DIE POSAUNE
Europas Meistgesuchter: Der Chef der libanesischen Zentralbank?
Frankreich und Deutschland haben Haftbefehle gegen Riad Salameh, den Gouverneur der Bank von Libanon, erlassen, nachdem er sich geweigert hatte, am 16. Mai in Paris vor Gericht zu erscheinen.
Wer ist Salmeh? Riad Salameh ist seit 1993 Gouverneur der Bank von Libanon. Er wird unter anderem wegen Korruption, Fälschung und Geldwäsche gesucht und soll 330 Millionen Dollar (307 Millionen Euro) veruntreut haben. Kritiker behaupten, dass er sich Geld geliehen hat, um andere Gläubiger zu bezahlen, was den Libanon zum „größten Schneeballsystem der Welt“ gemacht und zu seiner Wirtschaftskrise geführt hat.
Über die Regierungen hinaus: Im Namen Frankreichs hat Interpol eine Red Notice (rote Notiz) gegen Salameh ausgestellt. Red Notices sind unverbindliche Ersuchen um grenzüberschreitende Strafverfolgung, die normalerweise nicht gegen amtierende Politiker eingesetzt werden. Ein libanesischer Richter verhängte nach der Ankündigung von Interpol ein Reiseverbot gegen Salameh. Auch seine libanesischen und französischen Pässe wurden eingezogen.
Am 23. Mai meldete die Nachrichtenagentur Reuters, dass die Financial Action Task Force den Libanon möglicherweise auf eine „graue Liste“ setzen wird, womit sich das Land in die Reihe der für Korruption berüchtigten Länder wie Haiti, Südafrika und die Cayman-Inseln einreihen würde.
Die Listen informieren die Investoren darüber, mit welchen Ländern man sicher Geschäfte machen kann. Sollte Libanon auf der Grauen Liste landen, könnte dies die ohnehin schon schwierige Situation noch verschlimmern.
Wehe, wehe, wehe: Seit 2019 hat das libanesische Pfund über 98 Prozent seines Wertes verloren. Die meisten Libanesen sind inzwischen verarmt. Die Weltbank erklärte 2021, Libanons Wirtschaft gehöre zu den „weltweit schwersten Krisen seit Mitte des 19. Jahrhunderts.“ Die Justiz kommt bei der Untersuchung der Explosion im Beiruter Hafen im Jahr 2020, bei der mehr als 200 Menschen starben und Tausende verletzt wurden, weiterhin nicht voran. Seit sieben Monaten ist das Präsidentenamt unbesetzt, da sich das Parlament nicht auf einen Kandidaten einigen konnte. Und ein Krieg zwischen Israel und der libanesischen Terrorgruppe Hisbollah bleibt eine reale Möglichkeit.
Es sieht so aus, als ob das Land, das einst als „Juwel des Nahen Ostens“ bezeichnet wurde, in ein totales Chaos stürzen wird.
Krise von biblischem Ausmaß? In Psalm 83 ist die Rede von verschiedenen alten Völkern, die sich zusammenschließen, „damit der Name Israels nicht mehr im Gedächtnis bleibt“. Ein Bündnis mit diesen Mitgliedern – und diesem Ziel – hat es nie zuvor gegeben. Dies ist eine Prophezeiung für die Zukunft. Aber die Prophezeiung ist bedeutungslos, wenn man nicht die modernen Identitäten dieser Völker kennt. Der Chefredakteur der Posaune, Gerald Flurry, erklärt in seiner kostenlosen Broschüre Der König des Südens, wie der Libanon in dieses prophezeite Bündnis eingebunden ist.
Libanon wird derzeit von der Hisbollah beherrscht, die mit dem Iran verbündet ist. Dem Iran und seinen Verbündeten wird prophezeit, dass sie in naher Zukunft gegen Deutschland kämpfen werden. (Weitere Informationen finden Sie hier.) Damit Psalm 83 in Erfüllung geht, muss der Libanon die Seiten wechseln. Die Hisbollah wird ihre Macht nicht kampflos aufgeben. Doch die libanesische Gesellschaft zerfällt an allen Ecken und Enden. Die Forderung nach der Verhaftung des amtierenden Zentralbankchefs zeigt, wie ernst die Lage ist. Und sie zeigt auch das Interesse Europas, mehr Einfluss auf die Angelegenheiten des Libanon zu haben.
Weitere Informationen finden Sie in unserem Artikel: „Warum wir Ihnen geraten hatten, den Libanon zu beobachten“.