DIE POSAUNE
Türkei stimmt Finnlands NATO-Bewerbung zu
Am 30. März hat das türkische Parlament den Beitritt Finnlands zur NATO ratifiziert. Finnland hatte zusammen mit Schweden im Juni einen Antrag auf Beitritt zum Bündnis gestellt. Für den Beitritt muss jedoch die Legislative jedes NATO-Mitglieds den Beitritt genehmigen. Die Türkei und Ungarn haben monatelang gezögert, aber das ungarische Parlament hat den Antrag Finnlands am Montag genehmigt. Die Abstimmung in der Türkei am Donnerstag war die letzte Hürde, die Finnland nehmen musste. Die Mitgliedschaft Schwedens wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen, da die Türkei Probleme mit der schwedischen Unterstützung für kurdische Gruppen hat.
And so the map turned all green.
— Finland at NATO (@FinMissionNATO) March 31, 2023
Sincere thanks to all 30 Allies for ratifying Finland's #NATO membership.#FinlandNATO pic.twitter.com/JZ4HZ6ACqd
Warum jetzt für die NATO? Sowohl Finnland als auch Schweden haben sich jahrzehntelang gegen einen NATO-Beitritt gewehrt. Aber letztes Jahr ist Russland in die Ukraine einmarschiert. Sowohl Finnland als auch Schweden sind nur eine Bootsfahrt von russischem Territorium entfernt, und beide fragen sich, wohin der russische Präsident Wladimir Putin als Nächstes zielen wird. Deshalb sind sie verzweifelt bemüht, sich als Sicherheitsgarantie in die NATO zu integrieren.
Was Finnland zu bieten hat: Finnlands Grenze zu Russland ist etwa 1300 Kilometer lang. Nach dem Beitritt zur NATO wird es die längste Grenze der Allianz mit Russland sein. Mit den Reservisten verfügt Finnland außerdem über ein Militär mit knapp einer Million Mann. Der Beitritt würde die Streitkräfte der NATO im Ostseeraum massiv verstärken.
Es wäre auch eine große Provokation für Moskau. Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs hat sich Finnland neutral verhalten, um den Kreml nicht zu verärgern. Da die Grenzen der NATO näher denn je sind, wird Putin wahrscheinlich nicht so tun, als ob er Finnlands jüngsten Schritt ignorieren würde. Er könnte Militärübungen in Grenznähe veranstalten, einen Cyberangriff starten oder etwas anderes versuchen.
Wird der Krieg dadurch eskalieren? Seit Februar letzten Jahres haben sich viele Analysten gefragt, ob die Ukraine der Auslöser für einen nuklearen dritten Weltkrieg zwischen der NATO und Russland sein könnte. Obwohl die Welt einem Atomkrieg so nahe ist wie seit Jahrzehnten nicht mehr, glaubt die Posaune, dass sich die Ukraine-Krise nicht zu einem dritten Weltkrieg ausweiten wird. Posaune-Chefredakteur Gerald Flurry erklärt was zum Dritten Weltkrieg führen wird in Das nukleare Harmagedon steht ‚vor der Tür’.