Ukraine und Polen fürchten um Sicherheit
Seit Jahren trübt Nord Stream 2 das Verhältnis zwischen Deutschland und den USA. Jetzt wird das umstrittene Pipeline-Projekt beendet, beide Seiten haben einen Kompromiss gefunden. Im Zentrum steht Beistand für die Ukraine - dort ist man dennoch alles andere als glücklich.
Die Einigung zwischen den USA und Deutschland im Streit um die Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 stößt auf Kritik in der Ukraine und in Polen. Beide Länder warnten in einer gemeinsamen Mitteilung ihrer Außenministerien, die Vereinbarung im Konflikt um das deutsch-russische Projekt habe eine "politische, militärische und energietechnische Bedrohung für die Ukraine und Mitteleuropa geschaffen". Zugleich erhöhe sie das Potenzial, dass Russland die Sicherheitslage in Europa weiter destabilisiere. Die bisherigen Vorschläge reichten nicht, "um die Bedrohungen durch Nord Stream 2 wirksam einzudämmen".
Im jahrelangen Streit um die deutsch-russische Ostseepipeline hatten Berlin und Washington am Mittwoch einen Durchbruch verkündet. Beide Länder veröffentlichten eine gemeinsame Erklärung, in der der Ukraine Unterstützung zugesagt wird. Die beinahe fertiggestellte Ostsee-Pipeline soll russisches Gas nach Deutschland bringen - unter Umgehung der Ukraine, die auf die Einnahmen aus dem Gas-Transit angewiesen ist. Die USA hatten Nord Stream 2 jahrelang massiv kritisiert und sind weiterhin gegen das Projekt, wollen nun aber auf weitere Sanktionen verzichten.
Die Geschichte zeigt, dass Deutschland und Russland zwischen den Kriegen oft zusammenarbeiteten. Besonders berüchtigt war der Deal, den die beiden Länder kurz vor dem zweiten Weltkrieg machten, in dem Adolf Hitlers Deutschland praktisch zu Stalins Russland sagte: „Haltet euch aus dem Krieg heraus und wir werden Europa übernehmen. Dann werden wir beide uns Polen und die anderen Länder teilen.“
Zu der Zeit als dieser Deal gemacht wurde, dachte Stalin, er und Hitler seien enge Freunde und Genossen. Aber nachdem Hitler erkannt hatte, dass er nicht in der Lage sein würde, Großbritannien zu erobern, entschloss er sich, sein Versprechen zu brechen und Russland anzugreifen. Das brachte Stalins Weltbild durcheinander. Das hatte er nicht erwartet! Aber wenn er gelesen hätte, was Hitler in Mein Kampf schrieb, lange bevor er diesen Deal machte, hätte er gewusst, dass Hitler plante, auch Russland zu erobern.
Dieses infame Abkommen, das der Molotov-Ribbentrop-Pakt genannt wurde, bereitete die Weltbühne für den verheerendsten Krieg vor, den die Menschheit je erleiden musste!
2008 schockierte Russland die Welt, als es in der früheren Sowjetrepublik Georgien einmarschierte und zwei Regionen dieses Landes unter Moskaus Kontrolle brachte – was bis heute so geblieben ist. Deutschland sagte wenig dazu und tat nichts. Ich schrieb zu dieser Zeit, dass Deutschlands Schweigen wahrscheinlich bedeutete, dass diese beiden Länder einen modernen Pakt wie den „Molotov-Ribbentrop Pakt“ geschlossen hätten.
In unserer November-Dezembernummer 2008 schrieb ich: „Wussten Sie, dass Deutschland und Russland ihre wichtigsten Differenzen bereits beigelegt haben? ... Ich glaube, dass führende deutsche Politiker schon einen Deal mit Russland eingegangen sind – ein moderner Hitler-Stalin Pakt, nach dem Deutschland und Russland sich die Länder und deren Vermögen untereinander aufteilen. Durch so ein Abkommen könnten sich beide Länder unterschiedlichen Zielen widmen. Wenn ein solcher Deal zwischen Deutschland und Russland gemacht wird, ist das ein Vorzeichen des Krieges!“
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