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Propagandisten der Hisbollah
Letzte Nacht verfolgte ich die Nachrichten auf dem australischen Sender CBS. Ebenso gut hätte ich Al Jazeera ansehen können. Das ist ein Nachrichtensender, der von den Dollars der australischen Steuerzahler finanziert und an eine englischsprachige Nation ausstrahlt wird, die den Krieg gegen den Terror von Anfang an bereitwillig unterstützt hat. Doch seine Berichterstattung über den gegenwärtigen Krieg zwischen Israel und Hisbollah war so unverschämt unausgewogen, dass ich entsetzt war.
Das Problem ist, dass viele dem Bericht, den ich verfolgte, Glauben schenken und Meinungen bilden und dementsprechend reagieren werden. Dabei werden sie unbewusst zu PR-Günstlingen der bedeutenden antiisraelischen Medienmaschine, die Tag und Nacht ihre Hassbotschaft gegen das Judentum in aller Welt und sein bekanntestes geographisches Symbol, die kleine umkämpfte Nation Israel, ausstrahlt.
In Britannien leidet die BBC unter derselben beschämenden Voreingenommenheit. Ein Times Online Artikel vom 24. Juli mit dem Titel „Die BBC durch Hisbollah geschädigt“ kommentiert eher schonungsvoll: „Wenn Sie das gestrige Programm von Andrew Marr auf BBC1 verfolgt hätten, dann hätten Sie einen britischen TV-Wendepunkt erlebt. Nach dem Inhalt zu urteilen, war das Programm das erste, welches vom Hisbollah-Führer Sheik Hassan Nasrallah bearbeitet worden war. …
Von den vier interviewten Gästen hatte nicht einer irgendetwas anderes als Galle über Israel zu versprühen. … Alle wurden von Andrew Marr mit Ehrerbietung behandelt, während er sie einlud, uns mit ihrer Weisheit zu beehren. … Es ist völlig unzulässig, dass auf dem, was die BBC als ihr ‚politisches Leitprogramm’ bezeichnet, nicht einmal eine Sekunde bewilligt wird für die Meinung von irgendjemand, der denkt, es möge irgendeine Rechtfertigung für Israels Vorgehen geben. Wir sollten eigentlich nicht überrascht sein. Die Berichterstattung war extrem einseitig, wobei sich Moderatoren und Reporter gegen das äußersten, was sie allgemein als ‚Israels Überfälle gegen den Libanon’ bezeichneten.“
Das zutiefst Beunruhigende an diesem SBS-Beitrag, den ich sah, ist, dass er von einem Reporter gebracht wurde, dem bereitwillig Zugang zu Bombeneinschlagstellen (das Resultat von Israels Reaktion auf die vielen tausend Raketen, die von der Terrorgruppe Hisbollah in ihre Städte abgefeuert wurden) von derselben Terroristen-Organisation gewährt wurde. Dabei wurde der Reporter im Grunde genommen das Werkzeug der Hisbollah Propaganda.
Solch ein Phänomen wird sogar verpflichtend für international ausgestrahlte Nachrichtensender mit höherem Profil. Zum Beispiel verriet der internationale CNN-Korrespondent Nic Robertson ohne weiteres, dass er am 18. Juli während eines Anderson Cooper Beitrags namens 360°, als ein all zu williges Werkzeug in dem Hisbollah Propaganda-Vorstoß, einen Bericht über den Krieg im Nahen Osten zu konstruieren, gebraucht worden war.
Robertson erklärte, wie ihm ein Hisbollah-Propagandist eine geführte Tour in einer ausgebombten Gegend im südlichen Beirut gewährt hatte. Laut Newsbusters.org „versicherte die Hisbollah zu zeigen, dass israelische Bomben von Zivilisten bewohnte Stadtteile getroffen hätten und nicht das Hauptquartier der Terroristengruppe. Der Presseoffizier der Hisbollah, Hussein Nabulsi, dirigierte sogar die CNN-Kamera: ‚Schau mal, mach Photos. Sieh mal dieses Gebäude. Ist das ein Militärstützpunkt? Ist das ein Militärstützpunkt oder sind das nur Zivilisten, die in diesem Gebäude leben?’“ (18. Juli). In seinem ursprünglichen Bericht machte Robertson mit und gab Kommentare wie, „während wir an den Trümmern vorbeilaufen, sehen wir vieles, was auf Zivilisten hinweist, es sind aber keine Anzeichen von militärischer Ausrüstung zu sehen.“
Die darauf folgende Woche wurde die Täuschung aufgedeckt. Reliable Sources (verlässliche Quellen) von CNN machten ein Interview mit Robertson, in dem er sagte: „Es gibt keinen Zweifel daran: Die Hisbollah hat eine sehr, sehr hoch entwickelte und raffinierte Medientechnik. … Es waren zu der Zeit ringsherum Hisbollah Sicherheitsoffiziere mit Funksprechgeräten … Sie hatten die Situation unter Kontrolle. Sie bestimmten die Plätze zu denen wir gingen und wir hatten natürlich keine Zeit, in die Häuser zu gehen oder die Trümmer hochzuheben, um nachzusehen, was es darunter gab“ (meine Betonung). Robertson sagte, dass die Hisbollah routinemäßig solche Touren mit den Journalisten unternahm. „Sie begreifen, dass dies für sie ein guter Weg ist, um ihre Botschaft zu verbreiten, indem sie Journalisten regelmäßig herumführen.“
An wessen Seite sind solche Journalisten? Wie eine Volksweisheit sagt – ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Indem man der Welt genau diese Bilder präsentiert, die die Hisbollah ihr zeigen will (würden wir von ihnen erwarten, dass sie den Journalisten irgendetwas zeigen, was bestätigt, dass Israel die richtigen Ziele trifft?), begeben sich diese Medienvertriebe eigentlich in die Hände der Hisbollah Propagandamaschine. Was auch immer ihr Beweggrund (höchstwahrscheinlich um alles zu tun für eine „exklusive“ oder sensationelle Geschichte) sein möge, diese Persönlichkeiten und Sendestationen unterstützen eigentlich die Kampfhandlungen des Hisbollah-Krieges!
Die Macht, die diese Propaganda bietet, um die öffentliche Meinung gegen Israel zu beeinflussen, ist sehr wirksam. In der Tat, die Hisbollah liegt bereits weit voran, um den PR-Krieg im gegenwärtigen Konflikt zu gewinnen. Beachten Sie, was Stratfor am 25. Juli berichtete: „Es ist … eine Veränderung, die in der öffentlichen Meinung stattfindet. Zu Beginn der Luftangriffe gab es überraschend viel internationale Unterstützung für Israel. Während die Luftkampagne weitergeht und die Bilder von zivilen Opfern rund um die Welt ausgestrahlt werden, wird diese Unterstützung immer geringer. Israel gerät unter stärkeren politischen Druck.“
Die Medien können gleichermaßen mächtig für etwas Gutes wie auch für Schlechtes verwendet werden. Ihr Erfolg in der Beeinflussung – sogar im Bestimmen – der öffentlichen Meinung und die Auswirkung, die sie auf wählerabhängige Behörden haben, sollte nicht unterschätzt werden. Im Augenblick ist es die Hisbollah, die sie mit größter Expertise einsetzen und das Ergebnis wird nicht für das Wohl der Gesellschaft im Allgemeinen, nicht zu sprechen im Nahen Osten – am allerwenigsten in der umkämpften Nation Israel, beitragen. ▪