Taiwan und das große Zittern vor China
Nach dem Vorgehen Russlands in der Ostukraine bangt man in Taiwan, dass sich China, das Taiwan als sein Staatsgebiet ansieht, Moskau als Vorbild nehmen könnte. Die diplomatische Isolation Taiwans – es wird von kaum einem Land als Staat anerkannt – mache es anfällig für eine Einschüchterungs- und Nötigungskampagne vonseiten Pekings, schreibt etwa das US-Politmagazin „Foreign Policy“.
Pekings Ziel sei es, Taiwan dazu zu bringen, die politischen Forderungen Chinas, nämlich die Kontrolle über die autonome Inselrepublik zu erlangen, zu erfüllen und gleichzeitig die USA zu beruhigen, sich nicht für Taiwan zu engagieren, so „Foreign Policy“ weiter.
Taiwan sei gerade jetzt in Sorge vor einem Übergriff Chinas, wie etwa jenem Russlands auf die Krim nach den Spielen in Sotschi 2014, zitiert der Deutschlandfunk den taiwanischen Vertreter in Deutschland, Jhy-Wey Shieh, nach dem Ende der Olympischen Spiele in Peking. Auch der nunmehrige Einmarsch in die Ukraine könnte Auswirkungen auf die weitere Taiwan-Strategie Chinas haben.
1998 war Bill Clinton der erste US-Präsident, der den Schmeicheleien der kommunistischen Partei Chinas nachgab und sich öffentlich gegen die Unabhängigkeit Taiwans aussprach.
Der Chefredakteur der Posaune Gerald Flurry schrieb damals, Clintons Äußerungen zeigten, dass es nur eine Frage der Zeit sei, bis China Taiwan unter seine Kontrolle bringt. Er schrieb in der Trumpet vom August 1998: „Die chinesische Führung hat den Präsidenten und Amerika unter Druck gesetzt, gegen unsere freiheitsliebenden Freunde [in Taiwan] zu sprechen. Die Menschen in Taiwan fürchten um ihre Zukunft. Sie fühlen sich verraten. ... Wieder einmal hat Amerika der ganzen Welt seinen gebrochenen Willen vor Augen geführt. ... Wie könnte jemand übersehen, dass Taiwan nun dazu bestimmt ist, wieder Teil des chinesischen Festlandes zu werden? Diese 21 Millionen Menschen [jetzt 24 Millionen] werden in die chinesische Schablone gezwungen werden; und das wird aus einem einzigen Grund geschehen: Wegen eines erbärmlich willensschwachen Amerikas. Bedeutet uns die Freiheit wirklich so wenig?“
Herrn Flurrys Verständnis des „erbärmlich schwachen Willens“ der USA und dessen Auswirkung auf die chinesisch-taiwanesische Dynamik leitet sich aus der biblischen Prophezeiung ab. In 3. Mose 26 warnt Gott Israel, dass Er es auf verschiedene Weise bestrafen würde, wenn sich das Volk weigert, sich Ihm zuzuwenden. Eine davon, die in Vers 19 erwähnt wird, lautet: „Ich werde den Hochmut eurer Stärke brechen“ (Elberfelder Bibel, Fußnote).
In diesem Abschnitt ist mit Israel hauptsächlich das heutige Amerika und Großbritannien gemeint (Bestellen Sie bitte ein kostenloses Exemplar von Die USA und Großbritannien in der Prophezeiung von Herbert W. Armstrong).
Als Herr Flurry diesen Artikel vor 23 Jahren schrieb, mag die Prognose einer Eroberung Taiwans durch China vielleicht unwahrscheinlich geklungen haben. Doch heute, da das China von Xi Jinping immer mächtiger und aggressiver wird und Amerika zunehmend gespalten und kriegsmüde ist, ist klar, dass Herrn Flurrys Prognose bald eintreten könnte.