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Supermacht in bedrängnis

Samuel Branch/Unsplash

Supermacht in bedrängnis

Weltweit werden Allianzen gebildet um Amerikas Vorherrschaft herauszufordern. Was wird geschehen, wenn sie erfolgreich sind?

Wenn sie den durchschnittlichen Amerikaner fragen würden, welche Nation die größte Bedrohung für den Weltfrieden darstellt, würden sie wahrscheinlich ein kurze Liste hören: Iran, Nordkorea, vielleicht Syrien – Länder, wo schurkische Elemente den amerikanischen Idealen gewalttätig entgegenwirken. Die Amerikaner mögen „Regime“ oder Terroristengruppen als gefährlich betrachten. Würde dagegen irgendein Amerikaner China? Indien? oder Europa erwähnen?

Wenn sie nun dieselbe Frage in anderen Nationen stellen würden, wie viele würden Amerika nennen? Obwohl die Amerikaner andere nicht als ihre Feinde betrachten mögen, sie würden jedoch überrascht sein, wenn sie wüssten, wie viele andere sie weltweit als solche betrachten.

In einer von der Europäischen Kommission beauftragten Umfrage Ende letzten Jahres, wurde den Europäern eine Liste von Ländern gegeben, in der sie gefragt wurden, jene anzeigen, welche ihrer Meinung nach eine Bedrohung für den Weltfrieden sein könnten. An zweiter Stelle landeten die USA, die von 53% der Befragten gewählt wurden. Dieser Prozentsatz lag punktegleich an zweiter Stelle mit Iran und Nordkorea – mit 59% knapp hinter Israel.

Schockierend? Überlegen sie Folgendes: „Bei einer Harvard-Konferenz in 1997 schrieb der politische Analyst Samuel P. Huntington, „Gelehrte berichteten, dass die Eliten aus Ländern, die zumindest zwei Drittel der Weltbevölkerung ausmachen – Chinesen, Russen, Inder, Araber, Muslime und Afrikaner – die Vereinigten Staaten als die grösste, von aussen kommende Bedrohung ihrer Gesellschaft betrachten“ (Foreign Affairs, März/April 1999; durchaus meine Betonung). In 1997 erklärte auch die japanische Öffentlichkeit die USA als ihre größte Bedrohung, nach Nordkorea!

Wenn Nationen dies von einer anderen Nation annehmen, dann werden sie versuchen, die als Bedrohung erachtete Nation politisch in Schach oder „im Gleichgewicht“ zu halten.

Die Geschichte hat viele solcher unwahrscheinlichen Allianzen erlebt, die gegen eine gemeinsame Bedrohung gebildet wurden um diese anzugreifen und letztlich zu beseitigen. Genauso reagiert die internationale Gemeinschaft auf die jüngste unerschrockene Auslandspolitik Amerikas – sie schließt auf mehreren Ebenen sich zusammen, um das, was sie als Amerikas Weltherrschaft versteht, zu unterminieren oder anzugreifen.

„Uni-Multipolare Welt

“  Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion in 1991 änderte sich die globale Politik – die „bipolare“ Welt war zu Ende. Doch die internationalen Beziehungen wechselten nicht so einfach zu einem unipolaren System. Vielmehr änderte es sich zu einer, wie Dr. Huntington es bezeichnete, „uni-multipolaren Welt“.

Dieses System besteht aus einer Supermacht und mehreren regionalen Kräften. Geschichtlich gesehen haben „zweitklassige“ Nationen auf verschiedenen Ebenen zusammengewirkt, um die Vorherrschaft der Supermacht auszugleichen – was Huntington als „Anti-Vormachtsstellung-Koalition“ bezeichnet.

