„Politische Niederlage“ der Hisbollah: Libanesischer Armeechef zum Präsidenten gewählt

Josef Aoun, der libanesische Armeechef und Rivale der Hisbollah, wurde am Donnerstag zum Präsidenten gewählt.

Der Libanon hat seit mehr als zwei Jahren keinen Präsidenten mehr, weil die politischen Kämpfe zwischen Hisbollah- und Anti-Hesbollah-Gruppen immer wieder aufflammen. Dieser Stillstand hatte 12 Versuche, einen Präsidenten zu wählen, verhindert.

Aber die jüngste militärische Niederlage der Hisbollah gegen Israel und der Sturz des syrischen Präsidenten Bashar Assad haben dazu geführt, dass die Hisbollah an Popularität verloren hat. Wären der Iran und seine Stellvertreter nicht geschwächt worden, würde der Libanon wahrscheinlich immer noch nach einem Präsidenten suchen.

• Der von der Hisbollah unterstützte Kandidat stieg am Tag vor der Wahl aus dem Rennen aus.

• Dies ist das erste Mal seit 1990, dass ein libanesischer Präsident ohne die Unterstützung des Irans gewählt wurde.

Kommt die Reform? Viele applaudieren dieser Wahl und sagen, sie markiere einen wichtigen politischen Wandel im Libanon.

• Hilal Khashan, Professor für Politikwissenschaft an der Amerikanischen Universität Beirut, sagte, diese Wahl markiere die „politische Niederlage“ der Hisbollah.

• Lina Khatib, Mitglied der britischen Denkfabrik Chatham House, sagte: „Die Akzeptanz der Wahl Aouns durch die Hisbollah unterstreicht, dass sie die politische Agenda nicht mehr diktiert. … Die deutliche Veränderung des politischen Status quo … ist das direkte Ergebnis der größeren geopolitischen Veränderungen im Nahen Osten, bei denen der Einfluss des Irans in der Region endet.“

In seiner Antrittsrede versprach Aoun ein staatliches Monopol auf das Tragen von Waffen und signalisierte damit seine Absicht, die Hisbollah zu entwaffnen. Er versprach auch engere Beziehungen zu den arabischen Nationen und eine „Politik der positiven Neutralität“.

Nur ein Präsident, der aus der Armee kommt, kann die Hisbollah entwaffnen, insbesondere nachdem Israel mehr als 80 Prozent ihrer militärischen Ausrüstung zerstört hat. … Die Hisbollah hat keine andere Wahl, als sich in eine politische Partei ohne militärische Komponente zu verwandeln.
– Hilal Khashan

Prophezeiter Wandel: Die Bibel prophezeite, dass der Iran seine Herrschaft über den Libanon verlieren würde und dass sich der Libanon an Europa anschließen würde.

Der französische Präsident Emmanuel Macron sagte, die Wahl Aouns „ebnet den Weg für Reformen und die Wiederherstellung der Souveränität und des Wohlstands des Libanon“.

Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock sagte, dies sei eine Chance für „Reformen und Wandel“ und fügte hinzu, dass „Deutschland auf dem Weg nach vorne an der Seite der Menschen im Libanon steht.“

Der Wahlsieg von Aoun zeigt, dass die Präsenz des Irans im Libanon wie prophezeit schwächer wird.

Erfahren Sie mehr: Lesen „Der Fall und Aufstieg des Libanon.“