegenheit zu debattieren, die Militarisierung endlich durchzusetzen..
2. Die Flüchtlingskrise: Der Schengenraum schließt 26 europäische Länder ein, die Passkontrollen und andere Grenzkontrollen abgeschafft haben. Diese Länder haben gemeinsame Grenzen, verfügen aber im Moment nicht über die Mittel, diese Grenzen auch zu überwachen. Inzwischen ist klar erwiesen, dass die Schwäche an den Grenzen eines Landes Auswirkungen auf die ganze Region hat. Damit Schengen langfristig Bestand haben kann, ist ein gemeinsamer Grenzschutz unerlässlich.
3. Terrorismus: Von 2014 bis 2017 wurden in den Mitgliedsländer der EU mehr als 19 Anschläge verübt und mehr als 370 Menschen getötet – und mehr als 45 weitere Versuche mit Bomben, Schuss-und Stichwaffen wurden vereitelt. Der zunehmende Terrorismus lenkt die Aufmerksamkeit auf die drohenden Gefahren an der gemeinsamen Grenze. Aber es zeigt auch klar, wie stark ein instabiler Vorderer Orient und Nordafrika Europa bedrohen.
4. Der Rückzug Amerikas: Bis vor kurzem und Dank der amerikanischen Sicherheitsgarantien brauchte Europa eigentlich keine Streitkräfte. Aber während der Amtszeit Barak Obamas und jetzt Donald Trumps hat sich Amerika von seinem Engagement in der Welt weitgehend zurückgezogen. Führende europäische Politiker haben seitdem mit immer mehr Mut von einer dadurch notwendig werdenden soliden Militarisierung Europas gesprochen.
5. Der Aufstieg Russlands: Die Länder Mitteleuropas und besonders Osteuropas wollen, dass Deutschland sie beschützt, denn ihre Furcht vor dem aggressiven Nachbarn im Osten nimmt zu.
Dramatische Fortschritte
Angesicht all diesen Drucks ist es leicht verständlich, warum Europa in den letzten Jahren dramatische Schritte unternimmt, um gemeinsame Streitkräfte zu schaffen. Und es werden immer schnellere Fortschritte erzielt. Die Liste ist beeindruckend:
• 13. November 2015: Terroristen töten 130 Menschen in Paris. Frankreich ruft zum ersten Mal Europas Selbstverteidigungsklausel auf.
• 17. März 2016: Die niederländische 43. mechanisierte Brigade wird den deutschen Streitkräften angeschlossen, was zwei Drittel der Kommandostruktur der niederländischen Streitkräfte einem deutschen Kommando unterstellt.
• 17. März 2016: Die deutsche Verteidigungsministerin sagt, dass Deutschland eine multinationale Panzerdivision schaffen wird, die „der Kern der europäischen Streitkräfte“ werden soll.
• 6. April 2016: Der französische Präsident François Hollande sagt der deutschen Zeitung Bild: „Wir sollten uns nicht auf andere Mächte verlassen, auch nicht auf uns freundlich gesonnene, um den Terrorismus zu bekämpfen“, womit er die USA meinte.
• 23 Juni 2016: Die Briten stimmen dafür, die europäische Union zu verlassen.
• 24. Juni 2016: Die Außenminister Frankreichs und Deutschlands erklären ihre Vision der europäischen Union ohne Großbritannien und schlagen „einen europäischen Sicherheitsvertrag vor, der alle Aspekte der Sicherheit und Verteidigung umfasst.“
• 28. Juni 2016: Die hohe Vertreterin der EU für außenpolitische Angelegenheiten und Sicherheitspolitik Federica Mogherini veröffentlicht ihren langerwarteten Bericht über außenpolitische Angelegenheiten. Darin fordert sie ein „stärkeres Europa“ und militärische Zusammenarbeit.
• 13. Juli 2016: Deutschland veröffentlicht einen Zehnjahresüberblick über seine Streitkräfte und gibt bekannt, dass es „langfristig eine gemeinsame europäische Sicherheits-und Verteidigungsunion anstrebt.“ Er empfiehlt die Einrichtung eines gemeinsamen militärischen EU-Hauptquartiers und eines Rates der Verteidigungsminister und fordert die EU-Länder auf, ihre militärische Ausrüstung gemeinsam herzustellen.
• 14. September 2016: In seiner Rede über die „Lage der Union“ forderte der Präsident der europäischen Kommission Jean-Claude Juncker Streitkräfte der EU als Teil der Lösung von Europas „Existenzkrise“.
• 16. September 2016: Die EU-Länder (außen Großbritannien) einigen sich auf einen Zeitplan für die Entwicklung einer militärischer Zusammenarbeit.
