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Guttenberg, der digitale Euro und der Dollar
Die Europäische Zentralbank ( ezb ) plant, einen digitalen Euro einzuführen, der die grenzübergreifenden Zahlungen revolutionieren könnte. Das könnte persönliche Transaktionen und den internationalen Handel verändern. Der frühere deutsche Wirtschaftsminister Dr. Karl-Theodor zu Guttenberg ist ein starker Befürworter dieser Entwicklung und sagte in einer wissenschaftlichen Arbeit von 2019 voraus, dass „die kommende Revolution im Bankwesen und bei den Finanzen die Revolution durch die Medici vor Jahrhunderten unbedeutend erscheinen lassen wird.“
Das Korrespondenzbankverfahren hilft, den internationalen Handel, die Finanzen und andere Dienste für ausländische und einheimische Banken und Institutionen zu vereinfachen. Viele Leute sind auf US-Banken und Dollars für grenzüberschreitende Zahlungen angewiesen. Und diese internationalen Zahlungen dauern immer noch mehrere Tage und bringen hohe Gebühren mit sich.
Aber Korrespondenzbankverfahren werden bald selbst revolutioniert werden. Guttenberg will diese Entwicklung in Europa vorantreiben. In seiner Arbeit geht Guttenberg auf das Durcheinander bei der Terminologie der Bankverfahren ein und verfolgt ihre Ursprünge zurück bis in das antike Babylon – die meisten anderen Leute platzieren ihren Ursprung in Italien während der Renaissance. Im vierten Kapitel seiner Arbeit schreibt Guttenberg folgendes:
Wir wollen versuchen, den historischen Umfang des internationalen Bankwesens, das normalerweise nicht weiter zurückreicht als bis ins Italien der Renaissance, zu erweitern. Viele Leute sehen die Wiege des Bankwesens, also der Beginn von Anleihen und Anlagengeschäften schon im antiken Mesopotamien. Daher werden wir unsere Reise bei den Ursprüngen der entsprechenden Regelungen in Babylon beginnen. Auch die Entwicklungen im antiken Ägypten, bei den Griechen und bei den Römern müssen berücksichtigt werden, sowie die Fortschritte, die im frühen islamischen Nahen Osten und im Zusammenhang mit den Kreuzzügen gemacht wurden.
In seiner Schlussfolgerung erklärt Guttenberg, warum diese historische Sichtweise so wichtig ist, wenn es um die Revolution im Bankensektor geht:
Zahlungen über große Distanzen werden zukünftig anders aussehen. Ohne das Wissen ihrer historischen Wurzeln und der heutigen Herausforderungen, laufen alle neuen Systeme Gefahr zu scheitern und mit ihnen die Geschäfte, die Überweisungen und die Rahmenregelungen.
Es ist ganz einfach: Eine Kenntnis der Geschichte erlaubt es uns, die gegenwärtigen Probleme zu bewältigen und die Zukunft vorzubereiten.
Mit anderen Worten: Guttenberg glaubt, dass diese wissenschaftliche Arbeit die Grundlage der Revolution des digitalen Bankwesens Europas sein sollte.
Viele Länder hegten in den letzten Jahren die Hoffnung, dass ihre eigene Währung den US-Dollar als Weltleitwährung ablösen könnte. Ein Grund dafür ist die Korruption des amerikanischen Bankensystems. Guttenberg beginnt seine Arbeit mit diesem Zitat aus dem Bericht des permanenten Unterausschusses für Regierungsangelegenheiten des US-Senats (2001):
U.S. Banken sind wegen ihrer entsprechenden Konten, die ausländische Banken bei ihnen haben, zu Kanälen von Schwarzgeld geworden, das in das amerikanische Geldsystem einfließt und haben als Resultat illegale Unternehmen finanziert, eingeschlossen Drogenhandel und Finanzbetrug.
