Migranten versuchen, die EU-Grenze in Marokko zu überqueren
Hunderte von Migranten stürmten am Sonntag die spanische Enklave Ceuta in Marokko, nachdem über soziale Medien ein illegaler Massengrenzübertritt organisiert worden war.
Ceuta ist mit dem Boot in etwa zwei Stunden vom spanischen Festland aus zu erreichen. Der einzige andere Landübergang von Afrika nach Europa ist Melilla, das ebenfalls zu Spanien gehört.
Versuchte Grenzübertritte: Als sich die Menschenmenge Ceuta näherte, bildeten marokkanische Sicherheitskräfte eine menschliche Barrikade und feuerten Schüsse in die Luft ab. Nach Angaben der marokkanischen Behörden gelang niemandem die Einreise nach Spanien.
Videoaufnahmen zeigen, dass es sich bei den meisten Migranten um junge Männer handelt. Auf Fotos ist zu sehen, wie sie über Drahtzäune klettern.
In Fnideq, einer Stadt unmittelbar südlich von Ceuta, wurden unterdessen viele Menschen, die mitmachen wollten, wieder nach Hause geschickt.
„Dies ist der größte Sicherheitseinsatz, der jemals in Fnideq stattgefunden hat. Die Behörden haben präventiv mehrere Kontrollpunkte an den Straßen nach Nordmarokko eingerichtet“, sagte Mohammed Ben Aissa, ein örtlicher Menschenrechtsaktivist.
Beworben: Der Plan wurde idealistisch als „der versprochene Tag“ und „die große Flucht“ angepriesen. Die Anstifter ermutigten die Menschen, zu schwimmen oder zu Fuß zu gehen, um die Grenze zu erreichen. Einige kamen aus anderen Teilen Afrikas.
Die marokkanischen World News zitierten die entsprechenden Beiträge:
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„Möge Gott es allen leicht machen, dieses Land zu verlassen.“
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„Der Friede sei mit euch, liebe Brüder. Ich gehe von Marrakesch nach Fnideq.“
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„Wer hat Lust, am Samstag mitzumachen?“
Mindestens 60 Personen wurden letzte Woche wegen Anstiftung zu rechtswidrigem Verhalten auf Social-Media-Plattformen wie TikTok und Instagram verhaftet, aber viele sind trotzdem gekommen.
Die Statistik: Marokkos Innenministerium berichtet:
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11 300 Migranten wurden im August von den Behörden an der Einreise nach Ceuta gehindert.
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Im August wurden 3300 Personen an der Einreise nach Melilla gehindert.
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Von Januar bis August dieses Jahres wurden mehr als 45 000 Menschen an der Einreise nach Europa gehindert.
Ereignisse wie diese sind eine gute Erinnerung daran, dass Europa die Einwanderungskrise eher früher als später bewältigen muss.
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