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Ist der Dollar zu schwach?

Dmitry Moraine/Unsplash

Ist der Dollar zu schwach?

Ein billiger Dollar kann kurzfristig Vorteile bringen. Aber die größeren Implikationen sollten uns alle alarmieren.

W irtschaftswissenschaftler stimmen bereitwillig überein, dass an der heimischen Front eine niedrige Inflation, niedrige Arbeitslosigkeit und hohes Wachstum immer gut für die Wirtschaft ist. Wenn es aber um internationale Ziele geht, ob ein Land eine stärkere oder schwächere Währung haben sollte, steht das oftmals offen zur Debatte. Dies spiegelt sich in der wechselnden Position der Vereinigten Staaten wieder.

Die U.S. hatten für lange Zeit eine Politik eines „starken Dollars“, aber in den letzten Monaten scheinen sie eine Politik zu verfolgen, die den Dollar schwächt. Das Hauptthema der Diskussionen im Februar unter den Finanzrepräsentanten der sieben größten Industriestaaten (die Gruppe der Sieben, bzw. G-7) war der fallende Dollar. Man glaubte, dass die von John Snow, dem Sekretär des Finanzministeriums gemachten Bemerkungen bedeuten, dass die Regierung den Rückgang, besonders gegenüber dem Euro, begrüßte.

Dann im April war U.S. Vizepräsident Dick Cheney in China (kein G-7 Mitglied) und setzte die chinesische Führung unter Druck, den Wechselkurs ihrer Währung, des Yuan, freizugeben, dessen Wert gegenüber dem Dollar steigen würde. (Die meisten Wirtschaftswissenschaftler stimmen überein, dass der Yuan im Verhältnis zum Dollar unterbewertet ist).

Warum wohl versucht die U.S. Regierung den Dollar zu schwächen? Und ist das eine kurzsichtige Politik?

„Die Bush Regierung hat eine kalkulierte wirtschaftliche und politische Wahl getroffen. Indem sie einen billigen Dollar duldet und sogar fördert, verschafft die Regierung den amerikanischen Exporteuren einen großen Vorschub, was ihre Produkte auf ausländischen Märkten billiger macht. Das sollte zu mehr Einstellungen und niedriger Arbeitslosigkeit im Vorfeld zu den Wahlen anregen“ (New York Times, 9. Februar).

Vorteile und Nachteile

Der Hauptvorteil eines schwächeren Dollars ist, dass er fremde Währungen teuerer macht, wodurch die Importe der U.S. teurer und die Exporte der U.S. billiger werden. Indem Exporte gefördert und Importe nicht gefördert werden, hofft die Regierung nicht nur Produktions-Arbeitsstellen zu stimulieren, sondern auch, dass das Außenhandelsdefizit abnimmt.

Aber es gibt einen Preis der für einen schwächeren Dollar zu bezahlen ist.

Höhere Importpreise bedeuten, dass die amerikanischen Verbraucher mehr für eine Masse ihrer Elektronik, eine Menge ihrer Kleidung, viele ihrer Autos und einen Großteil ihres Öls bezahlen. Weil die Importpreise steigen, werden heimische Erzeuger sehr wahrscheinlich ihre Preise ebenfalls erhöhen, die zur Inflation führen.

Außerdem ist Amerika von ausländischen Investitionen stark abhängig, um ihr Haushaltsdefizit zu finanzieren, und ein instabiler Dollar wird eine riskante Investition. Höhere Zinssätze könnten erforderlich sein, um das nötige Kapital anzulocken. Wenn das geschieht werden die Zinszahlungen dem Budgetdefizit Milliarden von Dollars hinzufügen. Wenn höhere Zinssätze für Investition gezahlt werden, kann es auch andere Zinssätze hochtreiben.