„Das sind harte Worte von Seiten des US-Senats“, schreibt Guttenberg, „mit denen er die Auswirkungen der Methoden der Banken zu Beginn des neuen Jahrtausends beschreibt, die in ihrer modernen Form im mittelalterlichen Europa entstanden sind und die in vielen Aspekten unverändert bis heute vorherrschen: das Korrespondenzbankwesen.“ Guttenberg will, dass dieses System geändert wird.
Aber die Welt von der Korruption der USA zu befreien, ist nicht der einzige Grund, weshalb viele Leute eine Alternative zum US-Dollar suchen. Wenn Europa in der Lage ist, ein System zu etablieren, mit dem grenzüberschreitende Zahlungen schneller und wirkungsvoller durchgeführt werden können als mit dem US-Dollar, dann könnte der Euro bald als eine verlässlichere Leitwährung wahrgenommen werden.
Als Antwort auf den Bericht der Europäischen Zentralbank über den digitalen Euro fragte die Financial Times am 19. Oktober: „Würde ein digitaler Euro eine Herausforderung für die globale Herrschaft des Dollars darstellen?“ Der Artikel merkte an, dass bei den gegenwärtigen grenzüberschreitenden Zahlungen die Banken bei jeder Transaktion ein gewisses Risiko eingehen. Der Artikel sagte: „Der Preis für dieses Risiko wird an den Kunden weitergereicht; entweder explizit über Gebühren oder implizit durch eine Verzögerung.“
Eine Vereinfachung der grenzüberschreitenden Zahlungen würde zu mehr grenzüberschreitendem Handel ermutigen. Zur Vereinfachung der Zahlungstransaktionen wäre die benutzte Währung dann dieselbe wie die Währung, in der der Handel abläuft.
Eine Fußnote des ezb Berichts lautet: „Zum Beispiel werden gegenwärtig die meisten grenzüberschreitenden Zahlungen schlussendlich in US-Dollar durch in den USA beheimatete Korrespondenzbanken abgewickelt. Ein multilaterales System einer zentralen digitalen Währung, bei dem diese Währung nur von den Einwohnern des entsprechenden Landes benutzt wird, dann aber auch von den teilnehmenden Zentralbanken für grenzüberschreitende Zahlungen verwendet wird, könnte die internationale Rolle des Euros unterstützen.“
Aber wie die Financial Times erklärte: „Wir befinden uns im Frühstadium der Entwicklung einer zentralen, digitalen Bankwährung für die Eurozone. Das ist noch kein Grund, sich zu sehr darüber zu begeistern. Man muss auch daran erinnern, dass der Euro, was den weltweiten Gebrauch angeht, immer noch weit hinter dem Dollar zurückliegt. Diese eine Währung macht bisher nur etwas über 20 Prozent der offiziellen Reserven aus im Vergleich zu etwas über 60 Prozent beim Dollar.“
Man muss jedoch anmerken, dass in Europa mit großem Eifer daran gearbeitet wird, den Euro zu einer echten Alternative zum Dollar zumachen. Weiter muss man feststellen, dass China immer stärker mit der US Wirtschaft konkurriert und gegenüber den USA immer feindseliger wird. Wenn die verschiedenen asiatischen und europäischen Länder nach einer Alternative des US-Dollars suchen, die ihnen erlauben würde, ihre Handelsbeziehungen zu revolutionieren, dann könnte eine digitale Währung die beste Lösung sein.
Die Bibel prophezeit im Besonderen, dass das tatsächlich passieren wird.
