Kartenzahlung gibt’s bei Kriminellen eher selten
Die Liebe der Deutschen zum Bargeld lockt aber nicht nur Automatensprenger an. Schon seit Jahren fordern Sicherheitsbehörden und Fachleute von Deutschland, eine Obergrenze für Barzahlungen einzuführen. In vielen europäischen Ländern gibt es die längst. Und im vergangenen Jahr legte auch die EU-Kommission einen Plan zur Bekämpfung von Geldwäsche vor, der unter anderem eine EU-weite Obergrenze von 10.000 Euro vorsieht. Trotz neuer Kryptowährungen gilt, wie Europol in einem Report festgestellt hat, auch in der Organisierten Kriminalität weiterhin: „Cash is king“. Nicht nur, weil sich Verbrecher ihre Waren und Dienste meist in bar bezahlen lassen, sondern weil Bargeld auch bei der Geldwäsche eine wichtige Rolle spielt. Bargeld-Transfers hinterlassen kaum Spuren. Und sie erleichtern es Kriminellen so, die Herkunft ihrer Einnahmen zu verschleiern und sie schließlich als legales Vermögen auszugeben.
Noch ist Europa weit davon entfernt, eine bargeldlose Gesellschaft zu sein – man bewegt sich aber auf dieses Ziel zu. Die Entstehung einer bargeldlosen Gesellschaft hat ernste Folgen. Es ist möglicherweise eine riesige Quelle für Bürokraten und Behörden, um dadurch zu ganz neuer Macht kommen. Regierungen werden befähigt, auf elektronischem Wege sämtliche Finanztransaktionen zu überwachen und zu regulieren! Ob eine Packung Kaugummi erworben oder ein belegtes Brötchen verkauft wird, sämtliche Handlungen aller Menschen werden in Datenbanken gesammelt und gespeichert, auf die wiederum Europas Überwachungseinrichtungen zugreifen und sie für ihre Zwecke nutzen.
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