Infolgedessen sind nicht nur die Verbraucher mit der Aussicht auf höhere Preisen konfrontiert (auf Importen zu einem Minimum), sondern auch jene, die variable Ratenschulden haben, könnten ebenso mit höheren Zinszahlungen belastet werden.

Die U.S. Regierung ist bereit all diese Risiken einzugehen, indem es einen schwächeren Dollar fördert, um das Außenhandelsdefizit zu senken und die die Arbeitslosigkeit zu reduzieren. Warum? Um das richtig zu erkennen, müssen wir zuerst verstehen, was die Fluktuation des Dollarwertes bewirkt.

Wechselkurs

Menschen wechseln Währungen um, um Güter, Dienstleistungen oder Vermögenswerte in anderen Ländern zu kaufen. Der Wechselkurs ist der Kurs, durch den die Währung eines Landes in die Währung eines anderen Landes umgetauscht werden kann. Er sagt ihnen, was der Preis einer fremden Währung ist. Wechselkurse werden durch Angebot und Nachfrage bestimmt.

Sagen wir zum Beispiel, ein Europäer möchte einen IBM Computer kaufen, der in den U.S. hergestellt wurde. Er hat Euros, aber IBM will Dollars. Um den Computer zu kaufen, muss er Euros in Dollars umwechseln. In diesem Fall kommt die Nachfrage für Dollars von einem Europäer, der bereit ist, Euros abzugeben, um ein amerikanisches Produkt zu kaufen.

Um diese Art von Transaktionen zu erleichtern, findet der Kauf und Verkauf von Währungen in einem Forex (Devisen) Markt statt. Handelsbanken und andere Finanzinstitute, Gesellschaften oder sogar einzelne Personen können Geld kaufen und verkaufen – nehmen eine Währung, um eine andere zu kaufen. Im Wesentlichen wird der Forex Markt durch das Gesetz von Angebot und Nachfrage bestimmt. Der Preis für die Währung jedes Landes wird vom Bedürfnis derer bestimmt, die damit handeln, um mehr davon zu erwerben oder weniger davon zu besitzen.

Wie wir mit dem Beispiel von dem Europäer, der einen amerikanischen Computer kaufen wollte, gesehen haben, ist dieses System von Angebot und Nachfrage für eine Währung direkt mit dem Angebot und der Nachfrage für Güter, Dienstleistungen und Vermögenswerte eines Landes gekoppelt. Es läuft darauf hinaus: Abgesehen von einer staatlichen Intervention, wenn Land A mehr an Land B verkauft, als es von Land B kauft, ist die Währung von Land A mehr gefragt, als die vom Land B (im Verhältnis zueinander). Dies wird dazu tendieren, den Wert der Währung des Landes A im Verhältnis mit Land B hochzutreiben.

Wenn Land A von Land B mehr kauft, als es dem Land B verkauft, dann ist die Währung des Landes A weniger gefragt als die des Landes B. Dies tendiert dazu, den Wert der Währung des Landes A im Verhältnis zu Land B nach unten zu drücken.

Wenn ein Land den Kräften des Marktes erlaubt, den Wert seiner Währung zu bestimmen, dann wird gesagt, es lässt die Währung „fluktuieren“.

Regierungen greifen jedoch manchmal in den Devisenmarkt ein, um einen gewünschten Wechselkurs aufrecht zu erhalten. China hat zum Beispiel für über ein Jahrzehnt seinen Wechselkurs festgelegt, indem es seinen Yuan an den U.S. Dollar „koppelt“. So wie der Wert des Dollars schwankt, so schwankt auch der Yuan. Wie geschieht das, und warum?

