Israel gibt grünes Licht für Libanon-Offensive

Die israelischen Verteidigungsstreitkräfte haben am Dienstag Pläne für einen Einmarsch in den Libanon „genehmigt und bestätigt“. Maj. Gens. Uri Gordin und Oded Basiuk vom israelischen Nordkommando gaben dies bekannt. Die Einzelheiten der Operation sind noch unklar.

Hintergrund: Seit Oktober feuert die libanesische Terrorgruppe Hisbollah in Solidarität mit dem Krieg der Hamas aus dem Gazastreifen ein nahezu ununterbrochenes Sperrfeuer von Raketen, Artilleriegranaten und anderen Waffen auf den Norden Israels.

Die Hisbollah hat wiederholt mit einer formellen Invasion Israels gedroht, diese Drohung aber nicht wahr gemacht. Zehntausende Israelis wurden vorsorglich aus ihren Gemeinden im Norden des Landes evakuiert. Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu hat der Hisbollah mit Krieg gedroht, falls sie ihre Belästigungen nicht einstellt.

Die Zukunft: Die öffentliche Ankündigung einer Invasion nimmt Israel das Überraschungsmoment. Dies könnte ein weiteres Säbelrasseln sein, um die Hisbollah unter Druck zu setzen. Aber die Spannungen an der Nordgrenze Israels sind extrem hoch.

Netanjahu hatte großen Erfolg bei der Beseitigung der Bedrohung Israels aus dem Gazastreifen. Nun könnte er versuchen, auch die Bedrohung aus dem Norden zu beseitigen.

[E]s ist nicht die Hisbollah, die einen Krieg mit Israel will. Israel will Krieg mit der Hisbollah, um die Bedrohung im Libanon auszuschalten, so wie es die Bedrohung in Gaza auslöscht. Netanjahu glaubt, dass er genau das tun kann. Offenbar glaubt das auch [Hisbollah-Generalsekretär Hassan] Nasrallah. Der Hauptdruck, der Netanjahu zurückhält, geht von den Vereinigten Staaten aus. Die USA haben versucht, Israel zu drängen, nicht in Rafa einzumarschieren. Israel hat es trotzdem getan. Netanjahu würde sich nicht so äußern, wenn er nicht bereit wäre, sich auch über die Meinung der USA zum Libanon hinwegzusetzen.
– „Ist die Hisbollah bereit für Israels Invasion?“