Der Spitzenkandidat der rechtsextremen Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ) Herbert Kickl [Sean Gallup/Getty Images]
Von SS-Offizieren gegründete Partei siegt in Österreich
Zum ersten Mal in der Geschichte Österreichs hat die Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) die Nationalratswahlen gewonnen. Der siegreiche Kandidat, Herbert Kickl, wird jedoch möglicherweise nicht Österreichs nächster Bundeskanzler oder gar mit der Bildung einer Regierung betraut werden.
Kickl gewann die Wahl, weil er sich gegen die Einwanderungs-, Coronavirus-, Außen-, Klima- und Anti-Familienpolitik der derzeitigen Regierung stellte. Die FPÖ gewann auch trotz oder gerade wegen ihrer Verbindung mit dem dunkelsten Kapitel Österreichs – der Zeit, als sich Österreich dem Nazi-Regime Adolf Hitlers anschloss. Aus diesem Grund ist der Sieg der Partei ein gefährliches Zeichen für ganz Europa.
Während rechtsextreme Parteien in ganz Europa auf dem Vormarsch sind, ist die FPÖ eine der wenigen, die bereits Regierungserfahrung haben. Als sie im Jahr 2000 zum ersten Mal an einer Regierungskoalition teilnahm, verhängten alle Mitgliedstaaten der Europäischen Union sowie Israel einen diplomatischen Boykott gegen Österreich.
Einige Jahre später legte sich die Aufregung; nach der Flüchtlingskrise 2015/16 stieg die FPÖ wieder auf. Sebastian Kurz von der Österreichischen Volkspartei (ÖVP) stoppte ihren Aufstieg und trat mit ihr in eine Koalition ein, die weniger als zwei Jahre dauerte. Seitdem regiert die ÖVP in den Pandemiejahren mit den Grünen, und Kurz musste die Politik wegen verschiedener Skandale verlassen. In der Folge sank die Popularität der ÖVP wieder und die FPÖ stieg dramatisch an. Bei der Wahl am 29. September erhielt sie 29,2 Prozent der Stimmen, gefolgt von der ÖVP (26,5 Prozent), den Sozialdemokraten (21 Prozent), den Neos (9 Prozent) und den Grünen (8 Prozent).
Der österreichische Bundeskanzler Karl Nehammer hat eine Koalition mit der ÖVP nicht ausgeschlossen, lehnt Kickl aber ab. „Ich habe immer gesagt, mit Herbert Kickl, der an Verschwörungstheorien glaubt, der die WHO [Weltgesundheitsorganisation] beschuldigt, die nächste Weltregierung zu sein, und das Treffen in Davos als Vorbereitungstreffen für die Weltherrschaft bezeichnet, mit dem kann man keinen Staat vernünftig und verantwortungsvoll führen. Und dazu stehe ich nach wie vor“, sagte er.
Offensichtlich ist die Kritik an der schrecklichen Coronavirus-Politik ein Deal-Breaker, aber die Fortführung des Erbes der SS-Offiziere ist es nicht.
Beunruhigende Geschichte
Die FPÖ wurde 1956 gegründet. Ihre ersten beiden Vorsitzenden waren die ehemaligen SS-Offiziere Anton Reinthaller (1956-58) und Friedrich Peter (1958-78).
Die jüngsten Vorsitzenden der Partei haben auch eine problematische Geschichte. Heinz-Christian Strache, der die FPÖ 2017 in eine Koalition mit Kurz führte, wurde 1989 in Deutschland verhaftet, weil er an einer Neonazi-Kundgebung teilgenommen hatte, und er wurde fotografiert, wie er mit Waffen neben bekannten Neonazis posierte.
Auch Kickl weicht diesen Assoziationen nicht aus. Sein Ziel ist es, „Volkskanzler“ zu werden. Der Begriff wurde 1941 offiziell in den Duden aufgenommen und definiert als: „Bezeichnung für Hitler zum Ausdruck der Verbundenheit zwischen Volk und Führer“. Nach seiner Machtübernahme zog Hitler die Bezeichnung Führer vor.
Hitler wurde in Österreich geboren, wo er durch den Konsum antisemitischer Literatur eine tiefe Verachtung für Juden entwickelte. Später beklagte er in seinem Buch Mein Kampf die Plagen der Gesellschaft und sah in der Geschichte des Heiligen Römischen Reiches und dessen Judenverfolgung eine Lösung.
