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Warum die zehn Stämme ihre Identität verloren (fünfter Teil)
Fortgesetzt von Warum die zehn Stämme ihre Identität verloren (vierter Teil)
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arum dIe Herkunft der Juden bekannt ist
Auch Juda machte sich der Übertretung des Sabbatgebots schuldig. Doch durch die Babylonische Gefangenschaft lernten die Juden wenigstens, ihn überhaupt einzuhalten, wenn sie ihn auch nicht in der rechten, gottgewollten Weise begingen. Bis zum heutigen Tage erkennen sie den Sabbat als heiligen Tag an, auch auf nationaler Ebene.
Das Ergebnis? Alle Welt betrachtet die Juden als das auserwählte Volk Gottes. Die Welt glaubt, die Juden seien das ganze Israel, nicht einfach nur Juda, und auch die Juden selbst sind überzeugt davon.
Hier sehen wir wieder, wie sehr die ganze Welt irregeführt ist, sogar in bezug auf die Frage, wer nun in Wirklichkeit das auserwählte und mit dem Erstgeburtsrecht ausgestattete Volk Gottes ist.
Der Sabbat, der Tag Gottes, der wahre „Tag des Herrn“, ist für die Bevölkerung Nordwesteuropas, des Britischen Commonwealth und Amerikas in zweifacher Hinsicht verbindlich: Einmal, weil dieser Tag ohnehin für alle Christen gültig ist, auch für diejenigen, die ihrer Herkunft nach keine Israeliten sind, und zum andern, weil sie Nachkommen der zehn Stämme sind, also derjenigen, für die der Sabbat ganz besonders gedacht war. Gott hat ihren Vorvätern den Sabbat gegeben und ihnen befohlen, diesen Tag für immer heilig zu halten.
Warum Israel versklavt wurde
Wissen Sie, warum das Königreich Israel 721- 718 v. Chr. von den Assyrern angegriffen und erobert wurde und warum seine Bürger als Sklaven aus ihrem Lande verschleppt wurden?
Wissen Sie, warum die Juden (das Königreich Juda) später ebenfalls gefangengenommen und über die ganze Erde verstreut wurden?
Israel und Juda wurden deshalb so schwer bestraft, weil sie Gottes Sabbat missachtet hatten.
Aber ist denn der Sabbat wirklich so wichtig? Nun, für Gott ist er offensichtlich sehr wichtig, und er sagt, dass er sich nicht verändert – Gott ist derselbe gestern, heute und in Ewigkeit (Hebräer 13, 8).
Sehen wir uns nun im Einzelnen an, warum die Juden von Nebukadnezar während der Jahre 604-585 v. Chr. in die Babylonische Gefangenschaft geführt wurden.
Als siebzig Jahre später (nach Jeremias Prophezeiung in Jeremia 29, 10) viele Juden nach Palästina zurückkehrten, um den Tempel wiederaufzubauen und den Gottesdienst erneut aufzunehmen, berichtete Nehemia im Rückblick, warum sie siebzig Jahre zuvor als Gefangene in die Sklaverei verschleppt worden waren: „Zur selben Zeit sah ich in Juda, dass man am Sabbat die Kelter trat und Getreide hereinbrachte und auf Esel lud und auch Wein, Trauben, Feigen und allerlei Last nach Jerusalem brachte am Sabbattag. Und ich verwarnte sie an dem Tage, da sie die Nahrung verkauften … Da schalt ich die Vornehmen von Juda und sprach zu ihnen: Was ist das für eine böse Sache, die ihr da tut, und entheiligt den Sabbattag? Taten das nicht auch eure Väter, und unser Gott brachte all das Unheil über uns und über diese Stadt? Und ihr bringt noch mehr Zorn über Israel dadurch, dass ihr den Sabbat entheiligt!“ (Nehemia 13, 15-18).
Das ist eine deutliche Sprache! Die Juden hatten das Sabbatgebot gebrochen. Darin lag die Hauptursache für Judas Gefangennahme. Der Sabbat war für Gott so wichtig, da er sein eigenes, auserwähltes Volk mit einer überaus schweren Strafe belegte, als es das Sabbatgebot übertrat. Er ließ es in Gefangenschaft und Sklaverei geraten. Sünde wird von Gott als die Übertretung seines Gesetzes definiert (1. Johannes 3, 4). Sein Gesetz aber sagt: „Gedenke des Sabattages, dass du ihn heiligest … am siebenten Tage ist der Sabbat des Herrn, deines Gottes.“ Am Sabbat zu arbeiten, ihn durch Vergnügen, Hobbys oder dergleichen zu entheiligen, ist eine schwere Sünde, die den ewigen Tod nach sich zieht, wenn man sie nicht bereut.