China hatte mit den U.S. im letzen Jahr einen Handelsüberschuss von 124 Milliarden Dollar. Der Wechselkurs ist etwa 8 Yuan zu einem Dollar. Abgesehen von Kapitalverkäufen zeigt Chinas Handelsüberschuss von Gütern und Dienstleistungen, dass der Yuan mehr gefragt ist, als der Dollar – somit kaufen mehr Amerikaner chinesische Güter und Dienstleistungen, als die Chinesen amerikanische Güter und Dienstleistungen. Zum Preis von 8 Yuan für den Dollar, wollen im Wesentlichen mehr Leute Yuan kaufen, als verkaufen. Dies treibt den Preis des Yuan hoch, weil die Nachfrage für den Yuan größer ist, als die Leute bereit sind anzubieten (bzw. zu verkaufen).

Um diesen Aufwärtsdruck des Yuan zu kompensieren und ein Ansteigen seines Wertes gegenüber dem Dollar zu verhindern – um es bei 8 Yuan für den Dollar zu belassen – verkauft die chinesische Zentralbank einfach Yuan auf dem Devisenmarkt. Sie verkauft genug um der übermäßigen Nachfrage so weit gerecht zu werden, dass der Preis wieder auf 8 Yuan für den Dollar sinkt.

Der Hauptgrund warum China seine Währung an den Dollar koppelt, ist, den Preis seiner Exporte für den amerikanischen Verbraucher relativ stabil und billig zu halten. Die chinesische Wirtschaft ist sehr stark von ihren Exporten abhängig.

Während wir die Frage näher untersuchen, ob der Dollar zu schwach ist, dürfen Sie nicht vergessen, dass Angebot und Nachfrage die Schwankungen des Wechselkurses bewirken.

Die Auswirkung des Handelsdefizits

Während mehrere Faktoren den Fall des Dollars verursacht haben, so ist „der größte Einzelfaktor … das steigende Defizit im Handel der U.S. gewesen. Die Vereinigten Staaten importieren [Nachfrage] viel mehr an Gütern und Dienstleistungen als sie exportieren [Angebot]. Die U.S. Verbraucher haben einen großen Appetit auf japanische Autos, chinesische Kleidung, deutsche Maschinen und finnische Mobiltelefone. Die Ölimporte, bei weitem der größte Posten, sind ständig im Wachsen. U.S. Handelsgesellschaften sind nicht in der Lage, Produkte und Dienstleistungen im gleichen Wert zu exportieren.“ (Global Policy Forum, August 2003).

Zwischen 1990 und 2000 verdoppelten sich die U.S. Exporte, sind aber seitdem relativ flau gewesen. Amerika exportierte im letzten Jahr etwas weniger als in 2000. Inzwischen steigen die Importe weiter an, und zwar in einem Ausmaß, dass Amerikas Handelsdefizit (der Unterschied zwischen Import und Export) kolossale 489 Milliarden Dollar in 2003 ausmachte – der höchste Rekord aller Zeiten.

Grundsätzlich bedeutet das Handelsdefizit, dass die U.S. als ein Land mehr konsumieren (bzw. verlangen) als sie produzieren (oder liefern). Dieser „Verbraucher-Exzess“ muss finanziert werden! Das Handelsdefizit wird durch den Verkauf von U.S. Vermögenswerten bezahlt – physische Vermögenswerte, wie Fabriken, Land, Gebäude oder finanzielle Vermögenswerte, wie U.S. Dollar, Aktien und Wertpapiere. Mit anderen Worten, für jeden Dollar an konsumierten Defizitwaren und Dienstleistungen, müssen die U.S. einen Dollar von ihren Vermögenswerten verkaufen.

„Ausländische Zentralbanken, angeführt von China und Japan, halten jetzt nahezu eine Billion Dollar an staatlichen Wertpapieren und Banknoten, fast ein Viertel der öffentlichen Schulden der USA“ (Wall Street Journal, 26. April). Und viele von Amerikas größten Firmen, wie Amoco, Chrysler und Teile von Lucent und IBM, sind von Ausländern verschlungen worden.

