KCNA/AFP/Getty Images
Warum China Nordkorea nicht aufhalten wird
„Eine gnadenlose Offensive.“
Kim Jong Il ist dazu bereit, seine Atomwaffen einzusetzen, sollte Nordkorea provoziert werden. „Unser nukleares Abschreckungsmittel wird ein starkes Verteidigungsinstrument sein … gleichzeitig auch ein gnadenloses Angriffsmittel, um einen gerechten Vergeltungsschlag gegen jene zu führen, die die Würde und Souveränität des Landes auch nur im Geringsten antasten“, veröffentlichte die staatliche Zeitung Minju Joson am 9. Juni (durchweg meine Betonung).
Pjöngjangs Erklärung, in der es erstmals erwähnte, dass sein Atomarsenal von „offensiver“ Natur sei, kam wie ein größeres Nachbeben für eine Region, die unter Nordkoreas Testreihen nuklearer und ballistischer Raketen im Mai bereits ins Wanken gekommen ist. Wenn wir Pjöngjangs Ankündigung vom 9. Juni Glauben schenken, dann besitzt Nordkorea nicht nur Atomsprengköpfe – eine Realität, die erschreckend genug ist – sondern es ist auch bereit und willens, diese einzusetzen.
Verständlich, dass Amerika und seine Verbündeten in Asien von Kim Jong Ils apokalyptischen Ambitionen beunruhigt sind. Bald nachdem Pjöngjang seinen Atomtest am 25. Mai durchgeführt hatte, verwandelte es Südkorea durch die Androhung eines „starken Militärschlages“ und der Erklärung, dass sein 56-jähriger Waffenstillstand mit Seoul nicht mehr gültig sei, in ein nervliches Wrack. Das nahe gelegene Japan ist so besorgt, dass Tokio über die Notwendigkeit spricht, sein eigenes Atomwaffenarsenal zu entwickeln. Befürchtungen über Nordkoreas atomare Kriegslust hallten durch ganz Asien wider.
Außer in China.
Nordkoreas bester Freund
Nachdem Nordkorea seinen zweiten Atomsprengkopf gezündet hatte, kamen von den Regierungen lautstarke Verurteilungen des Tests. Das Beste, was Peking dagegen aufbringen konnte, war die Aussage, dass es das Vorgehen „nachdrücklich ablehnt“.
Das war eine fürchterlich schwache Reaktion. Kim Jong Ils Atombombe hatte eine Sprengladung wie jene, die über Hiroshima abgeworfen worden war, und sie explodierte weniger als 100 Meilen von der chinesischen Grenze entfernt. Peking ist dem Atomwaffen-Startgelände von Nordkorea näher als Tokio, und hunderte Millionen von Chinesen leben innerhalb der Reichweite von Pjöngjangs Kurzstreckenraketen. Wie Südkorea und Japan liegt auch die Gesamtbevölkerung Chinas von mehr als einer Milliarde Menschen innerhalb der Reichweite von Nordkoreas Langstreckenrakete Taepodong-2. Dazu kommt, das Chinas Raketenabwehrsystem weniger entwickelt ist als das Japans.
Und dennoch ist China unbesorgt?
Es gibt einen Grund für die klägliche und gelassene Reaktion Pekings – einen, den der Rest der Welt auf eigene Gefahr ignoriert.
China ist seit langem Nordkoreas zuverlässigster Freund. Die Beziehung wurde in der Not des beginnenden Kalten Krieges geschmiedet, als im Jahr 1950 das kommunistische China Soldaten auf die koreanische Halbinsel schickte, um auf der Seite ihrer nordkoreanischen Gefährten gegen Südkorea und seinem Verbündeten, die Vereinigten Staaten, zu kämpfen. Peking ist seither Pjöngjangs standhaftester Verbündeter und verteidigt es konsequent vor Ahndung durch Amerika und der internationalen Gemeinschaft.
Peking besitzt die Mittel, um Kim Jong Il innerhalb einer Woche auszulöschen. Es besitzt mehr Einfluss auf Nordkorea als jeder andere Staat – und dennoch ist es nicht gewillt, das alles anzuwenden. Die USA haben 15 Jahre lang, unter drei verschiedenen Regierungen, mit Pjöngjang verhandelt. Die ganze Zeit über hat China beharrlich sein Bestmögliches getan, um die UN-Sanktionen abzuschwächen und Verhandlungen ins Stocken zu bringen.