Juda war gewarnt worden
Bevor Juda in Gefangenschaft geraten war, hatte Gott durch den Propheten Jeremia dieses Volk ganz klar gewarnt: „So spricht der Herr: Hütet euch und tragt keine Last am Sabbattag … und tut keine Arbeit, sondern heiligt den Sabbattag, wie ich euren Vätern geboten habe … Werdet ihr aber nicht auf mein Gebot hören, den Sabbattag zu heiligen und keine Last am Sabbattag zu tragen durch die Tore Jerusalems, so will ich ein Feuer in ihren Toren anzünden, das die festen Häuser Jerusalems verzehrt und nicht gelöscht werden kann“ (Jeremia 17, 21-22. 27).
Leider schlugen die Juden diese Warnung völlig in den Wind. Was dann geschah, lesen wir in Jeremia 52, 12-13: „Am zehnten Tage des fünften Monats, das ist das neunzehnte Jahr Nebukadnezars, des Königs von Babel, kam Nebusaradan, der Oberste der Leibwache [heute würden wir sagen: der Oberbefehlshaber oder Generalfeldmarschall], der stets um den König von Babel war, nach Jerusalem und verbrannte das Haus des Herrn und das Haus des Königs und alle Häuser von Jerusalem.“
Gottes Warnungen sind keine leeren Phrasen!
Warum Israel erobert wurde
117 Jahre, bevor Judas Gefangennahme begann, erlitt die andere israelitische Nation, das Königreich Israel, ein ähnliches Schicksal.
Schon zur Zeit Moses, also lange vor der Teilung Israels in zwei verschiedene Reiche, hatte Gott das Volk vor die Wahl gestellt. Dies wurde im zehnten Kapitel unter Hinweis auf 3. Mose 26 bereits ausführlich behandelt.
Später nun ließ Gott eine weitere Botschaft für das Haus Israel (nicht für Juda – die Juden) niederschreiben. Es war der Prophet Hesekiel, den er dazu gebrauchte. Hesekiel aber befand sich unter den jüdischen Gefangenen, deren Gefangenschaft ja erst über hundert Jahre nach der Gefangennahme Israels begann. Zu der Zeit hatten die Assyrer ihr Land längst verlassen und waren nach Nordwesten gewandert und hatten sich, wie bereits erwähnt, im Gebiet des heutigen Deutschland niedergelassen.
Auch die zehn Stämme des Hauses Israel waren in nordwestlicher Richtung quer durch Europa gezogen; jedoch setzten sie ihre Wanderung noch weiter fort als die Assyrer. Sie siedelten sich an in Ländern wie Frankreich, Belgien, Holland, Norddeutschland, den skandinavischen Ländern und den Britischen Inseln, wo ihre Nachkommen noch heute zu finden sind. Der Stamm Manasse wanderte, wie wir gesehen haben, erst viel später nach Nordamerika aus.
Der Prophet Hesekiel, der, wie gesagt, unter den gefangenen Juden weilte, erhielt nun den Auftrag, zum Hause Israel zu gehen. „Geh hin und rede zum Hause Israel!“ heißt es in Hesekiel 3, 1, und auch in Vers 4 lesen wir: „Du Menschenkind, geh hin zum Hause Israel und verkündige ihnen meine Worte.“ Aber Hesekiel konnte den verlorenen Stämmen des Hauses Israel diese Botschaft nie übermitteln. Als Gefangener in Babylon hatte er nie die Möglichkeit, die zehn Stämme zu erreichen.
Heute, freilich, erreicht seine Botschaft die zehn Stämme: in Form des Bibelbuches Hesekiel und durch unsere Schriften.
Es ist eine prophetische Botschaft, eine Botschaft für uns heute. Diese Botschaft lesen Sie nun. Möge Gott Ihnen helfen, sie zu beherzigen!
Prophezeiung für heute
Lesen wir, was Gott zunächst über das Israel des Altertums sagt: „Und als ich sie aus Ägyptenland geführt und in die Wüste gebracht hatte, gab ich ihnen meine Gebote und lehrte sie meine Gesetze, durch die der Mensch lebt, der sie hält. Ich gab ihnen auch meine Sabbate zum Zeichen zwischen mir und ihnen, damit sie erkannten, dass ich der Herr bin, der sie heiligt“ (Hesekiel 20, 10-12).
Das bezieht sich offensichtlich auf den ewig gültigen Sabbatbund in 2. Mose 31, 12-17. Doch lesen wir weiter: „Aber das Haus Israel war mir ungehorsam auch in der Wüste, und sie lebten nicht nach meinen Geboten und verachteten meine Gesetze, durch die der Mensch lebt, der sie hält, und sie entheiligten meine Sabbate sehr“ (Hesekiel 20, 13).
