Kampfstoffe für Russland?
Zollfahnder durchsuchen seit dem Morgen mehrere Firmen in Nord- und Süddeutschland. Sie gehen dem Verdacht nach, dass Firmenverantwortliche über Jahre hinweg ohne Genehmigung hochgiftige Chemikalien nach Russland ausgeführt haben.
In den frühen Morgenstunden sind Zollbeamte in der niedersächsischen Gemeinde Lilienthal, nordöstlich von Bremen, angerückt. Hier hat die Firma Riol Chemie GmbH ihren Sitz, sie steht im Zentrum von Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Stade. Die hat den Verdacht, dass Firmenverantwortliche in den vergangenen dreieinhalb Jahren in mehr als 30 Fällen giftige Substanzen und speziellen Laborbedarf nach Russland ausgeführt haben, ohne über die entsprechenden Genehmigungen zu verfügen. Die Staatsanwaltschaft bestätigte gegenüber NDR, WDR und "Süddeutscher Zeitung" (SZ) Durchsuchungen in insgesamt sieben Firmen und Privaträumen. 50 Einsatzkräfte des Zolls seien wegen des Verdachts auf Verstoß gegen das Außenwirtschaftsgesetz im Einsatz.