• 6. Oktober 2016: Die europäische Behörde für Grenzschutz und Küstenwache wird gegründet. Sie beginnt mit 1500 Mann Personal und ist in der Lage, in jedem Mitgliedsland im grenzfreien Schengenraum Soldaten zum Einsatz zu bringen – auch ohne die Genehmigung des betroffenen Mitgliedslandes.
• 8. November 2016: Donald Trump wird zum Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt. Viele Leute in Europa reagieren darauf mit der Forderung nach einer beschleunigten europäischen militärischen Zusammenarbeit, um Europas Abhängigkeit von Amerika ein Ende zu setzen.
• 30. November 2016: Die EU Kommission kündigt an, dass geplant ist, für die Entwicklung neuer militärischer Ausrüstung für die EU 6 Milliarden Dollar pro Jahr auszugeben – und bis zu einer halben Milliarde für militärische Forschung.
• 15. Dezember 2016: Europas Satellitennavigationssystem Galileo wird in Betrieb genommen. Eins der Hauptmotive für dieses Projekt ist die Unterstützung von Militärmissionen der EU.
• 7. Februar 2017: Jarosław Kaczyński, der Chef der polnischen Regierungspartei sagt, dass Polen „eine atomare EU-Supermacht begrüßen“ würde und dass die EU sich „auf enorme Ausgaben“ für seine Streitkräfte vorbereiten müsse.
• 16. Februar 2017: Die Tschechische Republik und Rumänien kommen überein, Brigaden ihrer eigenen Streitkräfte in die deutschen Streitkräfte zu integrieren.
• 16. Februar 2017: Die Verteidigungsminister von Belgien, Deutschland und Norwegen unterzeichnen eine Absichtserklärung, sich an der Flotte von Tankflugzeugen zu beteiligen, die von den Niederlanden und Luxemburg angeschafft wird.
• 6. März 2017: Führende Politiker der EU stimmen der Einrichtung eines neuen militärischen Hauptquartier zu. Dieses Hauptquartier wird zunächst nur Ausbildungsmissionen befehligen, aber wie der EU Observer berichtete, wird das neue Hauptquartier von manchen Leuten bereits als „der Kern der zukünftigen europäischen Streitkräfte“ angesehen.
• 10. April 2017: Frankreich und Deutschland unterzeichnen ein Abkommen, eine gemeinsame Flotte von Truppentransportflugzeugen zu betreiben.
In seiner ganzen Geschichte hat Europa auf seinem Weg zu vereinigte Streitkräften noch nie so viele konkrete Resultate erzielt.
Die Schaffung der Behörde für Grenzschutz und Küstenwache ist geschichtlich ein besonderes Ereignis. Vertreter der EU in Brüssel können jetzt bewaffnete Soldaten innerhalb des Hoheitsgebiets der EU sogar gegen den Willen des betroffenen Landes legal einsetzen. Das bedeutet wirklich eine Einschränkung der grundlegendsten Aspekte der nationalen Souveränität: Das Monopol des Staates auf die legitime Anwendung von Gewalt – etwas, das die Encyclopedia Britannica „ein bestimmendes Merkmal des modernen Staats“ nennt. Küstenwache und Grenzschutz lassen klar erkennen, dass die europäischen Staaten nicht mehr völlig souverän sind. Im Prinzip ist das ein großes Zugeständnis und ein bedeutender Schritt in Richtung auf die gemeinsamen Streitkräfte.
Abgesehen von diesen großen europäischen Gesten hat Deutschland auch große Fortschritte an einer anderen Front gemacht. 2013 wurde der damalige deutsche Verteidigungsminister Thomas de Maizière langsam ungeduldig und wollte nicht länger darauf warten, dass die Streitkräfte der EU, wie man sich lange vorgestellt hatte, durch irgendeinen feierlichen Vertrag geschaffen würden. Er gab deshalb bekannt, dass man von nun an ein anderes Konzept verfolgen wolle. Deutschland würde die EU-Streitkräfte Land für Land aufbauen. In Zusammenarbeit mit seinen Nachbarländern würde man deren Streitkräfte Stück für Stück in die deutschen Streitkräfte integrieren. Wenn sich erstmal einige wenige Länder zur Teilnahme verpflichtet hätten, könnten diese multinationalen Streitkräfte den Kern einer größeren EU-Streitmacht bilden.
Deutschland würde die EU-Streitkräfte Land für Land aufbauen. In Zusammenarbeit mit seinen Nachbarländern würde man deren Streitkräfte Stück für Stück in die deutschen Streitkräfte integrieren.