In Österreich feierten viele den Aufstieg Hitlers. Nach dem Anschluss an Deutschland im Jahr 1938 wurde es zu einer Hochburg der nationalsozialistischen Ideologie und der SS-Führer. Doch nach Hitlers Niederlage wurde Österreich eher als Opfer denn als Komplize behandelt. Heute schämen sich die Österreicher weniger für ihre historische Rolle – ein Zeichen für ernsthafte Probleme in der Zukunft.
Beunruhigende Zukunft
Der Aufstieg der extremen Rechten ist nicht die einzige Gefahr für Europa. Europas diktatorische Maßnahmen während der übertriebenen Pandemie waren ebenso gefährlich für die Demokratie, wie Posaune-Chefredakteur Gerald Flurry in „Coronavirus und das Heilige Römische Reich“ erklärte. Ebenso gefährlich ist der Aufstieg des radikalen Islam in Europa und sein Bündnis mit dem linksradikalen politischen Spektrum gegen Israel und die zerstörerische, autoritäre „grüne“ Politik.
Aber was den Aufstieg der extremen Rechten so gefährlich macht, ist, dass er ein Echo des Bösen der Vergangenheit ist. Die rechtsextremen Parteien berufen sich auf die Geschichte des Heiligen Römischen Reiches, um ihre kulturelle Identität zu begründen. Sie lehnen Migranten ab, nicht nur wegen der Probleme im Zusammenhang mit der Einwanderung, sondern aus Angst vor dem Verlust ihrer kulturellen Identität. Sie sprechen oft von der Wiederherstellung eines „christlichen“ Europas und verwenden christliche Symbole oder Bezüge. Doch das Heilige Römische Reich verfolgte, folterte und tötete jeden, der den römisch-katholischen Glauben ablehnte - Muslime, Juden und sogar Protestanten.
Während der spanischen Inquisition ordnete die Habsburger-Dynastie, die von Wien aus regierte, die Massentötung von Ketzern an.
Mit Blick auf diese Geschichte brachte Hitler die Kronjuwelen des Heiligen Römischen Reiches von Wien nach Nürnberg, kurz nachdem er Österreich 1938 annektiert hatte und kurz bevor er die Juden in die Todeslager schickte. Das war kein Zufall, wie Herr Flurry in Deutschland und das Heilige Römische Reich erklärt. Nur wenige sind sich dessen bewusst, aber die Bibel offenbart in Offenbarung 17, dass Hitler die Herrschaft des Heiligen Römischen Reiches in Europa wiederherstellte und dass dieses Reich in unseren Tagen wieder auferstehen würde. Sie zeigt auch die Hauptgefahr dieses Reiches auf.
In dieser prophetischen Vision sah der Apostel Johannes ein Tier, das ein Reich darstellt (Daniel 7), das sich siebenmal erheben und von einer Frau, die eine Kirche darstellt, beherrscht werden würde. Der Kontext offenbart, dass dieses Reich von einer falschen Kirche angeführt wird, die sich Gottes wahrer Kirche entgegenstellt und Jesus Christus bei Seiner Wiederkunft bekämpfen wird (Offenbarung 17,14).
Der Kontext dieses Kapitels bezieht sich eindeutig auf die Endzeit. Beachten Sie Vers 6: „Und ich sah die Frau, betrunken von dem Blut der Heiligen und von dem Blut der Zeugen Jesu. Und ich wunderte mich sehr, als ich sie sah.“
Das Heilige Römische Reich verfälscht die Religion der wahren Kirche Gottes und bekämpft Gottes Heilige, die verfolgte kleine Herde, die Christus gegründet hat (Lukas 12,32). Obwohl es in der Vergangenheit auch andere Gruppen verfolgt hat, steht die Verfolgung der Heiligen Gottes im Mittelpunkt von Offenbarung 17.
Aufgrund dieser Prophezeiungen erwarten wir das Aufkommen eines radikalen religiösen Elements in Europa. Immer mehr Menschen werden sich die Geschichte des Kontinents zu eigen machen und genau die Menschen verfolgen, die Gott verehren. Aber beachten Sie, was bei der Wiederkunft Christi geschehen wird: „Die werden gegen das Lamm kämpfen, und das Lamm wird sie überwinden, denn es ist der Herr aller Herren und der König aller Könige, und die mit ihm sind, sind die Berufenen und Auserwählten und Gläubigen“ (Vers 14).
Christus ist im Begriff, mit aller Macht und Herrlichkeit wiederzukommen, und die Verfolgten Wenigen werden morgen die Herrscher über eine wunderbare Welt sein, in der die gesamte Menschheit unter Gottes Regierung leben wird. Die Dysfunktion der menschlichen Regierung ist fast vorbei.