Huntington führt Beispiele von dieser Art von Anti-US Kooperation an – wie Beziehungen sich zwischen nicht-westlichen Gemeinschaften Mitte der 1990er Jahre verbesserten und wie die USA zu bestimmten Treffen dieser nationalen Führer nicht eingeladen wurden. Der bedeutendste Schritt in diese Richtung war laut Huntington „die Gründung der Europäischen Union und die Schaffung einer gemeinsamen, europäischen Währung. Wie der französische Außenminister Hubert Vedrine sagte: Europa muss von allein zusammenkommen und ein Gegengewicht schaffen, um den Vereinigten Staaten die Vormachtstellung über eine multipolare Welt nehmen“ (ibid.).

Diese, vor beinahe fünf Jahren erstellte Analyse, trifft heute sogar noch mehr zu. Bloß im letzten Jahr erlebten wir die offenkundigsten Anti-Vorherrschafts-Bewegungen vieler regionaler Kräfte Europas und Asiens, die der Militäraktion der USA im Irak entgegentraten.

Was hat diese Nationen gehindert, eine aktivere, formale antiamerikanische Koalition zu bilden, die bis zu diesem Punkt von der Macht und dem Reichtum der USA abhängig und auch bestrebt war, daraus ihre Vorteile zu ziehen. „Doch über die Zeit hinweg“, schrieb Huntington, „so wie die Macht der USA verfällt, werden ebenso die durch Kooperation mit den Vereinigten Staaten erzielten Vorteile weniger werden, ebenso wie die Kosten, ihr zu widerstehen“ (ibid.).

Amerikas Demonstration militärischer Überlegenheit im Irak und ihrer starken Außenpolitik unter Präsident Bush, scheint auf gewisse Weise seine politische Position zu stärken. Doch ironischerweise hat es auch mehr Entschlusskraft innerhalb der internationalen Gemeinschaft bewirkt, um den Machtstatus der USA zu schmälern. „Bei Zusammenkünften europäischer Sicherheitsanalytiker geht es heutzutage bei den Gespräche mehr um das Kontrollieren der amerikanischen Macht als über den Kampf gegen den internationalen Terrorismus, Waffensperrverträge und Ähnliches“ (Spectator, 18. Oktober 2003).

Zahlreiche Allianzen haben einen verstärkten Eifer gezeigt seit Washington die überlegene Macht der USA im mittleren Osten eingesetzt hat. Ungewöhnliche Koalitionen sind im Entstehen. Historische Feinde treffen sich am selben Tisch, erörtern eine gemeinsame Besorgnis, nämlich, dass Amerikas Vorherrschaft zulange unkontrolliert geblieben ist. Wie in einer internationalen Version der Tatsachen TV-Show „Surviver“, werden Allianzen geschlossen, um Amerika aus dem Spiel werfen.

Europa und der Nahe Osten  

An der Spitze dieser Anti-Vorherrschafts-Koalition steht Europa. Beweis dafür ist die Herausforderung des Euros an den Dollar und der EU-Verteidigungskräfte an die NATO. Außerdem gibt es die zunehmende wirtschaftliche Romanze der EU mit Russland, China und anderen, regionalen Kräften in Asien, sowie ihre Opposition gegen die Vorgangsweise der US in den Angelegenheiten des mittleren Ostens.

Einige argumentieren, dass Vieles der europäischen Außenpolitik im Nahen Osten und Nordafrika, obwohl dies von wirtschaftlichem Vorteil für die europäischen Interessen ist, hauptsächlich darauf abzielt, Amerika entgegenzuwirken. Europa hat den Nahen Osten als Trainingsplatz gegen viele US-Taktiken gebraucht. Das jüngste Beispiel, neben ihrer Opposition gegen den von den USA geführten Irakkrieg, gab es, als Europa die Genfer Initiative, ein unredliches Friedensabkommen zwischen israelischen und palästinensischen „Inoffiziellen“, unterstützte. Hier enthüllte Europas feierliche Kundgebung dieses Abkommens zusätzlich seine Beflissenheit, darin Vermittler zu sein, was schon lange ein von den USA geführtes Übereinkommen gewesen war. Ein Friedensabkommen zwischen den Israelis und Palästinensern zu vermitteln, würde ein wichtiger Weg sein, um „den fast grenzenlosen Einfluss der USA im Nahen Osten zu zügeln, ohne eine direkte Konfrontation mit Washington auszulösen“ (Stratfor, 1. Dez. 2003).

