Ihr kostenloser Newsletter

Rechtsextreme EU-Wahlergebnisse veranlassen Macron zur Forderung nach Neuwahlen

Rechtsextreme EU-Wahlergebnisse veranlassen Macron zur Forderung nach Neuwahlen

Europa hat gewählt. Bei den Wahlen zum Europäischen Parlament am Sonntag haben die Mitte-Rechts-Parteien die meisten Stimmen erhalten, während die rechtsextremen Parteien fast ein Viertel der Sitze gewonnen haben. Die Ergebnisse waren eine Ohrfeige für den deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz und den französischen Präsidenten Emmanuel Macron, da beide Koalitionen von der extremen Rechten überflügelt wurden.

Die Präsidentschaft: Die Mitte-Rechts-Partei der Europäischen Volkspartei hat 185 von 720 Sitzen im Europäischen Parlament errungen, was der konservativen Ursula von der Leyen Hoffnung auf eine zweite Amtszeit als Präsidentin der Europäischen Kommission gibt. Um die Präsidentschaft zu behalten, braucht sie jedoch die Unterstützung von mindestens 361 Mitgliedern des Europäischen Parlaments. Das bedeutet, dass sie Allianzen mit anderen Parteien eingehen muss, vielleicht sogar mit solchen, die weiter rechts stehen.

Der Europäische Rat wird am 27. Juni seinen nächsten Kandidaten für die Präsidentschaft der Kommission nominieren.

Deutschland: In Deutschland hat die rechtsextreme Alternative für Deutschland (AfD) alle drei Parteien in der Koalitionsregierung von Scholz überholt.

  • Die Christlich-Demokratische und Konservative Politische Allianz hat die meisten Sitze gewonnen: 29.

  • Die AfD kam mit 15 Sitzen auf den zweiten Platz.

  • Die Sozialdemokraten von Scholz gewannen 14 Sitze, ihr schlechtestes Ergebnis überhaupt.

  • Die Grünen, die Teil von Scholz‘ Koalition sind, haben 12 Sitze gewonnen.

  • Die Zentralisten und die liberale Freie Demokratische Partei, die ebenfalls Teil der Koalition sind, haben 5 Sitze gewonnen.

Frankreich: Die rechtsextreme Oppositionspartei National Rally (RN) hat in Frankreich mehr als doppelt so viele Stimmen erhalten wie Macrons zentralistisches Bündnis.

  • RN hat 30 Sitze gewonnen.

  • Macrons Renaissance-Partei gewann nur 13.

  • Die Sozialdemokraten gewannen auch 13.

Schnellwahlen: Nachdem er die Ergebnisse gesehen hatte, rief Macron zu Neuwahlen auf. Er löste die französische Nationalversammlung, das Unterhaus des Parlaments, auf und rief zu Neuwahlen am 30. Juni und 7. Juli auf.

Macron sagte seinem Volk: „Ich habe beschlossen, Ihnen die Wahl zurückzugeben“.

Dies ist ein wichtiger Zeitpunkt für eine Klärung. Ich habe Ihre Botschaft und Ihre Bedenken gehört und werde sie nicht unbeantwortet lassen. ... Frankreich braucht eine klare Mehrheit, um in Gelassenheit und Harmonie zu handeln.
– Emmanuel Macron

Die Wahl ist ein großes Risiko für Macron, aber damit die RN gewinnt, müsste sie 200 Sitze mehr als die 88 gewinnen, die sie bereits hat. Das ist schwierig, aber nicht unmöglich.

Macron setzt wahrscheinlich darauf, dass die RN die Wahl nicht gewinnen kann.

Cohabitation: Sollte RN die Wahl gewinnen, müsste Macron einen neuen Premierminister wählen und Frankreich würde in ein „Kohabitationsszenario“ eintreten. Macron würde höchstwahrscheinlich den RN-Präsidenten Jordan Bardella wählen, was zu einem Zerwürfnis zwischen Bardella und der stellvertretenden RN-Vorsitzenden Marine Le Pen führen könnte. Bardella hätte die innenpolitische Macht, aber Macron würde weiterhin die Verteidigungs- und Außenpolitik kontrollieren.

Macron könnte dies auch als Druckmittel nutzen, um vor der Wahl ein Bündnis mit Parteien wie Les Républicains zu schließen, die alles tun würden, um eine Präsidentschaft von Le Pen zu verhindern.

Andere Mitglieder: Deutschland und Frankreich waren nicht die einzigen Mitglieder der Europäischen Union, die durch den Rechtsruck erschüttert wurden.

  • In Italien hat die rechtsgerichtete Partei Brüder in Italien von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni den ersten Platz belegt.

  • In Österreich hat die rechtsextreme Freiheitliche Partei die Zahl ihrer Sitze verdoppelt.

  • Polens rechtsextreme Konföderationspartei hat mit dem dritten Platz ihr bisher bestes Ergebnis erzielt.

Politischer Wandel: Die Posaune hat schon lange einen Rechtsruck in Europa vorausgesagt. Denn die Bibel prophezeit, dass sich die politische Zusammensetzung Europas dramatisch verändern wird, wenn die Menschen nach einem stärkeren, aggressiveren und selbstbewussteren Führer suchen.

Erfahren Sie mehr: Lesen Sie „Die veränderte Persönlichkeit Europas“.