Dann, in Vers 18-20, spricht Gott von der nächsten Generation zur Zeit Moses: „Und ich sprach zu ihren Söhnen in der Wüste: Ihr sollt nicht nach den Geboten eurer Väter leben und ihre Gesetze nicht halten und mit ihren Götzen euch nicht unrein machen; denn ich bin der Herr, euer Gott. Nach meinen Geboten sollt ihr leben, und meine Gesetze sollt ihr halten und danach tun; und meine Sabbate sollt ihr heiligen, dass sie ein Zeichen seien zwischen mir und euch, damit ihr wisst, dass ich, der Herr, euer Gott bin.“
Beachten Sie, wie hier der Gegensatz zwischen Gottes Geboten und Sabbaten einerseits und den menschlichen Geboten und Sabbaten der Israeliten andererseits betont wird! Anscheinend heiligten sie einen anderen Tag als Gottes Sabbat. Die Geschichte zeigt, dass dieser andere Tag der Tag der Heiden war, der heutige Sonntag – der Tag der Sonne und der Sonnenanbetung.
„Aber auch die Söhne waren mir ungehorsam“, so spricht Gott durch den Propheten Hesekiel, „… und entheiligten meine Sabbate“ (Vers 21).
Wie wir wissen, bestrafte Gott sie Generationen später, indem er sie als Volk in Gefangenschaft und Sklaverei geraten ließ (Vers 23).
Den Grund kennen wir: „… weil sie meine Gebote nicht gehalten und meine Gesetze verachtet und meine Sabbate entheiligt hatten und nach den Götzen ihrer Väter sahen“ (Vers 24).
Wir sehen: Für Gott ist das Sabbatgebot durchaus nicht unwichtig.
Nun kommen wir zu dem Teil dieser erstaunlichen Prophezeiung, der für heute gilt.
Gott spricht in erster Linie zu den Briten und Amerikanern unserer Zeit, wenn er sagt:
„So wahr ich lebe, spricht Gott der Herr: ich will über euch herrschen mit starker Hand und ausgestrecktem Arm und mit ausgeschüttetem Grimm“ (Hesekiel 20, 33).
Die Formulierung „mit ausgeschüttetem Grimm“ bezieht sich auf die sieben letzten Plagen zur Zeit der Wiederkunft Christi (Offenbarung 16, 1). Die Herrschaft Christi über die Völker der Erde beginnt erst, wenn er zum zweiten Mal kommt. Also ist dies eine Prophezeiung für die Endzeit – für unsere Zeit.
Jede Prophezeiung in der Bibel, die von Israel (also hauptsächlich den USA und dem Britischen Commonwealth) zur Zeit des zweiten Kommens Christi handelt, zeigt, dass dieses Volk noch einmal in Gefangenschaft und Sklaverei geraten wird.
Nun weiter mit der Prophezeiung in Hesekiel 20, 34-35: „… und will euch aus den Völkern herausführen und aus den Ländern, in die ihr zerstreut worden seid … mit ausgeschüttetem Grimm und will euch in die Wüste der Völker bringen [ein zweiter Auszug steht bevor – Jeremia 23, 7-8] und dort mit euch ins Gericht gehen von Angesicht zu Angesicht .“
Derjenige, der hier spricht, ist das „Wort“ – Christus. Zu der Zeit, von der hier die Rede ist, wird Christus wieder auf dieser Erde sein. Dann wird er mit uns von Angesicht zu Angesicht ins Gericht gehen.
Es wird höchste Zeit, dass wir uns klarmachen, wie nahe diese Ereignisse bevorstehen und wie ungeheuer einschneidend sie sein werden!
Vielleicht ist es nur eine Stimme, die diese Welt heute warnt. Aber Gott kam in den Tagen Noahs auch mit nur einem Mann aus, um die Welt zu warnen. Es war ebenfalls nur ein Mann in den Tagen des Elia, ein Mann zur Zeit Johannes des Täufers und, nachdem man diesen ins Gefängnis geworfen hatte, Christus selbst. Wer sich darauf verlässt, dass die Mehrheit „schon recht haben“ wird, der muss die Konsequenzen tragen, wenn diese Welt für ihre Sünden bestraft wird.
Christus wird die Nachkommen Israels zur Rechenschaft ziehen: „Wie ich mit euren Vätern in der Wüste von Ägypten ins Gericht gegangen bin, ebenso will ich auch mit euch ins Gericht gehen … und will die Abtrünnigen und die, die von mir abfielen, von euch aussondern … damit ihr erkennt: ich bin der Herr!“ (Hesekiel 20, 36-38).
Was hatte Gott vorher gesagt? „Heiligt meine Sabbate [statt die eurer Väter], damit ihr wisst, dass ich der Herr bin.“ Diejenigen Nachkommen der zehn Stämme, die nach Palästina gehen, werden wissen, das heißt erkennen, dass er der Herr ist.
Wie werden sie das erkennen?
Durch das Zeichen seines Sabbats.
Lesen Sie selbst Hesekiel 20, 42-44!
Gott zeigt, dass die Menschen sich dann, wenn sie aufgehört haben, gegen Gottes Gesetz zu rebellieren, an ihre früheren sündhaften Wege zurückerinnern und sich selbst dafür verabscheuen werden, dass sie den Sabbat gebrochen haben. Das ist eine starke Lehre. Und vergessen wir nicht: Gottes Wort ist an uns alle gerichtet! ▪
Wird fortgesetzt...