Inzwischen liefert China an Nordkorea etwa 90 Prozent seines Ölbedarfs, 80 Prozent seiner Konsumgüter und etwa 40 Prozent seiner Lebensmittel. Es ist Pjöngjangs größter militärischer Lieferant und sein Generalbevollmächtigter im UNO-Sicherheitsrat und anderen internationalen Organisationen. „Wenn China nicht gewesen wäre“, schrieb Autor Gordon Chang, „dann gäbe es kein nordkoreanisches Raketenprogramm, kein nordkoreanisches Atomprogramm und kein Nordkorea“ (Forbes 25. Mai).
Warum also hält China Nordkorea am Leben?
Der wahre Grund
Die übliche Antwort auf die Frage, warum Peking Nordkorea aufrechterhält und verteidigt, ist dessen Furcht davor, dass eine Implosion von Kim Jong Ils Regime eine humanitäre Krise auslösen würde, deren Folge ein Flüchtlingsstrom über den Yalu-Fluss nach China wäre. Es ist etwas Wahres an dieser Behauptung. Aber solch kurzfristige Probleme wären sicherlich geringfügig, wenn man sie mit dem langfristigen Nutzen der Stärkung einer wirtschaftlich und politisch stabilen Regierung ohne ominöse nukleare Erwartungen in Pjöngjang vergleicht.
Die Realität ist bedrohlicher: Chinas führende Politiker unterstützen Kim Jong Ils Regime, weil ein skrupelloses Nordkorea Chinas Ambitionen sowohl innerhalb der Region als auch in der globalen Arena dient!
Erstens, die Existenz eines unberechenbaren, hochbrisanten Atomanwärters ist eine Ablenkung für Chinas Konkurrenten in der Region. „Allem Anschein nach findet der [chinesische] Präsident Hu Jintao Nordkoreas Kim kurzfristig nützlich, Japan und Südkorea aus dem Gleichgewicht zu halten“, schrieb Chang (ibd.). China gebraucht Nordkorea in Asien auf sehr ähnliche Weise, wie der Iran die Hisbollah in Syrien und im Libanon: als ein Instrument um vorzustoßen, auszuspähen und mit dem Westen verbundene Regierungen zu verwirren, und dadurch US-Interessen in Asien zu unterminieren und ihnen entgegenzuwirken.
Aber der endgültige und am meisten beunruhigende Grund, warum Peking Nordkorea unterstützt, ist, dass Kim Jong Ils Ideologien und Ambitionen mit Chinas oberster globaler Priorität perfekt im Einklang sind: die Vereinigten Staaten zu unterminieren!
Die Medien sind voll mit Berichten über Chinas Versuche, die US-Wirtschaft zu vernichten, einschließlich seiner Anstrengungen, den Dollar zu destabilisieren, das amerikanische Finanzsystem zu unterhöhlen und die Glaubwürdigkeit des Internationalen Währungsfonds zu stärken. Es gibt Beweise, dass Peking seine militärischen Kapazitäten ausbaut, insbesondere seine Marine, und militärische und strategische Partnerschaften festigt, um Amerika entgegenzuwirken. China wetteifert mit den USA im Weltraum, und Berichte lassen auch eine Aushöhlung der US-Macht im Cyberspace erkennen. Es schmiedet zweifelhafte Beziehungen zu antiamerikanischen Regimes in Afrika und Lateinamerika, gar nicht zu reden von der regelmäßigen Behinderung der diplomatischen Unterfangen Amerikas rund um die Welt, besonders an empfindlichen Plätzen wie im Iran.
Wenn wir Chinas Verteidigung von Pjöngjangs Atomprogramm angesichts seiner offenen Feindseligkeit und seines Konkurrenzkampfes gegenüber Amerika betrachten, kommen wir zu einem ernüchternden Schluss: China betrachtet Pjöngjang als ein Werkzeug, mit dem es die USA herausfordern kann.
Ein gefährliches atomares Zeitalter
Als Nordkorea im Oktober 2006 seinen Eintritt in den Nuklearen Club durch das Zünden seiner ersten Atombombe bekräftigte, schrieben Henry Kissinger, Sam Nunn, William Perry und George Shultz einen gemeinsamen Artikel, der besagt, dass „die Welt sich am Abgrund eines neuen und gefährlichen Atomzeitalters befand.“ „Die Wahrscheinlichkeit, dass nichtstaatliche Terroristen Atomwaffen in ihre Hände bekommen, nimmt zu“, schrieben sie. „Im heutigen, von Terroristen geführten Krieg gegen die Weltordnung, sind Atomwaffen das endgültige Mittel der Massenvernichtung. Und nichtstaatliche Terrorgruppen mit Atomwaffen befinden sich begreiflicherweise außerhalb der Grenzen einer Abschreckungsstrategie und stellen schwierige neue Sicherheitsanforderungen dar“ (Wall Street Journal, 4. Januar 2007).
