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Nach der Ukraine: Europa will Atommacht werden

Ein europäisches Kernkraftwerk [SERGEI SUPINSKY/AFP VIA GETTY IMAGES]

Nach der Ukraine: Europa will Atommacht werden

Eine der Lehren, die die Staats- und Regierungschefs der Welt aus der Ukraine ziehen, ist, dass sie eine eigene nukleare Abschreckung brauchen.

Ohne nukleare Abschreckung könnten wir wie die Ukraine enden – das ist die Botschaft, die einige europäische Politiker gerne verbreiten. Mehr noch, sie behaupten, Europa brauche nicht nur amerikanische Atomwaffen als Teil der Nato, sondern auch eigene. Manfred Weber, Vorsitzender der EPP-Fraktion im Europäischen Parlament, schrieb am 7. März in Welt : „Europa braucht einen eigenen nuklearen Schutzschirm“.

Der Westen sieht hilflos zu, wie Russland die Städte in der Ukraine zerstört. Er behauptet, dass er nicht eingreifen kann, weil Russland Atomwaffen hat. Dies ist eine neue Art der nuklearen Abschreckung – nicht um einen Krieg zu verhindern, sondern um einen zu beginnen. Die Ukraine ihrerseits hat ihre sowjetischen Atomwaffen für ein Stück Papier aufgegeben. Obwohl die Ukrainer praktisch alles versucht haben, um Russland von einer Invasion abzuhalten, war das nicht genug.

Der Westen als Ganzes versucht nun, diese Krise zu nutzen, um einige der Agenden voranzutreiben, die zuvor in den Rohren der Bürokratie stecken geblieben waren.

Die transatlantische Sicherheitsinitiative des Scowcroft Center for Strategy and Security hat eine Arbeitsgruppe von Experten des Atlantikrats einberufen, um Schlussfolgerungen für die USA und die Nato zu ziehen. Auch sie kamen zu dem Schluss, dass „das Bündnis seine nuklearen Abschreckungsfähigkeiten sicherstellen muss“. Sie plädieren dafür, dass die nuklearen Fähigkeiten der Nato modernisiert und angepasst werden müssen – auch wenn dies nicht zu den bisherigen Zielen der Biden-Administration passt, sich auf den Pazifik und die Abschreckung gegen Russland zu konzentrieren.

Doch vielen in Europa reicht das nicht aus. Sie sind der Meinung, dass sie ihre eigene Militärunion und ihre eigene nukleare Abschreckung brauchen. Der internationale Wirtschaftsredakteur Ambrose Evans Pritchard bemerkte: „Einige scheinen mehr daran interessiert zu sein, diese ‚nützliche Krise’ als föderalistischen Katalysator zu nutzen, als Chance, das Tempo in Richtung EU-Fiskal- und Verteidigungsunion zu forcieren, unabhängig davon, ob diese architektonischen Ambitionen irgendeine Relevanz für das Gemetzel vor den Augen der Welt haben oder nicht.“

In seinem Artikel plädierte Weber dafür, endlich eine Verteidigungsunion mit funktionierenden „EU-Kommandostrukturen für gemeinsame Missionen und ein militärisches Hauptquartier” zu etablieren und sogar eine EU-Einheit für „Auslands- und Rettungsmissionen“ zu realisieren. Er merkte an: „Nur ein wehrhaftes Europa ist wirklich souverän.“

Die Beteiligung an der Nato ist kostspielig und schafft eine Abhängigkeit von den Vereinigten Staaten. Viele Europäer sind darüber jedoch nicht glücklich. Sie wollen Souveränität. Weber merkte an: „Die Nato garantiert die Raketenabwehr in Europa über die Ballistic Missile Defence. ... Wir müssen zu einem eigenen europäischen Raketenabwehrschirm kommen, zusammen mit der Nato gedacht und in deren Strukturen integriert. Die USA würden so einerseits entlastet und die Europäer stärker selbst für ihre Verteidigung verantwortlich.“

Er behauptet, dass dies die Nato stärken würde, da der europäische Pfeiler mehr Verantwortung übernehmen würde. Allerdings könnte man argumentieren, dass dadurch ein separates Militärbündnis innerhalb des Bündnisses entstehen würde, das wegzubrechen drohen könnte.