Europa will sowohl Freund als auch Feind spielen für diese Nationen, je nachdem, welche Taktik den Einfluss Washingtons besten einschränken kann. Es konsolidiert zum Beispiel Handelsverbindungen und diplomatische Beziehungen mit Schurkenstaaten wie Syrien und Sudan. Doch dann, wenn es seine Opposition in jeder Beziehung gegen die US Politik ausgespielt hat, wird die EU gegen diese Nationen durchgreifen – um allen mutigen Maßnahmen Washingtons zuvorkommen. Genau das tun die Kernnationen Europas jetzt mit Syrien. Sie fordern Damaskus auf, die internationalen Normen in Bezug auf Massenvernichtungswaffen zu befolgen, und beginnen dadurch ein außenpolitisches Spiel, dass anderseits von Washington betrieben werden wäre.

Wenn Frankreich, Deutschland und Großbritannien im letzten Oktober ähnliche Schritte unternahmen, um Teherans Zusicherung zu gewinnen, die Anreicherung von Uran vorläufig einzustellen und ein zusätzliches Protokoll zum Atomsperrvertrag zu unterzeichnen – verkündete Iran triumphierend: „Die Vereinigten Staaten sind isoliert worden. „Irans Sonderbeauftragter zur internationalen Atomenergiekommission sagte: „Das ist ein Sieg für uns, für die EU und die internationale Gemeinschaft. Obwohl Europa diesen Handel fein abstimmte, spielte der Iran interessanterweise auf beiden Seiten des Zaunes, um auch mit den USA Vorteile zu gewinnen.

Die EU hat seitdem nichts getan, außer den Iran zu unterstützen, mit der Erklärung, „der Iran sei ehrlich gewesen“ bezüglich seines Nuklearprogramms und sollte laut Javier Solana, Hoher Vertreter für die Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik Europas, nicht vor den UN-Sicherheitsrat gebracht werden. Obwohl Solana zugab, dass sowohl die USA als auch Europa dasselbe Ziel verfolgen – ein atomfreies Iran – so folgt die EU einem sehr unterschiedlichen Kurs.

Das ist alles Teil der EU-Strategie: „Ihre „Politik des konstruktiven Engagements“ mit Nationen, wie dem Iran, fortzusetzen, um ihre Position zu stärken und als ausgeglichene, friedliche, stabilisierende Alternative im Gegensatz zur harten, einseitigen Politik der USA zu erscheinen.

Besonders im Fall Iran sind die USA in ihrer hartnäckigen Haltung allein stehend. Asiatische Banken verleihen in Übereinstimmung mit europäischen Banken 1,75 Milliarden Dollar, um eines der größten natürlichen Gasvorkommen der Welt im Iran zu erschließen. Selbst Japan, Washingtons stärkster, asiatischer Verbündeter, hat entgegen dem Druck der USA ein 2,5 Millionen Dollar Geschäft forciert, um eines der iranischen Ölfelder zu entwickeln.

Europa und Asien

Dies führt zu den jüngsten Anstrengungen der EU, um ihren Einfluss innerhalb der asiatischen Nationen zu vergrößern, um ein Gleichgewicht mit den USA zu erzielen.

Mitte 2003 verbreiteten die EU und der Verband südostasiatischer Staaten (ASEAN) die Idee eines Handelsvertrags zwischen beiden Blöcken.

China, Indonesien, Indien und Japan, sie alle haben die EU in jüngster Zeit mehr aus wirtschaftlichem, politischem und technologischem Interesse betrachtet.

Indien und die EU (Indiens größter Handelspartner), unterzeichneten Ende 2003 Verträge, um Handel und Investitionen sogar noch mehr anzukurbeln. In einem Gemeinschaftsprojekt mit der Europäischen Weltraumagentur startete China den Probe I Satelliten Ende letzten Jahres. Als Teil des chinesisch- europäischen „Double Star“ Projekts wird der Start eines zweiten Satelliten innerhalb von sechs Monaten erwartet.