Darüber hinaus „sind große Teile der Wall Street auch unter ausländische Kontrolle gekommen. Namen wie Scudder Investments, Bankers Trust, First Boston, Alliance Capital, Republic Bank, Kemper Corporation … klingen vielleicht noch amerikanisch, aber diese ehemaligen Säulen amerikanischer Finanzunternehmen werden jetzt z.B. von Zürich, Frankfurt und London kontrolliert. Sogar die amerikanische Buchverlagsindustrie ist jetzt größtenteils in ausländischem Besitz. Laut einer Schätzung kontrollieren allein deutsche Firmen jetzt mehr als die Hälfte der Industrie. Amerikanische Verlage, die jetzt in deutschem Besitz sind, schließen Random House, St. Martins Press, Doubleday, Crown, und Farrar, Straus & Giroux ein“ (American Prospect, März 2004).

„In Wirklichkeit verkaufen die Vereinigten Staaten das Familiensilber. Innerhalb des Zeitraums einer einzelnen Generation veräußern sie viel von ihrer industriellen und kommerziellen Grundlage – einer Grundlage, die von vielen früheren Generationen von Amerikanern aufgebaut wurde“ (ibid). In 2002 allein stiegen die im Besitz von Ausländern befindlichen Vermögenswerte in den U.S. um 707 Milliarden Dollar, während die von den U.S. gehaltenen Vermögenswerte im Ausland nur um 179 Milliarden Dollar zunahmen. Dies ist ein negativer Unterschied an Investitions-Vermögenswerten von 528 Milliarden Dollars! (Zahlen für 2003 sind bis zu diesem Bericht nicht verfügbar).

Es sollte selbstverständlich sein, dass Amerika früher oder später beginnen muss, mehr zu produzieren als es konsumiert – nicht nur um den Besitz übriggebliebener Vermögenswerte zu erhalten, sondern auch um den Strom von Dividenden- und Zinszahlungen aufzuhalten, die die U.S. ausländischen Besitzern von U.S. Vermögenswerten bezahlen muss.

Das Handelsdefizit ist ein sehr ernstes Problem, und obwohl es nicht soviel „Presse“ wie das Haushaltsdefizit bekommt, können wir nun erkennen, warum Washington besorgt ist, und warum es einen schwächeren Dollar unterstützt, in dem Versuch, mehr Exporte zu fördern. Aber ist das eine gute Lösung?

Hindernisse für mehr Exporte

Theoretisch sollte ein schwächerer Dollar den Export stimulieren, das Handeldefizit reduzieren und Arbeitsplätze schaffen. Aber dies setzt voraus, dass es genug ungenutzte Fertigungskapazität gibt, um die Dinge umzudrehen. „Nach 30 Jahren von zunehmendem Warenhandelsdefizit ist viel von Amerikas einst ungeheurer Fertigungskapazität lahm gelegt worden (ibid).

Außerdem haben viele U.S. Produktions-Betriebe einen Teil oder auch all ihre Fertigung ins Ausland verlegt. Sie produzieren rund um die Welt und verkaufen von Niederlassungen außerhalb Amerikas an ausländische Märkte, sowie auch an die U.S. „Die besten Schätzungen sind, dass etwa 45% aller U.S. Importe innerhalb der Branchen von U.S. Unternehmen, die außerhalb der U.S. produzieren und innerhalb der U.S. verkaufen, abgewickelt werden“ (Le Monde Diplomatique, Oktober 2003; durchaus meine Betonung). Das wird sich sehr wahrscheinlich nicht ändern.

Darüber hinaus spezialisieren sich Länder, wie Japan und Deutschland, „jetzt zunehmend auf das Produzieren von Gütern, die die Amerikaner nicht mehr machen können (oder in einigen Fällen nie gemacht haben), einschließlich fortschrittlicher Materialien (wie superstarke Verbundwerkstoffe, die bei Flugzeugen verwendet werden), Schlüsselkomponente (wie die mehr fortschrittlichen Komponenten in Mobil-Telefonen) und hoch entwickelte Investitionsgüter (alles, vom ‘Schrittmacher’ der Halbleiterindustrie bis zur Ausrüstung für Fernsehübertragungen)“ (American Prospect, op.cit.).

