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Israel wurde nationale Größe versprochen – die Juden haben sie nie erlangt. Warum? (Vierter Teil)
Fortgesetzt von Israel wurde nationale Größe versprochen – die Juden haben sie nie erlangt. Warum? (Dritter Teil)
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in Volk und eine Menge von Völkern
Auch Isaak und Jakob gegenüber wurden die besagten Verheißungen ausgesprochen. Ismael und die anderen Söhne Abrahams waren vom Erstgeburtsrecht ausgeschlossen; das gleiche Los traf Esau, als er Jakob, seinem Zwillingsbruder, sein Erstgeburtsrecht verkaufte. Das Versprechen an Isaak ist in 1. Mose 26, 3-5 aufgezeichnet: „… und ich will mit dir sein und dich segnen; denn dir und deinen Nachkommen will ich alle diese Länder geben und will meinen Eid wahr machen, den ich deinem Vater Abraham geschworen habe, und will deine Nachkommen mehren wie die Sterne am Himmel und will deinen Nachkommen alle diese Länder geben …“ Beachten Sie das! Zweimal hat Gott „alle diese Länder“ verheißen. Das ist millionenmal größer als die zwei Quadratmeter große Fläche, für die unser „intellektueller“ Zyniker kämpfte. Außerdem sollten Isaaks Nachkommen sich „mehren wie die Sterne am Himmel“. Das ist tausendemal größer als eine kleine „Stadtgemeinde“.
Jakob gegenüber wird die Verheißung in 1. Mose 27, 26-29 wiederholt, wo materieller Segen hinzugefügt wird, nämlich Reichtum des Bodens, und die Prophezeiung, dass heidnische Nationen von den Erstgeburtsrechts-Nationen Israels regiert werden sollten. „… Gott gebe dir vom Tau des Himmels und von der Fettigkeit der Erde und Korn und Wein die Fülle. Völker sollen dir dienen, und Stämme sollen dir zu Füßen fallen. Sei ein Herr über deine Brüder, und deiner Mutter Söhne sollen dir zu Füßen fallen. Verflucht sei, wer dir flucht; gesegnet sei, wer dich segnet!“
Ausbreitung in alle Welt
In 1. Mose 28, 13-14 wird eine weitere Einzelheit über die Nachkommen Israels genannt, dass sich nämlich die Nationen Israels um die ganze Welt ausbreiten würden. „Und der Herr … sprach: Ich bin der Herr, der Gott deines Vaters Abraham, und Isaaks Gott; das Land, darauf du liegst, will ich dir und deinen Nachkommen geben. Und dein Geschlecht soll werden wie der Staub auf Erden, und du sollst ausgebreitet werden gegen Westen und Osten, Norden und Süden.“
Das hebräische Wort für „ausbreiten“ bedeutet auch „hervorbrechen“. Diese Verheißung nennt keine Grenzen für die Ausbreitung der Nachkommen Jakobs, weder nach Osten noch nach Westen, Norden oder Süden. Somit wird ihre Ausbreitung über die ganze Erde angedeutet, und genau das wird auch in Römer 4, 13 bestätigt: „Denn die Verheißung, dass er [Abraham] sollte der Welt Erbe sein …“
Dieses Versprechen bedeutet nun nicht, dass die Nachkommen Abrahams die gesamte Erde zum Besitz haben sollen, ohne den Nichtisraeliten noch etwas übrigzulassen; es bedeutet vielmehr, dass sie sich im Laufe der Zeit über bestimmte Gebiete in den verschiedensten Teilen der Welt ausbreiten sollten. Jedoch in der neuen Welt, nach dem Tausendjährigen Reich Christi, wird die Erde ausschließlich von denen bewohnt sein, die durch Christus Abrahams Kinder werden, wie das in Römer 4, 13 beschrieben ist.
Es gibt einen Punkt bei dieser Prophezeiung, der bisher völlig übersehen oder missverstanden wurde: In der Tat haben sich die Völker Israels, die das Erstgeburtsrecht besitzen, in vielen Gebieten der Erde ausgebreitet und niedergelassen, und zwar nachdem sie 721-718 v. Chr. aus ihrem eigenen verheißenen Land Samaria (Palästina) verschleppt worden waren. Die folgenden Bibelverse machen diesen Punkt der Prophezeiung klar: „Und siehe“, fährt Gott fort, „ich bin mit dir und will dich behüten, wo du hinziehst [Gott bezieht dies nicht auf Jakob persönlich, sondern auf seine Nachkommen, die sich in alle Richtungen ausbreiten sollten], und will dich wieder herbringen in dies Land. Denn ich will dich nicht verlassen, bis ich alles tue, was ich dir zugesagt habe“ (l. Mose 28, 15).
Diese allgemein unbeachtet gebliebene, aber sehr wichtige Prophezeiung wird sich beim zweiten Kommen Christi erfüllen. Sie wird weiter erklärt in Jeremia 23, 7-8 und 50, 4-6. 19-20 und in anderen Prophezeiungen.
Verheißung Jakob gegenüber bestätigt
Später erschien Gott Jakob, dem Enkel Abrahams, dessen Name in Israel geändert wurde, und erklärte ihm Näheres über diese „vielen Völker“: „… Ich bin der allmächtige Gott; sei fruchtbar und mehre dich! Ein Volk und eine Menge von Völkern sollen von dir kommen, und Könige sollen von dir abstammen“ (1. Mose 35, 11). So sollen also die Nachkommen Abrahams schließlich eine Nation bilden – eine große, reiche, mächtige Nation – und darüber hinaus eine Gruppe von Nationen, eine Völkergemeinschaft.
Geben Sie sorgfältig acht auf diese entscheidende Tatsache! Es ist fundamental, wenn Sie den überaus wichtigen Schlüssel zu allen Prophezeiungen verstehen wollen – den Schlüssel zur wahren Bedeutung der beispiellosen Weltgeschehnisse der Gegenwart. Diese Verheißung hat sich in den Juden nie erfüllt. Sie kann nicht „hinweggedeutet“ werden, indem man sie so auslegt, da sie nur durch Christus ererbt wird. Auch kann sie sich nicht auf die Kirche beziehen, denn die eine in der Bibel anerkannte wahre Kirche ist keine Nation oder Gruppe von Nationen, sondern sie besteht aus einzelnen Berufenen, die unter allen Völkern verstreut leben. Daher bleibt uns nur die Alternative: Entweder hat sich dieses Versprechen auf nationaler Ebene erfüllt, oder die Bibel ist nicht das heilige Wort Gottes.
Hier haben wir das Rätsel aller Zeiten! Handelt es sich hier um ein nicht eingehaltenes göttliches Versprechen? Das Schicksal der Bibel als offenbartes Wort Gottes der Beweis für die Existenz Gottes – hängt von der Antwort auf diese bedeutsame Frage ab. Das jüdische Volk hat diese Verheißungen nicht erfüllt. Die Verheißungen beziehen sich nicht auf die Kirche. Die Welt mit ihren großen Kirchenführern weiß nichts von irgendeiner derartigen Erfüllung. Hat Gott versagt? Oder hat er seine gewaltigen Versprechen wahrgemacht, ohne dass die Welt das gemerkt hätte? Die erstaunliche Antwort liegt im Verständnis der biblischen Prophezeiungen und der oft unbekannten geschichtlichen Tatsachen begründet. ▪
Wird fortgesetzt...