Sowohl China als auch Indien sind an Bord, um im globalen Satellitensystem der EU, Galileo, zu investieren. China stimmte zu, „trotz heftiger Kritik seitens Washington“, 255 Millionen Dollar in dieses Programm zu investieren, berichtete Londons Daily Telegraph. Experten behaupten, Washingtons wirkliche Sorge sind die Bemühungen der EU, einen konkurrierenden, technischen Block zu errichten (31. Okt. 2003). Indien, ein Verbündeter Amerikas, wird auch 382 Millionen Dollar in Galileo investieren.

In der Jakarta Post, einer einflussreichen indonesischen Zeitung, bekannte ein Experte in den Affären des Asien/Europa-Treffens (ASEM), „dass die ASEM hauptsächlich deshalb gegründet worden war, um die Vorherrschaft der USA herauszufordern. Er sagte: „Es wird also einen Multilateralismus geben. Wir hätten gerne, dass es so bleibt“.

Das ist die Denkart der Welt, wie außerhalb Amerikas Grenzen immer mehr zunimmt. Für Viele sind die USA ist eine größere Bedrohung als ein nukleares Iran und Nordkorea!

Es ist der asiatische Geschäftssektor, wo die USA am meisten ausgeschlossen wird. Das Musterbeispiel ist der Wettkampf zwischen dem US Flugzeughersteller Boeing europäischen Gegenstück Airbus, um den wachsenden asiatischen Luftfahrtsmarkt – ein Wettrennen, das Airbus gewinnt. Selbst Washingtons politischer und kultureller Verbündeter, Australien, kauft mehr Flugzeuge von Airbus wie von Boeing.

Amerika wird durch diese asiatisch-europäische Kooperation herausgefordert und vieles steht im Zusammenhang mit den Finanzen der Welt. Wie Huntington erklärte, wurde Europa mit der Schaffung einer gemeinsamen Währung eine Herausforderung für die USA. So weit führte der Erfolg dieser Währung zur Bildung neuer, politischer Romanzen, was den Einfluss der USA noch mehr isoliert und verkleinert. Laut des vorhin zitierten Daily Telegraph suchen China und Indien eine neue Freundschaft mit der EU (bei Projekten wie Galileo), weil Peking und Neu Delhi die EU seit der Einführung des Euro neubewertet habe. …“

Die Kraft des Euro

Ein bedeutendes Mittel durch das die USA ihre Macht auf der Weltszene behaupten, ist der Dollar. Der Dollar ist die Reservewährung der Welt. Da die Ressourcen wie Öl und Gas in Dollar gehandelt werden, besitzen die USA „die Freiheit, Dollars zu drucken, ohne eine Inflation auszulösen, und befähigt sie, Kriege, gewaltige Handelsdefizite, Staatsausgaben und Steuerkürzungen zu finanzieren“ (Spectator, 18. Okt. 2003).

Doch wenn Investoren ihr Vertrauen in den Dollar verlieren, dann ist die wirtschaftliche Vorherrschaft Amerikas in Frage gestellt. Russland und Europa wollen die Ölpreise und Gasexporte in Euros festsetzen, anstatt in Dollars. Gespräche von diesem Wechsel gab es im letzten Oktober, als der deutsche Kanzler den russischen Präsidenten Vladimir Putin besuchte. „Dieser Schritt hat eine Kettenreaktion im Privatsektor ausgelöst, was in dem Jahr zu einer Vervierfachung von Euroeinlagen in russischen Banken führte und die russischen Bürger aufjagte, ihre Stöße von Dollars in Euronoten einzuwechseln“ (Daily Telegraph, 10. Okt. 2003).