Und einiges von dem, was die U.S. exportiert beinhalten importierte Komponente, die dann als Teil von etwas anderem wieder exportiert werden. „Praktisch jedes in Amerika hergestellte Produkt ist heutzutage stark von importierten Komponenten abhängig. In der Tat, Amerikas fortschrittlichste Hersteller haben den Trend angeführt, die schwierigst herstellbaren Komponenten und Materialen auszugliedern und an ehemalige Rivalen in Japan und Deutschland zu vergeben. Ein Klassiker in dieser Hinsicht ist Boeing, die sich bezüglich der wichtigen Fertigung in ihrem demnächst erscheinenden 7E7 Jet sehr stark auf japanische Partner stützt“ (ibid.).

Dies erfolgt auch, wenn zum Beispiel asiatische Hersteller ihre Güter per Luftfracht nach Los Angeles bringen und diese dann per LKW nach Mexiko transportiert werden. An der Grenze werden sie als amerikanische Exporte deklariert.

Letztlich mag ein fallender Dollar tatsächlich geringen Einfluss auf eine Senkung der Exportpreise haben, aber es macht Exporte an Länder, wie China, die ihre Währung an den Dollar koppeln, nicht billiger; und der Einfluss in Ländern mit unfairen Handelspraktiken oder solchen, die Handelbeschränkungen auferlegen könnten, ist abgeschwächt.

Trotz dieser Hindernisse können wir immer noch erwarten, dass der schwächere Dollar allgemein zum Aufschwung von Exporten beiträgt, aber sehr wahrscheinlich nicht in dem Ausmaß, das nötig wäre, um das Handelsdefizit zu überwinden. Es sollte einleuchtend sein, dass mehr weitreichende Lösungen nötig sind, um die strukturellen Probleme in Ordnung zu bringen, die der Ursache des Handelsdefizits zu Grunde liegen – nicht nur in physischen Kapital-Engpässen, sondern auch in menschlichen und sozialen Kapitalausfällen.

Selbst mit den Vorteilen, die von billigeren Exporten kurzfristig anfallen, ist ein geschwächter amerikanischer Dollar eine gefährliche Politik.

Die Implikationen eines geschwächten Dollars

Entsinnen Sie sich, dass zwei wahrscheinliche Nebenwirkungen eines fallenden Dollars für die U.S. höhere Zinssätze und steigende Preise bedeuten, besonders an Importen – wobei Öl nicht eben das Geringste ist. Die Ölproduzierenden Länder im Nahen Osten verkaufen Öl in Dollars, aber sie importieren viele ihrer Güter und Dienstleistungen von der Europäischen Union und müssen dafür in Euros bezahlen. So wie der Dollar gegenüber dem Euro an Boden verliert, so verschlechtert sich ihre Kaufkraft. Sie können entweder die Preise erhöhen (wie die Amerikaner es bereits an den Zapfsäulen erfahren haben) oder sie beginnen, die Ölverträge in Euros festzusetzen, wie es der Irak in 1999 getan hat.

Russland verkauft auch Öl in Dollars, importiert aber viele Güter von der EU. Also verliert es auch an Kaufkraft. Laut www.gateway2russia.com, hat der stellvertretende Vorsitzende der russischen Zentralbank vor kurzem vorgeschlagen, die Politik, den russischen Rubel nur an den Dollar zu koppeln, aufzugeben, und dies mit beiden, dem Dollar und dem Euro zu ersetzen (1. März).