Nach Pjöngjangs Test Anfang dieses Jahres – ganz abgesehen von der Weiterentwicklung von Irans Atomprogramm und der Tatsache, dass Pakistan und seine Atomwaffen in die Hände von radikalen Islamisten fallen könnten – kann irgendjemand daran zweifeln, dass wir eine neue Ära der Ausbreitung von Atomwaffen betreten haben?
Beweise deuten darauf hin, dass der Klub von skrupellosen Atomanwärtern eine eng vernetzte Gruppe ist. Ganz eindeutig unterstützt China Nordkoreas Atomprogramm. Starke Beweise zeigen eine Verflechtung der nordkoreanischen Atomprogramme mit denen des Iran. Nordkoreas Fingerabdrücke waren überall in der von Israel im September 2007 bombardierten Atomanlage in Syrien zu erkennen. China selbst, das den Atomwaffensperrvertrag verletzt, den es im Jahr 1992 unterzeichnet hat, half die pakistanischen Atomwaffen zu entwickeln; indem es sich weigert, Amerika und Europa bei der Bekämpfung der atomaren Ambitionen des Iran zu unterstützen, hat es sich als ein Unterstützer von Ahmadinejad’s apokalyptischen nuklearen Plänen erwiesen.
Wir leben in einem Zeitalter der atomaren Ausbreitung unter Terroristen unterstützenden Schurkenstaaten – und China unterstützt und verteidigt die Nation in dieser Gruppe mit dem fortgeschrittensten verbrecherischen Atomprogramm!
Warum ist China nicht besorgt darüber, dass Pjöngjangs Atomwaffen ihren Weg in die Hände von Terrororganisationen finden? Ganz einfach: Es weiß, dass die Atombomben nicht in Peking oder Shanghai, sondern in New York City oder Los Angeles explodieren werden!
Präsident Barack Obamas Regierung tut so wie ihre Vorgänger, als ob China in der Nordkorea-Frage auf der Seite Amerikas wäre. Als Kim im Mai seine Atombombe zündete, sandte Obama unmittelbar danach eine hochrangige Delegation nach Peking, um einen Plan für den Umgang mit Nordkorea auszuarbeiten. Es war ein vergeblicher Weg, einer, den Amerika bereits seit 15 Jahren verfolgt. Charles Krauthammer warnte: „Die [Obama] Regierung tut so … als ob China in dieser Angelegenheit auf unserer Seite wäre. Es ist aber nicht so. Es hat kein Interesse daran, seinen Verbündeten und seine Marionette in Pjöngjang zu schwächen. China arbeitet gegen uns“ (Real Clear Politics, 6. April).
China hat Nordkoreas atomare Ambitionen von ihrem Anfangsstadium an gepflegt. Es gefällt Peking, dass Pjöngjangs Atomwaffen nicht nach Westen, sondern nach Osten, auf die Küsten der Vereinigten Staaten gerichtet sind!
Ganz gleich wo Sie leben, Sie müssen dieses neue Zeitalter der atomaren Ausbreitung ernst nehmen. Bibelprophezeiungen sprechen von einem schon bald kommenden nuklearen Winter, von einer Zeit, wo es, wie der Prophet Habakuk warnte, weit verbreitete Zerstörung von Fauna und Flora geben wird: „Da wird der Feigenbaum nicht grünen, und es wird kein Gewächs sein an den Weinstöcken. Der Ertrag des Ölbaums bleibt aus, und die Äcker bringen keine Nahrung; Schafe werden aus den Hürden gerissen, und in den Ställen werden keine Rinder sein“ (Habakuk 3,17). Um mehr über diesen nuklearen Holocaust zu erfahren, bestellen Sie unsere Gratisbroschüre Habakuk (derzeit leider nur in Englisch verfügbar) und lesen Sie Kapitel 3.
In der Ölberg-Prophezeiung in Matthäus 24 warnte Jesus Christus davor, dass die Bedingungen in der Welt unmittelbar vor seiner Wiederkunft so schlimm sein würden, dass ohne sein Eingreifen „kein Fleisch gerettet werden würde.“ Es gibt nur die eine Möglichkeit, dass die Weltbedingungen so gefahrvoll werden und alles Menschenleben bedrohen, nämlich, wenn Atombomben rund um den Globus explodieren.
Nordkoreas Atomprogramm und Chinas Unterstützung desselben, beschleunigen die Erfüllung dieser Prophezeiung. ▪