Da Russland, das sich der größten, natürlichen Gasreserven der Welt rühmt, mit seinen Ölexporten hinter Saudi-Arabien an zweiter Stelle liegt, sowie Europa mit der Hälfte des Energieverbrauchs versorgt, lässt es diesen Zahlungswechsel logisch erscheinen. Es steckt jedoch mehr dahinter, als das. Die zwei Führer „sind erpicht auf eine Kontrolle der amerikanischen Wirtschaft und diplomatischen Macht“ (ibid.). Egal, welches Geschäft man zwischen zwei nichtamerikanischen Firmen oder Politikern aufspürt, es tauchen immer wieder Referenzen auf in Bezug auf ein Kontrollieren und Ausgleichen der amerikanischen Macht!

Der Zahlungswechsel könnte vielleicht andere Länder ermutigen – ebenso „erpicht sein auf eine Kontrolle der amerikanischen … Macht“ – und nachziehen. Der Hauptgrund, der die meisten Exporteure im Nahen Osten von einem Zahlungswechsel zum Euro abhält, ist die Loyalität Saudi-Arabiens gegenüber Washington. „Aber jetzt beginnen sogar die Saudis zu wanken“, schrieb Simon Nixon (Spectator, op. cit.). Sollte Saudi-Arabien nachziehen, würde der Dollar seinen bedeutsamen Wert im Mittleren Osten und in der Welt verlieren.

Wenn die Ölproduzierenden Länder dem US-Dollar den Rücken zuwenden, würden die damit verbundenen Probleme für die globale Wirtschaft unabsehbar sein. … Beide, Ölexporteure wie auch Ölimporteure würden einen bedeutenden Teil ihrer Reserven in Euros einwechseln und somit eine Flucht vom Dollar zum Euro auslösen“ (ibid.).

Ausländische Investoren haben Amerika letztes Jahr bereits in Scharen verlassen, wobei der US-Dollar durch asiatische Banken gestützt wurde. „Aber die Gefahr ist, sollten asiatische Zentralbanken den Ankauf von Dollars einstellen, würde das einen verheerenden Zusammenbruch der amerikanischen Währung nach sich ziehen“ (ibid.).

Nixon berichtet, dass der Dollar sich in derselben Notlage befindet wie der britische Sterling, kurz bevor er durch den Dollar als die globale Reservewährung in den 1930er Jahren ersetzt wurde. Die Amerikaner, schreibt er, „sind mit einer Herausforderung ihrer wirtschaftlichen Vormachtstellung konfrontiert“.

Asiatisches Kontrollieren und Ausgleichen  

Asien ist der Kontinent, wo der Einfluss der USA in vielerlei Hinsicht am stärksten ist. Bündnisse und starke Beziehungen mit Japan, Südkorea, den Philippinen und Taiwan, um einige zu erwähnen, geben Washington beachtliche Druckmittel in der internationalen Politik. Aber selbst das beginnt sich zu ändern. Gewisse Verbündete versuchen ihren amerikanischen Mantel abzustreifen, während andere – wie China, ihre zunehmende Stärke gebrauchen, um ihre innerasiatischen Beziehungen zu festigen, in dem Versuch, den US-Einfluss zu neutralisieren und zu ersetzen.

Im Zentralasien, wetteifern Russland und die USA um Einfluss in den vorherigen Sowjetrepubliken. zu beeinflussen. Während Amerika, dank seines Krieges gegen den Terrorismus, plötzlich daran interessiert ist, seine militärische Anwesenheit in der Region zu verstärken, setzt Moskau alles nur mögliche daran, mit Washington gleichzuziehen. Indien und China sind ebenso bemüht, mehr Basen in Zentralasien zu errichten, um Amerika zu kontrollieren, welches unbehaglich nahe an ihre Grenzen kommt.

Und es ist kein Geheimnis gewesen, dass seit der vor nahezu sechs Jahren durchgeführten Militäraktion der USA im Kosovo, Moskau, Peking und Neu Delhi mit dem Gedanken gerungen haben, eine dreiteilige Achse als Gegengewicht zu Washingtons Machtspielereien zu formen. Obwohl Russland und Indien für viele Jahre enge Verbindungen zueinander hatten, sind China und Indien historische Feinde gewesen. Sie haben niemals solch sonnige Beziehungen gehabt, wie sie derzeit bestehen. Zusätzlich zu dieser beispiellosen, militärischen Kooperation, pflegen beide Mächte ihre wirtschaftlichen Beziehungen.