Der instabile Dollar macht rund um die Welt Druck auf die Zentralbanken, sich von den Dollarreserven zu trennen. Tatsächlich haben mehrere ihre Dollarreserven bereits reduziert, um weitere Verluste zu vermeiden. „Eine neue Analyse von Lehmann Brothers schätzt, dass in der zweiten Hälfte des letzten Jahres so viel wie 133 Milliarden Dollar an ausländischen Devisenreserven im nicht-japanischen Asien den Dollar für stärkere und ertragreichere Währungen, wie z.B. den Euro, verlassen haben“ (Observer, 22. Februar).

Was dies andeutet ist, dass der U.S. Dollar – infolge seiner Schwäche – etwas von seinem Status als Leitwährung einbüßt. Dies hat weitreichende Implikationen. Um Geschäftstransaktionen in globalem Maßstab reibungslos durchzuführen, so dass das Wachstum gefördert wird, verlässt sich die Welt auf eine universell anerkannte Währung – die Leitwährung. Im 19. Jahrhundert diente das britische Pfund Sterling diesem Zweck. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es allmählich durch den U.S. Dollar ersetzt.

„Eine nationale Währung wird zur internationalen Leitwährung für andere Länder, wenn sie als die ausgesuchte Währung in globalen Finanzen und im Handel aufgrund ihrer überwältigenden, relativen, ökonomischen und finanziellen Macht etabliert ist. Länder sind erpicht darauf diese Währung als Reserve zu halten. Es ist ein geschätzter Vermögenswert, der überall eingesetzt werden kann, in jeder Nation, mit der internationale Wirtschaftsbeziehungen bestehen, weil man weiß, dass jedes andere Land diese Währung auch als Reserve will und zwar aus denselben Gründen, warum es die Währung selbst wünscht” (Le Mond Diplomatique, op.cit.).

Aus diesem Grunde haben die U.S. einen großen Vorteil. Es ist die einzige Nation, die einfach Dollars drucken und diese für andere Währungen leicht tauschen kann, um Produkte zu kaufen ohne den heimischen Geldfluss zu steigern und Inflation zu riskieren. Es ist wie ein unverzinslichen Darlehen und es ist ein Grund, warum die U.S. Wirtschaft fähig gewesen ist, Handelsdefizite zu verkraften.

Die wirkliche Gefahr eines geschwächten Dollars ist, dass es die Nachfrage für den Dollar als Leitwährung abschwächt! Wenn der Dollar über einen Zeitraum weiter fällt, (wie einige Analytiker sagen, dass er fallen muss) und wenn die Nachfrage abnimmt, und wenn der Vorrat von ausländischem Kapital zu schwinden beginnt, dann stehen wir der Aussicht eines strategischen Machtwechsels in globalen Märkten gegenüber, was die Macht der U.S. schwächen würde – nämlich das, was Großbritannien seinerzeit passierte.

Die Euro-Herausforderung

In 2002 übernahmen 12 Nationen der EU den Euro als ihre gemeinsame Währung. Es war nicht nur aufgrund innenpolitischer und wirtschaftlicher Motive. „Planer“ hofften, dass die Bedeutung des Euro Menschen überall in der Welt dazu führen würde, ihre Vermögenswerte in Euros statt in Dollars anzulegen“ (David C. Colander, Economics). Die jüngste U.S. Aggressivität, wie Europa es sieht, und der kometenhafte Aufstieg des Euro gegenüber dem Dollar, hat diese Aspiration wieder entflammt. Es gibt erneut Spekulationen darüber, ob der Euro eine alternative Leitwährung zum Dollar werden kann.

Allerdings gibt es strukturelle Probleme, die solch eine Entwicklung behindern. Zum Beispiel, die Praktiken des europäischen Banksystems in der Handhabung von Transaktionen zwischen Ländern sind im Vergleich zu den U.S. schwerfällig. Und es gibt politische Hindernisse, wie den Stabilitäts- und Wachstumspakt, den die Europäische Zentralbank sehr eng interpretiert und das ist eine ungerechtfertigte Einschränkung der nationalen Finanzpolitik, besonders in der Konjunktur von Deutschland und Frankreich.