Weber kommt dann zum Kernpunkt seines Artikels. „Die Gretchenfrage bleibt natürlich die nukleare Verteidigung. Die USA garantieren mit ihren Nuklearwaffen über die Nato den Schutzschirm für die europäischen Partner. Ohne Nuklearschirm keine Freiheit. Das ist der elementarste Schutz, der uns heute die Gewissheit gibt, dass Putin nicht die unmittelbare Konfrontation mit der Nato sucht. Diese Sicherheit darf in einer Phase wie der jetzigen nicht von uns Europäern infrage gestellt werden.“

Vor dem Ausbruch der Ukraine-Krise forderten viele, Deutschland solle die amerikanischen Atombomben loswerden – die jüngste Krise beendet diese Diskussion und könnte eine andere neu entfachen.

Noch umstrittener als die US-Atomwaffen sind Europas eigene. Weber erklärt: „Großbritannien und Frankreich verfügen ebenso über Nuklearstreitmächte, die allerdings nicht in die Nato integriert sind. Französische Präsidenten haben mehrmals angedeutet, dass die französischen Nuklearwaffen, die Force de Frappe, auch zum Schutz anderer europäischer Staaten dienen können. Zudem hat Präsident Macron 2020 angeboten, einen strategischen Dialog über die Rolle der nuklearen Abschreckung Frankreichs für die gemeinsame Sicherheit zu führen. Dieses Angebot müssen Deutschland und die EU endlich annehmen.“

Man beachte auch dieses großzügige Angebot von Weber: „Sollte Frankreich einmal bereit sein, die EU-Staaten auch formell unter den sicheren Schutz seines Nuklearschirms zu nehmen, dann müsste Deutschland mindestens vorschlagen, Frankreich beim Unterhalt der Nuklearstreitkräfte zu unterstützen.”

Die Gespräche zwischen Frankreich und Deutschland zu diesem Thema liegen seit langem auf Eis, werden aber jetzt wiederaufgenommen. Weber merkte an: „Die Grundlage wirklicher europäischer Souveränität ist die Fähigkeit, dass sich Europa selbst verteidigen kann – irgendwann auch inklusive Nuklearwaffen.” Deutschland und Frankreich könnten bald ohne amerikanische Zustimmung über den Einsatz von Atomwaffen entscheiden.

Europäische Atomwaffen bedeuten einfach gesehen Souveränität gegenüber den USA.

Deutschland übt bereits seit Jahren, die auf seinem Territorium stationierten US-Atomwaffen zu nutzen. Theoretisch bräuchte es aber die Erlaubnis der USA, bevor es sie zur Verteidigung einsetzen könnte.

Der deutsche Politikwissenschaftler Christian Hacke löste 2018 mit seinem Artikel „Eine Nuklearmacht Deutschland stärkt die Sicherheit des Westens “ eine breite Debatte aus. Er schrieb: „Die neuen nuklearen Bedrohungen im 21. Jahrhundert dürfen nicht als Relikte des Kalten Krieges bagatellisiert werden, sondern müssen durch aktive und konstruktive Beteiligung Deutschlands gelöst werden.”

Er hatte Recht damit, dass die nukleare Bedrohung real ist. Hat er auch Recht damit, dass Deutschland seine eigenen Bomben bekommt? Deutschland verfügt über einige der modernsten Zentrifugen der Welt und könnte problemlos Uran auf das erforderliche Niveau anreichern und so fast über Nacht Atomwaffen herstellen.

Deutschland wollte schon immer eigene Atombomben haben, die Bomben der USA waren nur ein Kompromiss. Spiegel Online berichtete im Jahr 2011: „Für Bundeskanzler Konrad Adenauer und Verteidigungsminister Franz Josef Strauß bedeutete Frankreichs Präsident Charles de Gaulles Entscheidung das endgültige Aus ihrer hochtrabenden Atomträume. Ihnen blieb lediglich die „nukleare Teilhabe“, die ihnen die Amerikaner zugestanden. Was der für seine atomaren Ambitionen bekannte Strauß davon hielt, offenbarte er ganz unverblümt in seinen Erinnerungen: ‚Da lässt man den kleinen Kasperl mit der Kindertrompete neben der Militärmusik herlaufen und ihn glauben, er sei der Tambourmajor.’“