Die Holländer waren die ersten, die sich verpflichteten, zwei Drittel der Kommandostruktur ihrer Streitkräfte in die deutschen Streitkräfte zu integrieren. 2017 kam die Tschechische Republik überein, dass sich zwei ihrer Gefechtsbrigaden den deutschen Streitkräften anschließen würden. Auch die Rumänen überließen Deutschland eine Brigade.
Die europäischen Länder haben jetzt schon mehr Fortschritte in Richtung auf gemeinsame Streitkräfte gemacht als in den vergangenen fünfzig Jahren.
Diese Schritte sind nur ein Anfang, wenn auch ein wichtiger Anfang. Europa hat ein riesiges Machtpotential. Amerika macht Druck auf Deutschland, damit es zwei Prozent seines Bruttoinlandsprodukts für seine Streitkräfte ausgibt. Wenn Deutschland das wirklich tun würde, dann wäre sein Militärhaushalt umfangreicher als das Militärbudget Russlands. Zusammen mit den anderen Ländern wäre das eine Streitmacht, mit der man rechnen muss. Die Wirtschaftsleistung der EU ist etwa so groß wie die der Vereinigten Staaten. Frankreich ist schon lange eine Atommacht. In den Niederlanden, in Deutschland und in Italien lagern ebenfalls amerikanische Atomwaffen.
Herbert W. Armstrong warnte jahrzehntelang vor diesem militärischen Bündnis. Im Mai 1953 schrieb er, dass „zehn mächtige europäische Nationen ihre Streitkräfte vereinigen würden“. Im August 1978 warnte er: „Die Europäer sind sehr viel besorgter um ihre Sicherheit, die von der militärischen Macht der Vereinigten Staaten abhängt, als die Amerikaner sich klarmachen! …
„Die Europäer wollen ihre eigene Militärmacht! Sie wissen, dass die politische Union Europas eine dritte große Weltmacht hervorbringen wird, die so stark wie die USA oder die UdSSR sein würde – vielleicht sogar noch stärker!“
Eine kriegführende Union
Schon die Selbsterhaltung ist ein guter Grund dafür, jedes Anzeichen für eine vereinigte Militärmacht in Europa genau zu beobachten. Aber der wahre Grund, warum die Posaune diesen Trend beobachtet, ist die Prophetie der Bibel.
Herr Armstrong gründete seine Prophezeiungen auf Bibelstellen wie Daniel 2 und 7 sowie Offenbarung 13 und 17. Hier wird eine europäische Macht beschrieben, die in der Endzeit aus zehn Ländern oder Ländergruppen besteht.
beschreibt das römische Reich als ein Imperium,
dass die ganze Stärke aller seiner Vorgänger besitzt.
(Gary Dorning/Posaune)
Offenbarung 17, Vers 12 zum Beispiel beschreibt „zehn Könige, die ihr Reich noch nicht empfangen haben; aber wie Könige werden sie für eine Stunde Macht empfangen zusammen mit dem Tier.“
„Das siebte Haupt“ der Macht dieses Tiers, erklärt er, „mit seinen zehn Hörnern“, wie im 17. Kapitel gesagt wird, „wird die Wiederauferstehung des Tiers, des römischen Reichs aus einem Abgrund sein”. Es kommt zustande durch die „Vereinigten Staaten von Europa” oder eine Föderation von zehn europäischen Ländern auf dem Gebiet des antiken römischen Reichs.“
Diese zehn Könige werden zusammen als ein Teil der Macht des Tiers regieren. Das ist ein wichtiger Punkt, den man mit der Bibel beweisen muss. Viele Beweise dafür können Sie in Herbert W. Armstrongs kostenloser Broschüre Who or What Is the Prophetic Beast? (Wer oder was ist das prophezeite Tier?) finden.
Diese Union der zehn Könige ist ganz klar eine militärische Union. Die Bibel sagt, dass diese Könige „Krieg führen“ werden (Vers 14).
Viele andere Bibelstellen warnen vor einer großen, Krieg führenden Macht in dieser Endzeit. In Jesaja 10, 5-7 sagt Gott, dass er Deutschland (das Assyrien der Endzeit) aufsteigen lassen wird, um „zu vertilgen und auszurotten nicht wenige Völker.“ Habakuk spricht von derselben Zeit und nennt die europäische Macht in der Endzeit „Chaldäer“. Dieses Mal bezieht er sich auf die religiöse Natur dieser Macht. Sie wird hier beschrieben als ein „bitterböses und ungestümes Volk, das die Weiten der Erde durchzieht, um Wohnsitze zu erobern, die ihm nicht gehören“ (Schlachter Übersetzung).