Während es Gründe gibt, das Auftauchen des Euro als Leitwährung anzuzweifeln, so denken Sie daran, dass auch der U.S. Dollar drei enorme Schwachstellen hat: anhaltende Handelsdefizite, die sich derzeit auf nahezu eine halbe Billion im Jahr belaufen, Budget-Defizite, die, wie man bemerkt, außer Kontrolle geraten sind, und ein Mangel an Vertrauen in Washingtons außenpolitische Entscheidungen (ob gerechtfertigt oder nicht).

Inzwischen schadet der geschwächte Dollar den europäischen Exporten in die U.S. und beschneidet das Wachstum der EU Wirtschaft. Dies verursacht „unerwarteten und wachsenden Druck auf die Regierungen der Eurozone, strukturelle Reformen zu beschleunigen, um ihre Konjunktur konkurrenzfähig zu machen“ (Stratfor Global Market Brief 16. Februar). Wenn die EU diese Reformen schneller voran bringt, als die U.S. ihr finanzielles Haus in Ordnung bringen kann, dann achten Sie auf den Euro, wie er zunehmend den Dollar als bevorzugte Leitwährung verdrängt. Dies würde besonders dann eintreten, wenn mehr Terroristenangriffe auf amerikanischen Boden das Vertrauen in den U.S. Dollar als sicheres Refugium weiter unterminieren.

„Großbritanniens 200 Jahre lange globale Souveränität basierte auf einer starken Währung, einem beträchtlichen Handelsüberschuss und zunehmenden ausländischen Investitionen. Ein Handelsrückgang im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert, gab ein klares Zeichen, dass das britische Imperium im Abnehmen war. Die heutigen Handels- und Zahlungsdefizite und der fallende Dollar, können für die globale Ordnung, die auf U.S. Dominanz basiert, in die ganz gleiche Richtung weisen“ (Global Policy Forum, op. cit.).

Bibelprophezeiungen zeigen, dass dies eine korrekte Analyse ist. Durch Moses sprechend, verhieß Gott den Vorfahren des modernen Großbritanniens und Amerikas: „Er wird dir leihen, du aber wirst ihm nicht leihen können; er wird zum Haupt, du aber wirst zum Schwanz. Und alle diese Flüche werden über dich kommen und dich verfolgen und dich erreichen, bis du vernichtet bist, weil du der Stimme des Herrn, deines Gottes, nicht gehorcht hast, seine Gebote und seine Ordnungen zu bewahren, die er dir befohlen hat“ (5.Mose 28,44-45, Elberfelder Übersetzung).

Weil das amerikanische Volk Gottes Gebote immer mehr entweiht, wird Gott seine Verheißung verwirklichen. Genauso wie Großbritannien und der Pfund Sterling von seiner wirtschaftlichen Vorherrschaft gestürzt wurden, so werden auch die Vereinigten Staaten und der Dollar gestürzt werden. Sie können erwarten, dass der Dollar auf lange Sicht weiter an Wert verlieren wird und achten Sie besonders auf die europäische Währung und wie diese zusammen mit einem Vereinigten Europa zu großer Bedeutung aufsteigen wird. 

DIE SIEBEN GESETZE ZUM ERFOLG

Warum sind nur die wenigsten Menschen – sowohl Frauen als auch Männer – im Leben erfolgreich? Was ist eigentlich Erfolg? Hier ist die überraschende Antwort auf das schwierigste Problem des Lebens, die beweist, dass kein Mensch jemals ein Versager werden muss! Alle, die Erfolg hatten, haben diese sieben Gesetze beachtet! Der einzige Weg zum Erfolg beruht nicht auf einer urheberrechtlich geschützten Formel, die man käuflich erwerben kann. Erfolg können Sie nicht kaufen! Der Preis ist Ihre persönliche Anwendung dieser sieben bestehenden Gesetze.