„Russland schickt die Verzichtbaren vor“: Wie Putin ethnische Minderheiten für seinen Krieg verheizt
Russlands Präsident schreckt noch vor einer Generalmobilmachung zurück. Er lockt erst einmal die Ärmsten in die Ukraine. Doch die protestieren nun dagegen.
Es ist eine Frage, die Beobachter des russischen Angriffskrieges in der Ukraine seit Monaten umtreibt: Muss Präsident Wladimir Putin eine Generalmobilmachung anordnen, um seine Ziele zu erreichen? Noch schreckt er davor zurück. Allerdings wird es immer schwieriger für ihn, Soldaten zu finden, die freiwillig in die Schlacht ziehen.
In den vergangenen Wochen unternahm der Kreml deshalb weitere Schritte, die Kampfkraft kurzfristig zu erhöhen: Das russische Militär stelle massiv neue Bataillone aus freiwilligen Soldaten ethnischer Minderheiten auf, berichtet der US-Thinktank „Institute for the Study of War“ (ISW). Diese Minderheiten sind offenbar „weniger wichtig“ als die ethnischen Russen – und günstiger. Es gibt insgesamt 85 Gruppen von Minderheiten auf russischem Staatsgebiet.