Warum geschieht das? Zwei bittere Rivalen ändern ihre wechselseitige Politik nicht ohne weiteres ohne irgendeinen Grund. Hier sind stärkere Einflüsse am Werk. Und es hat mit dem Eindämmen des US-Einflusses im Osten zu tun.

Wenn es dazu kommt, den Einfluss der USA in Asien zu beengen, dann steht China an der Spitze – es festigt die Beziehungen mit seinen kleineren Nachbarn. Ein Fall zu diesem Punkt ist das moslemische Indonesien. Die Asia Times erklärte: Die US-Politik verursacht innenpolitische Schwierigkeiten für gemäßigte moslemische Staaten. … Dies, gemeinsam mit dem Aufstieg Chinas und besser werdende Beziehungen zwischen diesem Land und Indonesien, könnte ein Vorbote einer neuen, regionalen Macht und eine Alternative zu der von den USA angeführte globale Ordnung sein. … Chinas nach außen orientierte Politik wird diese weiter entgegen den strategischen Interessen der USA einsetzen, was auch künftig die Sicherheit und die ‘westlichen Werte’ belasten und Rückschläge innerhalb der entwickelten Nationen verursachen wird“ (Asian Times, 13. Nov. 2003).

In größerem Maße zielen Chinas Bemühungen auf starke Verbindungen mit ASEAN hin. „In einem kaum beachteten Abkommen für ‘strategische Partnerschaft’, welches China und ASEAN in aller Stille anfangs Oktober in Bali unterzeichneten, liegen die Samen einer engeren Sicherheitskooperation eingebettet, wovon Analytiker und Funktionäre sagen, dass China es nützt, um den amerikanischen Einfluss in dieser Region abzuschwächen“(Far Eastern Economic Review, 20. Nov. 2003).

Die Review zitierte einen höheren Beamten von ASEAN: „Die ganze Zielsetzung dieser Politik ist das Verhindern einer strategischen Einkesselung durch die USA“.

Was kann Chinas Erfolg verhindern? Der chinesische außenpolitische Experte Sheng Lijun sagt, „ das größte Hindernis für Chinas „Umkreisen der Wagen“ in Ostasien ist Japan. „Japans Über-Abhängigkeit von den USA vereitelt Pekings politischen Zweck der ostasiatischen Integration“ sagt er.

Somit ist der Anker, der den Einfluss Washingtons in Asien sichert, seine Beziehung mit Japan. Aber die US-japanischen Verbindungen werden angespannter, so wie ihre Interessen auseinander gehen. Achten sie auf weitere Unstimmigkeiten in dieser Allianz, die wahrscheinlich durch Amerikas schlechter werdende wirtschaftliche Wehen ausgelöst werden, und Japan dazu bringen könnten, sich von den USA loszulösen. Wenn Tokios Beziehungen mit Peking Fortschritte machen, dann wird Chinas Fähigkeit, Asien zusammenzutrommeln und die amerikanische Vorherrschaft zu bekämpfen, verwirklicht werden.

Supermacht in Bedrängnis

Also was bedeutet dieses globale Klima? Sind diese Herausforderungen an die US-Vorherrschaft von Bedeutung? Für diese Antwort müssen wir uns an die einzige, wirklich zuverlässige Quelle für eine akkurate, geopolitische Vorhersage wenden – an die Heilige Bibel! Laut Prophezeiung werden die anscheinend unbesiegbaren Vereinigten Staaten von Amerika von ihren Feinden nicht nur an den Rand gedrängt, sondern umzingelt und belagert werden!

Ja, diese Allianzen werden letztendlich Erfolg haben in ihrem Versuch, die einzige übrig gebliebene Supermacht zu stürzen! Und ironischerweise entstehen diese während die USA stärker als je zu sein scheinen.