Offenbarung 17 und 18 prophezeien ein kommendes europäisches Reich bestehend aus zehn Ländern. Herbert W. Armstrong schrieb in der Augustnummer 1959 des Plain Truth, dass dieser kommende Zusammenschluss von Ländern „nur die Fortsetzung des babylonischen Systems sei – eine politische und religiöse Union mit großen wirtschaftlichen Kartellen, deren Zweck es ist, die Welt zu beherrschen!“
Ist es also ein Zufall, dass Guttenberg im antiken Babylon die Grundlage von Europas zukünftigem Bankensystem sieht? Offenbarung 18, 3 lautet: „Die Kaufleute auf Erden sind reich geworden von ihrer großen Üppigkeit.“ Eine parallele Prophezeiung in Jesaja offenbart, dass für Europa prophezeit ist, dass es der „Marktplatz der Völker“ werden wird (Jesaja 23, 3, Gute Nachricht Bibel).
Jesaja vergleicht den von Deutschland dominierten europäischen Zusammenschluss mit der Stadt Tyros, die zu ihrer Zeit die wichtigste Wirtschaftsmacht war. Vers 13 erwähnt das Land „der Chaldäer“, ein Name für das moderne Italien als einen Teil des europäischen Zusammenschlusses.
Als Alliierte Deutschlands erwähnt die Prophezeiung auch das biblische Tarsis – Japan, Spanien, Portugal und Lateinamerika heute. Lesen Sie unseren Artikel „Die Schiffe von Tarsis“, um mehr über die biblische Identität dieser Länder zu erfahren.
Eine weitere große Macht, auf die Jesaja sich bezieht, ist China unter Benutzung seines biblischen Namens Kittim (Verse 1 und 12).
China und Europa sind im Moment führend bei der Einführung einer digitalen Währung. Beide haben das Ziel, unabhängig von den Vereinigten Staaten zu werden und beide streben miteinander eine engere Handelsunion an.
Diese Prophezeiung in Jesaja schließt Großbritannien und die Vereinigten Staaten aus. Andere Prophezeiungen zeigen, dass diese Länder von dieser Handelsallianz belagert werden. Der Chefredakteur der Posaune Gerald Flurry schreibt im Kapitel 5 von Hesekiel – Der Endzeit-Prophet:
Hesekiel 4 beschreibt die große Trübsal, die tatsächlich mit einer wirtschaftlichen Belagerung gegen diese Länder beginnt. Ein Drittel der Menschen innerhalb dieser Belagerung gegen die Völker Israels werden sterben! Das entspricht mehr als 100 Millionen Menschen in den USA und mehr als 21 Millionen in Großbritannien und in einigen anderen Commonwealthländern. ...
Bedenken Sie, was Gott Seinem Propheten Hesekiel zu tun befahl: „Du sollst dich auf deine linke Seite legen und die Schuld des Hauses Israel [in erster Linie Amerika und Großbritannien] auf dich legen. So viele Tage du so daliegst, solange sollst du auch ihre Schuld tragen. Ich will dir aber die Jahre ihrer Schuld auflegen, für jedes Jahr einen Tag, nämlich dreihundertneunzig Tage. So lange sollst du die Schuld des Hauses Israel tragen“ (Hesekiel 4, 4-5).
Gott wird hier sehr ausführlich und spezifisch. Er will nicht, dass die Menschen mehr leiden, als sie unbedingt müssen, um zu erkennen, dass sie außer Gottes Geboten keinen anderen Weg zum Frieden kennen. Die Trübsal beginnt mit einer wirtschaftlichen Belagerung und diese Belagerung wird genau 390 Tage dauern – ungefähr dreizehn Monate!
Es bedarf einer mächtigen Allianz, um eine Supermacht wie die USA zu belagern. Und es bedarf auch der Unabhängigkeit vom US Dollar. Es kann deshalb nicht überraschen, wenn Europa und China immer mehr zusammenarbeiten. Eine Revolution im Bankensystem wird ihre Verschwörung gegen die USA schon bald ermöglichen und Erfolg haben. Wir werden sehr bald eine starke Verschiebung im Welthandel erleben!
Während es noch so scheint, als sei die US Wirtschaft dabei, stärker zu werden, warnt die Bibel uns davor, dass der Untergang nah ist, wenn wir nicht bereuen.