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Nazi-Vorwürfe lassen bayerischen Abgeordneten aufsteigen

Hubert Aiwanger [LEONHARD SIMON/GETTY IMAGES]

Nazi-Vorwürfe lassen bayerischen Abgeordneten aufsteigen

Die Freien Wähler in Bayern haben in den Umfragen zugelegt, nachdem behauptet wurde, dass der Parteivorsitzende Hubert Aiwanger als Jugendlicher ein großer Fan von Adolf Hitler war. Aiwanger wurde beschuldigt, ein antisemitisches Pamphlet bei sich getragen oder sogar verfasst zu haben, abstoßende Judenwitze gemacht zu haben, Hitlers Reden geübt zu haben und vieles mehr. Auch wenn der Zeitpunkt der Anschuldigungen kurz vor den Wahlen verdächtig ist, ist die Reaktion der Wähler äußerst beunruhigend.

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In den 1980er Jahren wurde der Jugendliche Aiwanger dabei erwischt, wie er ein Flugblatt in seiner Schultasche mit sich führte, das den Holocaust und die Konzentrationslager verspottete. Letzten Monat teilte Aiwangers Lehrer das Flugblatt mit der Süddeutschen Zeitung und brachte damit die Anschuldigungen ins Rollen. Aiwanger gab zu, dass er das Flugblatt bei sich trug, behauptete aber, er habe es nicht geschrieben und sei von seinem Inhalt angewidert. Sein Bruder meldete sich zu Wort und nahm die Schuld für das Flugblatt auf sich.


Aber die Anschuldigungen gingen weiter. Ehemalige Mitschüler haben sich gemeldet und ihn beschuldigt, den Hitlergruß gezeigt zu haben, Hakenkreuze auf der Schultoilette angebracht zu haben, ein Exemplar von Mein Kampf bei sich gehabt zu haben und antisemitische Witze und rassistische Sprüche gemacht zu haben.

Angesichts der Tatsache, dass die bayerischen Wahlen am 8. Oktober stattfinden, scheint der Zeitpunkt der Anschuldigungen politisch motiviert zu sein. Das heißt aber nicht, dass sie falsch sind.

Aiwangers eigene Worte scheinen die größte Verurteilung zu sein. Er sagte in einem Interview:

Aber es ist auf alle Fälle so, dass vielleicht in der Jugendzeit das eine oder andere so oder so interpretiert werden kann, was als 15-Jähriger hier mir vorgeworfen wird. Ich sag: Seit dem Erwachsenenalter, die letzten Jahrzehnte – kein Antisemit, kein Extremist, sondern ein Menschenfreund.


Dies scheint ein Eingeständnis zu sein, dass er in seiner Jugend ein Antisemit und Extremist war. Er sagte auch, dass er sich nicht daran erinnern kann, das getan zu haben, was man ihm vorwirft, aber er gibt zu, dass er einige dumme Dinge getan hat. Manche fragen sich, ob man sich nicht daran erinnern muss, in der Schule den Hitlergruß gemacht zu haben oder nicht. Aiwangers anfängliches Schweigen zu den Anschuldigungen, seine Erinnerungslücken, seine schlecht formulierten Entschuldigungen und Erklärungen machen einen schrecklichen Eindruck für einen hochrangigen Politiker.

Aber Aiwanger erkannte, dass der einzige Ausweg aus den Anschuldigungen darin bestand, in die Offensive zu gehen: Er behauptete, es werde eine politische Kampagne gegen ihn geführt, um ihn aus dem Amt zu drängen. Die Offensive funktionierte.

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder hat sich entschieden, die Koalition mit Aiwanger nicht aufzulösen, sondern ihn im Amt zu belassen. Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag des Magazins Stern stimmten bundesweit erstaunliche 58 Prozent der Wahlberechtigten Söders Entscheidung zu. In Bayern stimmten satte 73 Prozent zu.

Mehr noch, Aiwangers Partei legte in den Umfragen um 4 Prozent zu, nachdem die Vorwürfe bekannt geworden waren. In einem Bierzelt, einer typischen Wahlkampfstätte für bayerische Politiker, jubelten ihm 4000 Zuschauer zu. Eine solch enthusiastische Unterstützung für einen Politiker ist in Deutschland heute selten.


Es gibt einen Grund, warum Aiwanger trotz der Anschuldigungen immer beliebter wird.

Viele Menschen in Deutschland fühlen sich von den etablierten politischen Parteien und Medien verraten. Sie haben jahrelang Coronavirus-Lockdowns, wirtschaftliche Probleme und zunehmende Unsicherheit erlebt. Das Vertrauen in die Medien sinkt, während das Vertrauen in alternative Quellen steigt. Was früher als Skandal galt, ist heute ein Ehrenzeichen. Ehemalige Tabus werden mit lautem Beifall begrüßt. Das Extreme wird zum Mainstream.

Dies schafft ein gefährliches politisches Klima. Kritisches Denken ist an sich nichts Schlechtes – aber die menschliche Geschichte und insbesondere die deutsche Geschichte zeigt, wie leicht der menschliche Verstand beeinflusst, getäuscht und in die Irre geführt werden kann.

Eine spezielle biblische Prophezeiung besagt, dass Deutschland wieder einmal von einem gerissenen Führer in die Irre geführt werden wird. Er wird die Spannungen nutzen, die sich derzeit in Deutschland und dem Rest Europas aufbauen. In Daniel 11, 21 heißt es: „Dann wird an seiner statt emporkommen ein verächtlicher Mensch, dem die Ehre des Thrones nicht zugedacht war. Der wird unerwartet kommen und sich durch Ränke die Herrschaft erschleichen.“

Unsere Broschüre Ein starker deutscher Anführer steht unmittelbar bevor beschreibt diesen Anführer so:

Er ist gerissen und listig mit einer einnehmenden, attraktiven Persönlichkeit. Der Jamieson, Fausset and Brown Commentary sagt, dass die Nation ihm nicht in einem Staatsakt die Macht übergibt, sondern dass er sie sich durch einen Trick erschleicht: „Ränke“. Mit anderen Worten, einer hintergangenen Öffentlichkeit oder einer Gruppe europäischer Regierungschefs bringt diesen Mann an die Macht.

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