Prophezeiungen in 3. Mose 26 und 5. Mose 28 zeigen die Segnungen und Flüche, die über die Endzeit-Nationen Israels hereinbrechen werden (einschließlich der USA, Großbritannien, Israel und anderer Englisch sprechender Nationen), für den Fall, dass sie Gott folgen oder sich von Ihm abwenden. Da sich Amerika von Gott abgewandt hat, ist seine Herrschaft als Supermacht fast zu Ende. Es hat bereits begonnen, die Flüche – Terrorismus, gebrochener nationaler Wille und Fehlschläge in der Außenpolitik und militärischen Unterfangen – vor denen Gott sie warnte, zu ernten (3. Mose 26,16-19).

Diese Flüche werden in einem Alptraum ihren Höhepunkt erreichen: Amerikas Fall an eine andere Nation, die von der Prophetie als „Assyrien“, bzw. als das moderne Deutschland enthüllt wird (Jes. 10,5). Im 5. Mose 28,49-50 (Elberfelder Bibel) lesen wir: „Der Herr wird von ferne, vom Ende der Erde her, eine Nation über dich bringen. Wie der Adler fliegt, so kommt sie, eine Nation, deren Sprache du nicht verstehst, eine Nation mit hartem Gesicht …“ Dieselbe hebräische Redewendung für „hartes Gesicht“ wird in Daniel 8,23 gebraucht, wo Gott den Mann beschreibt, der Deutschland am Ende führen wird. Deutschland – diese Nation, die wie ein „Adler“ fliegt – wird den USA den Todesstoß versetzen und sie somit vollends von der Weltbühne entfernen.

„Und sie wird dich belagern in all deinen Toren, bis deine hohen und festen Mauern, auf die du vertraust, in deinem ganzen Land gefallen sind. Und sie wird dich belagern in all deinen Toren, in deinem ganzen Land, das der Herr, dein Gott, dir gegeben hat“ (5. Mose 28,52 – Elberfelder Bibel). Tatsache ist, Gott gab Amerika seine Macht – in der Innen- und Außenpolitik. Weil aber die USA das vergessen haben und nur auf ihre eigene Stärke vertrauen, sagt Gott zu dieser Nation, dass sie von einer größeren Macht belagert werden wird. Der Herr erwähnt das zwei Mal in demselben Vers!

Eine gefährliche Welt wird kommen

Sollten die USA in der geopolitischen Ordnung gestürzt oder auch nur ernsthaft lahm gelegt werden, würde die Welt dann ein sicherer Platz sein? Nur Wenige begreifen, dass die von Vielen angestrebte multipolare Lösung keine globale Stabilität bringen würde. Diese zweckmäßigen Allianzen werden nicht fortdauern, wenn die USA von der Bildfläche verschwunden sind.

Die biblische Prophetie offenbart, dass, sobald der Sitz der Supermacht unbesetzt ist, die neue „multipolare“ Welt sogar noch gefährlicher sein wird. Das Wort Gottes bezeichnet das als die „Zeiten der Heiden“ (Lk. 21,24; siehe auch Offb. 11,12) – Bezug nehmend auf das Fehlen der israelitischen Mächte. Aktuelle Ereignisse lassen erkennen, wie furchtbar nahe wir dieser Zeit sind, wenn Nationen um die Stelle als Supermacht wetteifern werden!

Dieser Machtkampf ist in den letzten Versen von Daniel 11 zusammengefasst. Gott zeigt in dieser Passage drei Machtblöcke bzw. Koalitionen, die in einem erbitterten Weltkrieg zusammenstoßen werden, wie vorher noch niemand erlebt hat! Der Konflikt wird dann beginnen, wenn zwei dieser Verbündeten sich im Kampf gegenüberstehen. „Und zur Zeit des Endes wird sich der König des Südens mit ihm messen, und der König des Nordens wird mit Wagen, Reitern und vielen Schiffen gegen ihn anstürmen und wird in die Länder einfallen und sie überschwemmen und überfluten“ (V. 40). Der König des Südens wird ihnen zeigen, wie unsere kostenlose Broschüre mit demselben Titel erklärt, ist der radikale Islam. Er wird gegen diese andere Macht hier „anstürmen“, gegen den König des Nordens – das von Deutschland angeführte, vereinigte Europa.

