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Während Nordkorea immer gefährlicher wird, verstärkt Russland seine Unterstützung.
Es lässt sich belegen, dass Russlands Unterstützung für Nordkorea immer mehr zunimmt, obwohl die Bedrohung der globalen und auch der regionalen Stabilität durch Pjöngjang immer größer wird.
Ein neuer Bericht von Südkoreas Chosun Ilbo zeigt, dass sich die russischen Exporte nach Nordkorea in den ersten fünf Monaten des Jahres 2017 grob gerechnet verdoppelt haben.
Von Januar bis Mai hatten Moskaus Exporte nach Nordkorea einen Wert von 48 Millionen Dollar im Vergleich zu 24 Millionen im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Sorgen bereitet zudem die Tatsache, dass 90 Prozent dieser Exporte mit der Energieerzeugung zu tun hatten, wobei das meiste davon Mineralöl und Erdöl war. Das heißt, dass Moskaus Handel mit Pjöngjang ein Allzeithoch erreicht hat.
Der Kreml unterstützt das Regime des nordkoreanischen Anführers Kim Jong-un auch dadurch, dass er etwa 50.000 nordkoreanischen Gastarbeitern erlaubt, in Russland in so unterschiedlichen Bereichen wie in der Baubranche oder bei der Abholzung zu arbeiten. Es sind im Wesentlichen Arbeitssklaven, von deren Verdienst die nordkoreanische Regierung 80 Prozent einbehält, um damit das illegale Atom- und Raketenprogramm des Landes zu finanzieren. Russland beschäftigt mehr solcher Arbeitskräfte als China, das zweite Land, das diesen missbräuchlichen Handel betreibt. Die zentrale Datenbank für Menschenrechte in Nordkorea schätzt, dass die Kim–Dynastie mindestens 120 Millionen Dollar im Jahr an den Gastarbeitern in Russland verdient.
Im Mai eröffneten Russland und Nordkorea einen neuen Fährdienst zweimal pro Woche zwischen Wladiwostok und Rajin in Nordkorea. Er dient teilweise auch zum Transport der nordkoreanischen Gastarbeiter von und nach Russland.
Unterdessen hat Russland auch die Führung bei der Blockierung aller Versuche des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen übernommen, noch schärfere Sanktionen gegen Nordkorea als Antwort auf seinen Test einer ballistischen Interkontinentalrakete (ICBM) zu verhängen. Zwei Tage nach dem Test bestritt Russland die Behauptungen der Regierungen der Vereinigten Staaten, Japans, Nord-und Südkoreas sowie Chinas, dass die Rakete tatsächlich eine Interkontinentalrakete, also ein ICBM gewesen sei und bestand darauf, dass es sich in Wirklichkeit nur um eine Mittelstreckenrakete gehandelt habe. „Wir können nicht bestätigen, dass es sich tatsächlich um eine als ICBM klassifizierte Rakete handelte”, teilte die russische Mission bei den Vereinten Nationen den anderen Ländern mit. „In dieser Angelegenheit gehen die Meinungen auseinander.“
Russland unterstützt Nordkorea zu Zeiten, in denen die Bedrohung, die Nordkorea darstellt, sich dramatisch verschärft.
Ein südkoreanischer Regierungsbeamter teilte Chosun Ilbo mit, dass diese Veränderung darauf hinweist, dass China dabei ist, seine Hilfe für Nordkorea zu beschneiden, so dass Russland jetzt der wichtigste Verbündete des nordkoreanischen Schurkenstaates wird. „In der Vergangenheit schien Russland der Führung Chinas in der Angelegenheit Nordkorea zu folgen“, sagte er. „Aber jetzt scheint Moskau die Zügel selbst in die Hand zu nehmen.“
Moskau und Pjöngjang sehen auf eine jahrzehntelange Geschichte enger Beziehungen zurück, die schon 1948 mit der Gründung Nordkoreas mit der Unterstützung und unter der Führung des Kremls begann.
Heute ist Russland eifrig bemüht, Nordkorea zu unterstützen, zum Teil auch, weil es nicht will, dass an seinen Grenzen ein Machtvakuum herrscht. Andererseits rührt die Unterstützung auch von Russlands Wunsch her, sowohl von seinen Bürgern, als auch von der internationalen Gemeinschaft als Großmacht angesehen zu werden, die in der Lage ist, Einfluss auf die Konflikte auf der ganzen Welt zu nehmen. Auf diese Weise geht Russlands Einflussnahme in Nordkorea einher mit der erhöhten Aufmerksamkeit, die es Syrien, Libyen und Afghanistan widmet. Russland will sich auch selbst profilieren und eine führende Rolle unter den Ländern spielen, die entschieden die Rolle des Westens als globale Anführer in Frage stellen wollen.
Durch seine vermehrte Unterstützung des Schurkenregimes von Kim Jong-un kann Moskau Fortschritte bei der Erreichung dieser Ziele machen.
Um Russlands geopolitische Ziele besser zu verstehen, sehen Sie sich das Video des Chefredakteurs der Posaune Gerald Flurry über dieses lebenswichtige Thema an: