Fast ein Drittel der Deutschen glaubt, in einer »Scheindemokratie« zu leben
Meinungen, die die demokratische Grundordnung infrage stellen, sind unter Deutschen weiter verbreitet als bislang angenommen – zu diesem Ergebnis kommt eine Allensbach-Umfrage. Die Unterschiede in Ost und West sind enorm.
In zwei Jahren Pandemie haben sich die »Querdenker« als feste Größe etabliert, auch bei weitestgehend aufgehobenen Maßnahmen protestieren sie weiter gegen eine angebliche Diktatur aus Berlin. Das Allensbach-Institut hat nun im Auftrag des SWR das Demokratievertrauen der Deutschen erfragt.
Das Ergebnis: Fast ein Drittel der Bundesbürger stellt laut einer Umfrage das politische System in Deutschland infrage.
31 Prozent der Teilnehmer äußerten in der repräsentativen Befragung demnach die Einschätzung, in einer »Scheindemokratie« zu leben, »in der die Bürger nichts zu sagen haben«. Auffällig ist der Ost-West-Unterschied: In Westdeutschland seien 28 Prozent der Ansicht, in einer »Scheindemokratie« zu leben. In den ostdeutschen Bundesländern werde diese Meinung von 45 Prozent der Befragten vertreten. 28 Prozent aller Deutschen finden laut der Umfrage, dass das demokratische System in Deutschland »grundlegend geändert« gehöre.