Zusammen mit anderen zeigt die Prophezeiung in Daniel 11, wie Europas Sieg über den radikalen Islam ihr eine unkontrollierte Vorherrschaft in der Welt eingeräumt – besonders über die westliche Hemisphäre und den Nahen Osten (V. 41-44). Ihre Herrschaft als Supermacht wird die Welt in eine Periode stürzen, die Christus als die schlimmste Leidenszeit bezeichnete, die jemals auf Erden gewesen ist (Mt. 24,21), bzw. „eine große Bedrängnis, wie sie nicht gewesen ist vom Anfang der Welt“ (Dan. 12,1).

So wie die Nationen nicht zulassen, dass die Macht einer Nation oder eines Blocks aus dem „Gleichgewicht“ gerät, so muss eine andere Koalition entstehen, um ein Gegengewicht gegen die europäische Supermacht zu bilden – die neueste Bedrohung der Welt, viel größer, als die USA es jemals gewesen war!

Die biblische Prophezeiung sagt, dass genau das passieren wird! Daniel 11,44 erklärt es folgendermaßen: „Es werden ihn aber Gerüchte erschrecken aus Osten und Norden [der König des Nordens], und er wird mit großem Grimm ausziehen, um viele zu vertilgen und zu verderben“. Andere Prophezeiungen zeigen diese Allianz „aus dem Osten und dem Norden“, als eine Gruppierung von asiatischen Nationen – wie Russland, China, Japan, Indien und andere. Das „Ausgleichen“, das diese Allianz anstrebt, wird in der Vernichtung von Millionen von Menschenleben weltweit, ihren Höhepunkt erreichen.

Herausforderung der heidnischen Mächte!

Die größte Bedrohung für den globalen Frieden kommt nicht von dieser Nation, wie die meisten glauben, von den USA. Es sind auch nicht diejenigen, die die USA annehmen – eine Handvoll von nichtdemokratischen Schurkenstaaten im Nahen Osten. Diese Prophezeiungen zeigen uns, dass es vielmehr eine Koalition europäischer Nationen ist, plus ein Staatenbund radikaler, islamischer Nationen, die mit einem Gemisch anderer asiatischer Zivilisationen zusammentreffen.

Nur indem diese Allianzen zu Fall gebracht werden, wird die Welt wirkliche Stabilität und Frieden erfahren. Aber wie kann das umgesetzt werden? Nicht durch Menschen – nur durch übernatürliche Mittel – die durch die Rückkehr von Jesus Christus vollbracht werden.

Der Apostel Lukas hat aufgezeichnet, wie diese turbulenten Zeiten zum zweiten Kommen von Christus führen werden: „Und alsdann werden sie sehen den Menschensohn kommen in einer Wolke mit großer Kraft und Herrlichkeit. Wenn aber dieses anfängt zu geschehen, dann seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht“ (Lk. 21,27-28).

Bei Seiner Rückkehr wird Jesus Christus diese Koalitionen zerstören und der Erde Friede bringen. Durch die Bezwingung Seiner Feinde wird Er ein neues Zeitalter globaler Politik herbeiführen: Eine unipolare Welt, beherrscht durch eine Regierung – die Regierung Gottes – die das wohlwollende Gesetz Gottes perfekt administriert.  

DIE USA UND GROßBRITANNIEN IN DER PROPHEZEIUNG

Die Menschen der westlichen Welt wären verblüfft, ja sprachlos, wenn sie nur wüssten! Die Regierungen der USA, Großbritanniens, Kanadas, Australiens und Südafrikas würden unverzüglich ihre Außenpolitik drastisch ändern und umfassende Sofortprogramme einleiten - wenn sie Bescheid wüssten! Sie könnten es wissen, doch sie wissen es nicht! Was ist der Grund?