Strauß war so verärgert, dass er Pläne schmiedete, Amerikas Atomwaffen ohne deren Wissen einzusetzen. In Bezug auf US-Dokumente berichtete der Spiegel, dass Henry Kissinger nach einem Treffen mit Strauß im Jahr 1961 die Kennedy-Regierung vor Strauß' Ambitionen warnte. Er schrieb, dass Amerika seine Atomwaffen in der Bundesrepublik Deutschland so sichern sollte, dass es für Deutschland „physisch unmöglich“ wäre, sie ohne amerikanische Zustimmung einzusetzen. Er warnte davor, dass in einer Krisensituation davon ausgegangen werden könne, dass Strauß diese Waffen einfach nehmen würde.

Früher waren die USA besorgt darüber, dass Deutschland Zugang zu Atomwaffen erhalten könnte, aber heute scheinen die USA weit weniger besorgt zu sein. Russland ist sicherlich eine echte Bedrohung für die europäische Sicherheit, aber Deutschlands Ambitionen, Zugang zu Atomwaffen zu erhalten, sind nicht neu.

Wie Posaune-Chefredakteur Gerald Flurry in seinem 2014 erschienenen Artikel „Europas atomares Geheimnis” schreibt, sind die US-Atomwaffen in Übersee überhaupt nicht sicher. Ein am 28. Mai 2021 vom Recherchenetzwerk Bellingcat veröffentlichter Bericht wirft erneut ein schlechtes Licht auf die Sicherheitsmaßnahmen der USA.

Deutschland hat verschiedene Möglichkeiten, plötzlich eine Atommacht zu werden. Jeder, der sich damit auskennt, sollte über diese Realität besorgt sein.

Auch die biblische Prophezeiung zeigt, dass der Einsatz von Atomwaffen bevorsteht.

Der Prophet Jesaja sah in einer Vision die Zeit, in der wir heute leben, und fragte Gott, wie lange er dies noch zulassen würde: „Ich aber sprach: Herr, wie lange? Er sprach: Bis die Städte wüst werden, ohne Einwohner, und die Häuser ohne Menschen und das Feld ganz wüst daliegt” (Jesaja 6, 11). Jesaja prophezeite den kommenden nuklearen Holocaust, den wir bald erleben werden. Herr Flurry warnte vor dem Hintergrund der von den USA stationierten Atomwaffen:

Die ernüchternde Realität ist, dass jedes der Länder, die diese Bomben haben, gewaltsam die Kontrolle über diese Waffen übernehmen und sie gegen die USA einsetzen könnte. Zweihundert Atombomben befinden sich in europäischen Ländern – genügend, um die Welt zu zerstören – und die Verbreitung schreitet weiter voran!

Matthäus 24, 21-22 bringt diese grauenerregende Realität auf den Punkt. Es besagt, dass wegen des Einsatzes all der Atombomben und anderer Waffen kein Fleisch gerettet werden würde, es sei denn, Jesus Christus kehrt zurück!

„Warum legt Gott Städte in Schutt und Asche, so dass sie ohne Bewohner sein werden?“, fragte Herr Flurry. „Weil es das ist, was nötig ist, um Israels Aufmerksamkeit zu erregen! Das schließt das geistliche Israel oder die Kirche Gottes und die Völker Israels ein.“

Israel bezieht sich in dieser Endzeit vor allem auf die USA und Großbritannien. (Fordern Sie ein kostenloses Exemplar von Die USA und Großbritannien in der Prophezeiung an, um mehr über die heutige Identität des alten Israel zu erfahren.)

DIE USA UND GROßBRITANNIEN IN DER PROPHEZEIUNG

Die Menschen der westlichen Welt wären verblüfft, ja sprachlos, wenn sie nur wüssten! Die Regierungen der USA, Großbritanniens, Kanadas, Australiens und Südafrikas würden unverzüglich ihre Außenpolitik drastisch ändern und umfassende Sofortprogramme einleiten - wenn sie Bescheid wüssten! Sie könnten es wissen, doch sie wissen es nicht! Was ist der Grund?