Die Bibel ist voll mit Prophezeiungen die ein militärisches Imperium vorhersagen, das in Israel einmarschieren und es erobern wird. „Siehe, ich will über euch vom Hause Israel ein Volk von ferne her bringen, spricht der HERR, ein Volk von unerschöpflicher Kraft, ein uraltes Volk, ein Volk, dessen Sprache du nicht verstehst, und was sie reden, kannst du nicht vernehmen,“ heißt es in Jeremia 5, Vers 15. In Hesekiel 6, Vers 3 steht: „Ihr Berge Israels, höret das Wort Gottes, des HERRN! So spricht Gott der HERR zu den Bergen und Hügeln, zu den Gründen und Tälern: Siehe, ich will das Schwert über euch bringen und eure Opferhöhen zerstören.“
Diese beiden Propheten haben das geschrieben, aber erst hundert Jahre nachdem das antike Volk Israels in Gefangenschaft ging. Ihre Warnungen haben also gar keinen Sinn – es sei denn, man versteht es so, dass sie vor der Zeit warnen sollen, in der Gott, Israel wieder in Gefangenschaft bringen wird, und zwar während „einer Zeit der Angst für Jakob“ (Jeremia 30, Vers 7). Die Militärmacht, die gerade in Europa aufgebaut wird, ist genau die, von der Gott prophezeit, dass sie Israel wieder in Gefangenschaft bringen wird.
ein bestialisches Imperium geführt von einer falschen Kirche.
(Gary Dorning/Posaune)
Wegen dieser Prophezeiungen sagte Herr Armstrong voraus, dass Europa eine militärische Macht sein würde. Aber Herr Armstrong konnte aus den Bibelprophezeiungen auch ersehen, dass diese Vereinigung nicht so leicht zustande kommen würde.
„Die Völker Europas haben sich bemüht, sich zu vereinigen”, schrieb er im Januar 1979 in Plain Truth (Die reine Wahrheit). „Sie wünschen sich eine gemeinsame Währung, eine einzige gemeinsame Militärmacht und eine gemeinsame Regierung. Sie haben mit dem gemeinsamen Markt einen Anfang gemacht. Sie streben nun eine gemeinsame Währung an. Nur auf rein politischer Ebene waren sie bisher nicht in der Lage, sich zu vereinigen.“
Jawohl, das Vereinigungsprojekt auf dem europäischen Kontinent wird mit ernsthaften Hindernissen zu kämpfen haben. Der Kontinent, der immer wieder von Kriegen zerrissen wurde, wird sich nicht so einfach vereinigen lassen und er wird nie ein Abbild vollkommener Harmonie sein. Tatsächlich werden die zehn Länder dieser Supermacht, einmal vereinigt, nur eine Mischung sein und nicht vereint bleiben, so wie, „sich Eisen mit Ton nicht mengen lässt“ (Daniel 2, Vers 43). Die Prophezeiung enthüllt, dass es eine zerbrechliche und von verhängnisvollen Fehlern durchsetzte Union sein wird, die nur für wenige, aber schockierend zerstörerische Jahre zusammenbleibt.
Diese Prophezeiungen nähern sich nun immer schneller ihrer Erfüllung. Während immer noch viel zu tun ist, bevor ihre militärische Vereinigung erreicht werden kann, stehen die Europäer unter erheblichem Druck. Größere Krisen treiben die Entwicklung der europäischen Streitkräfte an. Sie muss daher trotz aller missglückten Rhetorik sehr ernst genommen werden. Terroranschläge, die Flüchtlingskrise und Russlands zunehmende Aggressivität – alle diese Probleme lösen sich nicht von selbst. Wenn Europas Bemühungen stocken, werden eine oder mehrere dieser Kräfte Europa wieder seiner prophezeiten Bestimmung näherbringen: Einem Superstaat, dessen einzelne Länder zwar ihre Souveränität verlieren, dafür aber zu einer Supermacht des einundzwanzigsten Jahrhunderts werden.
Wie werden sie sich dann also vereinigen? Herr Armstrong erklärte weiter, dass das durch das Hinzukommen einer religiösen Macht in Europa geschehen würde – derselben religiösen Macht, die mit jedem größeren europäischen Reich in den letzten 15 Jahrhunderten verbunden war. Die römisch-katholische Kirche.
Die Entstehung einer unabhängigen europäischen Militärmacht wird eine der radikalsten Entwicklungen in vielen Jahrzehnte sein. Gleichzeitig wird Deutschland zum klaren Anführer dieser Bewegung zur Erschaffung europäischer Streitkräfte.
Auch wenn gegenwärtig viele Länder die Bemühungen Europas unterstützen, seine militärische Macht zu vergrößern, zeigt die Prophetie der Bibel doch, dass dieser Trend heute wirklich eine der gefährlichsten Entwicklungen auf der Welt ist!