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Israels bleibendes Symbol
Das bedeutendste Symbol auf der 1.400 Jahre alten goldenen Medaille, die vor kurzem in Jerusalem entdeckt wurde, ist eines, das den Juden vertraut ist: eine Menora.
Dieser siebenarmige Leuchter ist seit Jahrtausenden ein Symbol Israels gewesen. Er war seit den Tagen Mose’s verwendet worden, als Gott ihm gebot, einen verzierten „Kerzenleuchter aus purem Gold“ zu machen, um ihn in das tragbare Heiligtum in der Wüste zu stellen. Dieser Leuchter trat auch Jahrhunderte später als eines der wichtigsten Geräte im prachtvollen Tempel von König Salomo in Erscheinung.
Dieses einzigartige Symbol begann im ersten Jahrhundert v. Chr. auf Münzen zu erscheinen. Der Experte für Numismatik Peretz Reuven sagt, es wurde weitgehend von Juden in Israel und in der Diaspora in den späten römischen und byzantischen Epochen verwendet, wo es auf Skulpturen, feinen Metallarbeiten, in Gemälden, Gravierungen, Prägungen, Mosaiken und Gussstücken erschien, aber auch in der Architektur, auf Beinhäusern, Sonnenuhren, Öllampen, Flaschen, Schalen, Edelsteinen und Siegeln, wie auch auf Medaillen.
Die babylonische Armee zerstörte Jerusalem während des sechsten Jahrhunderts v. Chr. und transportierte alle Tempelgefäße nach Babylon. Laut der Bibel kehrten die Juden siebzig Jahre danach zurück nach Jerusalem mit „den Gefäßen aus dem Hause des Herrn,“ vielleicht auch mit der Menora von Salomos Tempel.
Jahrhunderte später wurde der siebenarmige Leuchter immer noch als ein markantes Symbol der jüdischen Religion gebraucht. Der Historiker Josephus aus dem ersten Jahrhundert erzählt uns, dass die römischen Soldaten, als sie im Jahr 70 n. Chr. Jerusalem zerstörten, die Tempelmenora eroberten und sie nach Rom brachten (Illustration Seite 16). Der römische Kaiser Domitian ließ sogar auf dem Titusbogen einen triumphalen Siegeszug römischer Soldaten eingravieren, die eine riesige Menora tragen.
Doch obwohl der Tempel zerstört und die Menora entfernt wurde, blieb die tiefe symbolische Bedeutung des siebenarmigen Leuchters während der letzten 2000 Jahre fest verankert in den Herzen und Gedanken aller Juden.
Bald nachdem der Staat Israel im Mai 1948 seine Unabhängigkeit erklärt hatte, wählte er als sein nationales Wappen einen siebenarmigen Leuchter, flankiert von zwei Ölbaumzweigen – ein Bild von einer Vision, die im Buch Sacharja aufgezeichnet ist.
Das bekannteste Bild der Menora im heutigen Israel steht stolz auf einem kleinen Platz auf der Straßenseite gegenüber dem Parlamentsgebäude in Jerusalem. Es ist eine etwa 5 Meter hohe Bronzeskulptur, bekannt als die Knesset-Menora. Dieses sichtbare Lehrbuch, wie es manche nennen, enthält Gravuren von mehr als zwei Dutzend bedeutender Ereignisse, die in der Bibel und in jüdischen Geschichtsbüchern beschrieben sind. Es schildert die vielen Prüfungen und Wehen des jüdischen Volkes im Laufe der Geschichte. Seine dramatischste Gravur ist eine biblische Textstelle, die quer an der Unterseite der Arme zu sehen ist: „Nicht durch Macht und nicht durch Kraft, sondern durch meinen Geist, spricht der Herr der Heerscharen.“
Heute, genau wie vor über einem Jahrtausend, ist die Menora ein prägendes Symbol sowohl für die Geschichte der Juden als auch für ihr Heimatland. ▪