Nach der Flut kommt die Wut
In Erftstadt fragen sich viele Bewohner immer noch, warum sie nicht vor der Katastrophe gewarnt wurden.
Die Wut ist schon da, als Carolin Weitzel mit ihrer Rede beginnt, oben auf der Bühne, wo die Luft stickig ist und die Aussicht eher mittelgut. Vor ihr in der Aula in Erftstadt sitzen Bürgerinnen und Bürger, fächeln sich Luft zu, klicken mit Kulis, starren sie an, ihre Bürgermeisterin. Schlimm sei die Katastrophe, sagt Carolin Weitzel, schaut auf ihr Skript, hält inne, nur sei es so: "Die Information, dass ein hundertjährliches Hochwasser bevorsteht, lag der Stadt nicht vor." Da geht ein Raunen durch die Reihen, "Wie kann das sein", ruft eine Frau, breitet die Arme aus, "Wie kann das sein?"