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Judenhass in Deutschland und weltweit so hoch wie nie seit 1945
„Wir haben seit dem 7. Oktober einen Tsunami an Antisemitismus erlebt“, sagte der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, der Nachrichtenagentur AFP. Der Hamas-Anschlag habe „die bestehenden Dämme in Bezug auf Antisemitismus in unserer Gesellschaft weiter brechen lassen“, fügte er hinzu. Offener und aggressiver Antisemitismus in all seinen Ausprägungen sei „in Deutschland und weltweit so stark wie noch nie seit 1945“. Klein wies auf eine beunruhigende Absurdität hin: Am 7. Oktober seien „so viele Jüdinnen und Juden ermordet worden wie seit der Schoa nicht mehr“. Es scheint also, dass der Hass auf Juden nur wächst, je mehr sie angegriffen werden.
Über die Äußerungen Kleins wurde am 25. September in den deutschen Medien ausführlich berichtet. Aber die Warnung wird wahrscheinlich wenig dazu beitragen, den wachsenden Hass zu stoppen.
Noch bevor Israel auf den Anschlag vom 7. Oktober reagieren konnte, stiegen antisemitische Straftaten in der ganzen Welt an. Dies zeige, „dass letztlich der Antisemitismus mit dem Verhalten von Jüdinnen und Juden und auch letztlich mit dem Verhalten von Israel nichts zu tun hat“, erklärte Klein. Jüdisches Leben stehe derzeit „so stark unter Druck wie seit Bestehen der Bundesrepublik Deutschland nicht mehr“, beklagte Klein. Die „Dimension, die Ausprägung und die Hartnäckigkeit des antisemitischen Narrativs” seien „wirklich dramatisch.“
Der Hass eint sogar die scheinbar so unterschiedlichen Bewegungen. „Zum Beispiel bei den Klimaaktivisten oder auch bei queeren Personen sehe ich eine Verharmlosung des Islamismus, der wirklich sehr, sehr kritikwürdig ist“, so Klein.
Auch der Judenhass ist nicht auf extremistische Gruppen beschränkt. Neben dem „klassischen deutschen Antisemitismus rechter Prägung“ sieht Klein ihn zunehmend auch in linken und islamistischen Milieus und sogar in der sogenannten Mitte der Gesellschaft. Was zunehmend in Vergessenheit gerät, ist, „dass es hier um einen Konflikt geht zwischen einer Terrororganisation, die sich nicht um das Völkerrecht schert, und einem demokratischen Staat, der sehr wohl am Völkerrecht gemessen werden will“, so Klein.
Angetrieben durch Lügen
Der Hass wird durch die verabscheuungswürdige Medienpropaganda weiter geschürt.
Ein aktuelles Beispiel lieferte der Sender ARD am 24. September. Der öffentlich-rechtliche Sender strahlte die Kommentare eines libanesischen Arztes aus, der Israel beschuldigte, „Massaker an Zivilisten und keine militärischen Attacken“ zu begehen und behauptete: „90 Prozent der Verletzten hier sind Kinder“.
Dies würde bedeuten, dass Israel in dem Konflikt gezielt Kinder ins Visier nimmt. Dies ist eine absurde Anschuldigung, doch ARD ließ diese Bemerkung unwidersprochen. Selbst das libanesische Gesundheitsministerium, das ebenfalls Grund hätte, die Zahlen zu übertreiben, sagt, dass weniger als 10 Prozent der Opfer Kinder sind. Israel bemüht sich sehr darum, zivile Opfer zu vermeiden. Die Terroristen hingegen suchen sie gezielt aus. Aber die Verbreitung dieser Art von hasserfüllter Propaganda ist in den Mainstream-Nachrichten alltäglich geworden.
Ein weiterer Skandal aus jüngster Zeit betrifft Außenministerin Annalena Baerbock, die durch den Nahen Osten reist, um ein Friedensabkommen zwischen der Hamas und Israel auszuhandeln. Kürzlich lud sie anti-israelische Aktivisten zum Abendessen ein, die Israel routinemäßig der schlimmsten Kriegsverbrechen beschuldigen.
Eine deutliche Warnung
Welche Ideologie, welche verzerrte Weltanschauung oder welche Lügen auch immer den Judenhass nähren, wir müssen erkennen, welche Gefahr von ihm ausgeht, insbesondere aus Deutschland.
Bereits in 2009 warnte Redaktionsleiter von diePosaune.de Brad Macdonald: „Nennen Sie es Antisemitismus im Stil der 1930er Jahre, wenn Sie wollen. Und die Geschichte zeigt, dass er, wenn er nicht eingedämmt wird, direkt dazu führt, dass Juden vergast und wie wertloses Futter in die Öfen geworfen werden, oder was man im Nachhinein als Antisemitismus im Stil der 1940er Jahre bezeichnen könnte.“
Diese Warnung ist heute noch dringlicher. Am 7. Oktober wurden mehr Juden ermordet als jemals zuvor seit den kalkulierten Massentötungen von Juden im Holocaust. Das war sicherlich ein Vorgeschmack auf die Wiederholung des Antisemitismus der 1940er Jahre. Und solange er nicht gewaltsam verurteilt und gestoppt wird – wozu sich außerhalb Israels niemand bereit gezeigt hat – wird er weiter zunehmen.
Herr Macdonald bemerkte: „Die Warnung der Geschichte ist donnernd und unbestreitbar: Die Entwicklung vor dem Zweiten Weltkrieg in Großbritannien, Amerika und Europa zeigt, dass der Antisemitismus ein Krisenbarometer ist!“
Jesus Christus hat gewarnt, dass der Geist des Hasses zum Mord führt. Allein dem Anstieg des Hasses in unserer Welt nach zu urteilen, steuern wir auf die größte Krise der Menschheitsgeschichte zu.
Antisemitismus ist eine der stärksten und dauerhaftesten Formen des Hasses. Aber die Bibel offenbart, dass Gott eingreifen wird, um diesem unbändigen Hass ein Ende zu setzen. Wie Herr Macdonald erklärte:
Insbesondere zwei Prophezeiungen, eine in Hosea 5, die andere in Sacharja 14, deuten darauf hin, dass der Antisemitismus – der sich in einem intensiven Hass auf den jüdischen Staat und einem brennenden Wunsch, die Juden aus Jerusalem zu vertreiben, äußert – eine zentrale Rolle bei den endzeitlichen Ereignissen spielen wird. Glücklicherweise wird prophezeit, dass diese Ereignisse unmittelbar vor der Wiederkunft Jesu Christi auf diese Erde stattfinden werden! Seine Regierung wird endlich allen Rassenvorurteilen ein Ende setzen (Apostelgeschichte 10, 34).
Lesen Sie unseren Artikel „Die Minderheit, die die Gesellschaft so gerne hasst“, um mehr über diesen scheinbar unerklärlichen Hass zu erfahren und was die Bibel darüber aussagt.