iStock.com/diego_cervo
Steht dem Katholizismus eine Spaltung bevor?
Kardinal Robert Sarah warnte davor, dass die Römisch-Katholische Kirche dem „großen Risiko“ einer Spaltung ausgesetzt sei. Der guineische Kardinal stellte fest, dass Kirchenfunktionäre, die auf der Befugnis regionaler Bischofskonferenzen bestehen, ihre eigenen Doktrinen zu formulieren, die Einheit der katholischen Kirche gefährdeten.
„Ohne einen einheitlichen Glauben drohe der Kirche Verwirrung und sie könne sich dann in zunehmendem Maße zerstreuen und spalten“, sagte er bei einem Interview am 18. April. „Es besteht heute ein erhebliches Risiko einer Zersplitterung der Kirche, eines Zerschlagens des mystischen Körpers Christi, wenn man zu sehr auf den nationalen Identitäten der Kirche besteht und damit auch auf ihrer Befugnis, für sich selbst zu entscheiden, vor allem bei so wichtigen Fragen wie Doktrin und Moral.
Viele Beobachter des Vatikans werten Kardinal Sarahs Stellungnahme als Kritik an Papst Franziskus. In seiner 2016 ausgesprochenen Aufforderung Amoris Laetitia schrieb Franziskus: „Ich möchte erneut darauf hinweisen, dass nicht alle doktrinellen, moralischen oder pastoralen Diskussionen durch ein lehramtliches Eingreifen entschieden werden müssen.“ Der Papst bemerkte weiter: „Außerdem können in jedem Land oder jeder Region besser inkulturierte Lösungen gesucht werden, welche die örtlichen Traditionen und Herausforderungen berücksichtigen.“
Bischofskonferenzen innerhalb der katholischen Kirche streiten sich nun über Fragen wie Ehescheidung und Wiederverheiratung.
Nachdem Papst Franziskus seine Ermahnung 2016 veröffentlichte, führten Bischofskonferenzen in Argentinien, Deutschland und Malta Richtlinien ein, die geschiedenen Katholiken erlaubten, die Kommunion zu empfangen. Inzwischen haben der Leiter der polnischen Bischofskonferenz und der Präfekt der Kongregation für die Glaubenslehre entschieden, dass wiederverheiratete Geschiedene nicht die Kommunion empfangen können, es sei denn, sie entscheiden sich für völlige sexuelle Abstinenz.
Obwohl vier Kardinäle einen offenen Brief an Papst Franziskus geschrieben haben, in dem er gebeten wird, Stellung zu nehmen und den umstrittenen Paragraphen in Amoris Laetitia klarzustellen, hat der Papst das abgelehnt. Inzwischen hat sich die Situation soweit zugespitzt, dass eine Stellungnahme des Papstes, die die Kommunion von Wiederverheirateten billigt, die Bischofskonferenzen in Polen und in Afrika verstimmen könnte, während eine Erklärung, die die Kommunion von Wiederverheirateten verurteilt, die deutschen Bischöfe entfremden könnte.
Deshalb sagt Kardinal Sarah, dass die katholische Kirche einem „großen Risiko“ einer Spaltung ausgesetzt ist. Das ist auch der Grund, warum viele traditionelle Katholiken glauben, dass die deutsche Bischofskonferenz sich „de facto“ schon von Rom getrennt hat.
Berichten zufolge hat Papst Franziskus sich bereits seinen engsten Beratern gegenüber geäußert: „Es ist nicht auszuschließen, dass ich als derjenige in die Geschichte eingehen werde, der die katholische Kirche gespalten hat.“
Andererseits macht die Tatsache, dass Papst Franziskus den Bischofskonferenzen erlaubt, einige der Regeln nicht so streng auszulegen, eine Wiedervereinigung der Katholiken mit evangelischen Kirchen viel einfacher. Jetzt, da die deutsche Bischofskonferenz vielen geschiedenen Katholiken die Kommunion gewährt, äußerte ein deutscher Bischof bereits, dass auch eine Kommunion von Nicht-Katholiken, die mit Katholiken verheiratet sind, in naher Zukunft möglich wäre. Laut einer Stellungnahme von Bischof Franz-Josef Bode aus Osnabrück ist es durchaus „nicht utopisch“, schon 2017 an eine Interkommunion zwischen Katholiken und Protestanten zu denken.
Natürlich lehnen viele traditionellen Katholiken eine Interkommunion mit Leuten ab, die sich nicht offiziell der katholischen Kirche angeschlossen haben. Viele meinen, dass dem Katholizismus eine Spaltung wegen strittiger Fragen wie Scheidung, Wiederverheiratung und Interkommunion drohen könnte. Ungeachtet der plötzlichen Wendungen, die die Politik des Vatikans in naher Zukunft nehmen könnte, sagte die Posaune zuversichtlich voraus, dass es nicht zu einer größeren Spaltung in der römisch-katholischen Welt kommen wird. Die Voraussagen der Posaune laufen viel mehr darauf hinaus, dass es zu einer Wiederaufnahme der europäischen evangelischen Kirchen in die Mutterkirche kommen wird, so dass der Katholizismus als oberste Autorität die europäischen Völker vereinigen wird.
Seit den frühen 1930er Jahren schrieb Herbert W. Armstrong, der Chefredakteur des Vorgängers der Posaune, der Reinen Wahrheit, über eine kommende Union zwischen Katholiken und Protestanten. Lesen Sie diesen Ausschnitt aus der Plain Truth vom Oktober 1961 (Hervorhebung hinzugefügt): „Der Papst wird als die oberste, vereinigende Autorität auftreten – der einzige, der schließlich die verschiedenen Völker Europas vereinigen kann. Die eiserne Rechtsprechung über Schulen und Religion wird der Römisch-Katholischen Kirche zugesprochen werden. Ganz Europa wird römisch-katholisch werden! Die evangelischen Kirchen werden sich wieder mit der ‚Mutterkirche‘ vereinigen – und so ganz abgeschafft werden.“
Diese Vorhersage war nicht einfach nur geraten – sie basiert auf der Prophetie der Bibel. Um zu verstehen, was die Bibel über das religiöse System aussagt, das die westliche Welt in den letzten Tagen der menschlichen Zivilisation beherrschen wird, bestellen Sie ein kostenloses Exemplar von Herrn Armstrongs Broschüre: Wer oder was ist das prophezeite Tier?