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Russlands Atomwaffen tief in Europa „sollten kaum ein Grund zur Sorge sein“
Russland hat zusätzliche Raketen, die Atomwaffen tragen können, in dem von ihm verwalteten Hoheitsgebiet Kaliningrad aufgestellt. Das benachbarte Litauen hat Bedenken gegen diese Raketen geäußert, aber am 6. Februar hat Russland die Litauer für ihre, wie sie es ausdrückten, unberechtigten Befürchtungen gescholten.
Der litauische Präsident Dalia Grybauskaite sagte Reportern, dass Russlands atomwaffenfähige „Iskander Raketen dauerhaft in Kaliningrad stationiert werden würden.“ Kaliningrad ist ein nicht mit dem russischen Territorium zusammenhängendes russisches Gebiet an der Ostsee, das etwa 650 Kilometer von Moskau entfernt ist. Es liegt westlich von Litauen, Lettland, Weißrussland, Estland und der Ukraine und ist nur etwa 240 Kilometer von Warschau und etwa 400 Kilometer von der deutschen Grenze entfernt. Grybauskaite sagte, ihr Standort so weit innerhalb Europas würde bedeuten, dass die Hälfte aller europäischen Länder sich nun innerhalb der Reichweite dieser Raketen befände.
Eins von Russlands fortschrittlichsten und vielseitigsten neuen Raketensystemen, das Iskander-System hat eine Reichweite von bis zu 400 Kilometern und kann Bomben, die in die Erde und in Bunker eindringen, sowie elektromagnetische Pulswaffen und Atomsprengköpfe transportieren.
Russland bestätigte, dass es das neue Iskander-System in Kaliningrad installiert hat, aber der Regierungssprecher Dmitri Peskow sagte, Grybauskaite und andere Europäer würden die Stationierung zu Unrecht kritisieren.
„Ich möchte Sie daran erinnern, dass die Stationierung besonderer Waffen und der Einsatz spezieller militärischer Anlagen auf russischem Territorium allein eine eigenstaatliche Angelegenheit Russlands ist“, sagte Peskow der russischen Nachrichtenagentur Tass. „Russland hat nie jemanden bedroht und wird auch nie jemanden bedrohen; Russland hat jedoch selbstverständlich das souveräne Recht, [Waffen auf seinem Territorium zu stationieren] und das sollte daher kaum ein Grund zur Sorge sein.“
Für jemanden, der die russische Außenpolitik besonders in den letzten zehn Jahren beobachtet hat, sind Peskows Worte nicht gerade beruhigend.
Im August 2008 marschierte Russland in die ehemalige Sowjetrepublik Georgien ein und übernahm die Kontrolle über zwei seiner Regionen. Im März 2014 marschierte Russland verdeckt in die Krimhalbinsel der Ukraine ein und annektierte sie, wobei es buchstäblich die Grenzen Europas neu zog.
Die Menschen in Litauen haben guten Grund, über diese Schritte tief beunruhigt zu sein.
Genau wie Georgien und die Ukraine war Litauen vor ihrem Zusammenbruch Teil der Sowjetunion. Viele Litauer sehen mit Recht Russlands Aggression in Georgien und in der Ukraine als einen Versuch des russischen Präsidenten Wladimir Putin an, seine Herrschaft über die Gebiete wiederherzustellen, die damals zur Sowjetunion gehörten. Manche Leute befürchten, dass Litauen das nächste Land auf seiner Liste ist.
Litauens stellvertretender Außenminister Andrius Krivas sagte der Posaune im Mai 2014: „Solange die russische Führung eine Politik verfolgt, auf die eine oder andere Weise Moskaus Kontrolle und Herrschaft über die Gebiete der ehemaligen Sowjetunion wiederherzustellen, oder weiter zurück in der Geschichte des russischen Reichs, sind wir diesem Risiko immer ausgesetzt.“
Krivas setzte hinzu, dass Russlands Aktionen gegen die Ukraine „Teil einer sogar noch vorsichtigeren Vorgehensweise eines möglichen oder sogar wahrscheinlichen Versuchs sind, dasselbe mit seinen anderen Nachbarn zu machen, eingeschlossen aber nicht nur die baltischen Länder.
Die jüngste Geschichte zeigt, dass die Litauer und die anderen Europäer allen Grund haben, wegen Russlands kürzlicher Stationierung des Iskander-Systems in Kaliningrad beunruhigt zu sein.
Die europäische Furcht vor Russlands zunehmender militärischer Macht und Aggression hat gute Gründe. Diese Furcht hat auch eine tiefe Bedeutung in Bezug auf die Prophezeiungen der Bibel über die Endzeit.
Kurz nachdem Russland 2014 die Krim annektierte, erklärte der Chefredakteur der Posaune Gerald Flurry ihre Bedeutung:
Wir haben seit etwa siebzig Jahren prophezeit, dass Osteuropa ein wesentlicher Teil einer neuen europäischen Supermacht werden wird – einer Wiederauferstehung des Heiligen Römischen Reichs. Diese Prophezeiung steht in direkter Beziehung zu der Krimkrise! Die Furcht, die man in Europa wegen der Ereignisse auf der Krim beobachtet, wird dazu führen, dass sich zehn Anführer in Europa auf plötzliche und dramatische Weise zusammenschließen werden – in genauer Übereinstimmung mit der biblischen Beschreibung dieses europäischen Reiches! … Europas neuerliche Angst vor Russland wird eine wichtige Rolle dabei spielen, die Erfüllung dieser Prophezeiung zu beschleunigen!
Die Angst, die jetzt bei der litauischen Führung und auch anderswo in Europa immer größer wird, wird diese Länder dazu bringen, eine politische und militärische Vereinigung Europas herbeizuführen. Innerhalb eines europäischen Blocks haben sie das Gefühl, besser der zunehmenden russischen Bedrohung widerstehen zu können.
Herr Flurrys Artikel geht dann dazu über, die Prophezeiungen zu erklären, die in Hesekiel 38, Daniel 2 und 8 und in der Offenbarung aufgezeichnet wurden und die zeigen, dass diese Entwicklungen zu einer Zeit der Zerstörung führen, „die mehr Leiden verursachen wird, als die Welt je erlebt hat!“ Aber schließlich fügt er auch hinzu, dass diese Entwicklungen schlussendlich auf sehr erfreuliche Nachrichten hinweisen:
Nun ja, es wird wirklich viel Leid beschrieben, das über die Welt kommen wird – das schlimmste Leid, dass es je gegeben hat. Aber es ist direkt mit der Rückkehr des Messias verbunden, wenn alles Leiden endet und Gott der Welt Frieden, Freude und Glück zuteilwerden lässt! Da sind die besten Nachrichten, die Sie jemals hören können!
Um die Prophezeiungen der Bibel in allen Einzelheiten zu verstehen, lesen Sie diesen Artikel: „Russlands Rückkehr zum Status einer Supermacht.“ ▪