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Wie man Gott in der Geschichte sehen muss

ED VEBELL/GETTY IMAGES

Wie man Gott in der Geschichte sehen muss

Die Geschichte wird einfach und ungestraft neu geschrieben. Hier sind ein paar gesicherte historische Fakten, die Sie vor diesen Irrtümern schützen können.

Warum beherrscht Amerika heute die Welt? Warum konnte Großbritannien das größte Reich der Weltgeschichte errichten? Und warum dominiert die westliche Wissenschaft, Kultur, Kunst und Literatur die Welt?

Manche Historiker haben den Antworten auf diese Fragen ihre gesamte Karriere gewidmet. Diese Fragen stehen im Fokus des Verständnisses der heutigen Welt. Die Antworten darauf könnten auch zur Lösung vieler unserer sozialen Probleme beitragen. Eine „neue Theorie“ ist gerade dabei, sich zu verbreiten. Ihr zufolge nehmen Großbritannien, Amerika und die weiße Rasse allgemein eine Spitzenposition in der Welt ein, weil sie erbarmungsloser und grausamer waren als der Rest der Welt. „Die Menschen der weißen Rasse sind die schlimmsten Mörder, Vergewaltiger, Plünderer und Diebe der modernen Welt“, schrieb die Gewinnerin des Pulitzer Preises und Gründerin des ‚Projektes 1619‘ der New York Times Nicole Hannah-Jones 1995.

Zum Glück haben nur wenige Leute so extreme Ansichten. Trotzdem ist der Aufstieg Großbritanniens und Amerikas schwer zu erklären. In der Menschheitsgeschichte gibt es so etwas nicht noch einmal. Es ist erstaunlich, tiefgründig und recht bewegend, wenn man darüber nachdenkt.

Denken Sie einmal darüber nach, wie Großbritannien urplötzlich und unerwartet zu dem größten Imperium werden konnte, das je existiert hat – ein Fleckchen Erde 5600 Kilometer weit weg vom Äquator – ein Land gelegen an der nördliche Bevölkerungsgrenze der Erde, das Jahrtausende lang nur dünn besiedelt und stark gefährdet war, weil es nur einen Katzensprung entfernt von einigen der gefährlichsten Regime der Geschichte lag, ein Land kleiner als Neuseeland oder Ecuador mit einem Klima so kalt, dunkel und feucht, dass viele Leute es einfach für menschenfeindlich halten. Deutschland ist eineinhalb Mal so groß, China mehr als 40 Mal so groß wie Großbritannien und Russland sogar 74 Mal größer. Jedes dieser Länder erfüllte zu einer bestimmten Zeit die nötigen Voraussetzungen für ein Imperium: Eine starke Führung und Politik, strategisch wertvolle territoriale Besitztümer sowie Zugang zu landwirtschaftlichen und mineralogische Ressourcen und Technologien. Aber trotz all dieser Vorteile hat nicht eins dieser Länder auch nur annähernd so viel Territorium auf der Erde beherrscht, so viele Reichtümer besessen und über so viele Untertanen geherrscht wie Großbritanniens Königin Victoria im 19. Jahrhundert.

Sie können das bei Google nachlesen oder die Geschichtsbücher konsultieren. Sie können damit auch Ihren Professor in die Enge treiben. Studieren Sie die Chroniken des antiken Griechenlands, Roms oder Chinas. Oder das osmanische Reich und die anderen arabischen Dynastien oder die Azteken. Sie werden bald feststellen, dass es in der ganzen Menschheitsgeschichte nichts gibt, das sich mit dem fantastischen Wohlstand, der enormen Ausdehnung und der Pracht und Herrlichkeit des britischen Empires auf der Höhe seiner Macht messen könnte. Großbritannien ist wahrhaftig eine historische Ausnahmeerscheinung.

Währenddessen wurde ein Land auf der anderen Seite des Ozeans, das praktisch gerade erst neu gegründet worden war, in etwa einem Jahrhunderts zu einer den Planeten beherrschenden Weltmacht.

Was sollen wir davon halten? Eine Abnormität der internationalen Beziehungen? War es vielleicht die Folge eines überragenden, von einem mysteriösen Politiker ausgeheckten Plans? Oder war es einfach nur unverschämtes Glück?

Die Historiker tun sich schwer, das zu erklären. Aber die Bibel hat die richtige Antwort. Zu begreifen, wie und warum das passierte, heißt auch, eine der wichtigsten Prophezeiungen in der Bibel zu verstehen. Diese Prophezeiung verrät uns, dass Gottes Hand bei dem größten Coup der Geschichte im Spiel war. Wenn Sie das erst einmal verstanden haben, können Sie Gottes Beteiligung in praktisch jedem geschichtlichen Ereignis erkennen.

Dank Abraham

1. Mose 12 enthält eine der wichtigsten Bibelstellen zum Verständnis der Weltgeschichte. Hier macht Gott Abraham sein allerwichtigstes, zweiteiliges Versprechen.

Lesen Sie Vers 2. Im ersten Teil des Versprechens sagt Gott: „Und ich will dich zum großen Volk machen.“ Gott verspricht hier den Nachkommen Abrahams gewaltigen nationalen, materiellen Reichtum und Macht. In dem Buch Die USA und Großbritannien in der Prophezeiung , in dem das Versprechen an Abraham ein Schlüsselthema ist, nennt Herbert W. Armstrong den ersten Teil von Gottes Versprechen ein Versprechen eines „großen Volkes“.

Im zweiten Teil verspricht Gott Abraham: „In dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf Erden“ (Vers 3). Denken Sie mal darüber nach. Beweist das nicht, dass Gott kein Rassist ist, sondern dass Er alle Personen und Rassen gleichermaßen respektiert? Er sagt ganz klar, dass jeder Mensch auf Erden von der besonderen Beziehung, die Er mit Abraham unterhält, profitieren wird! Herr Armstrong nannte diesen Teil des Versprechens die „Verheißung der Gnade.“ Dies ist das Versprechen der Erlösung durch Jesus Christus, einem Nachkommen Abrahams.

In diesem Artikel werden wir uns auf den ersten Teil von Gottes Versprechen an Abraham konzentrieren: das Versprechen eines „großen Volkes“. Dieses Versprechen ist der Schlüssel, der uns die Weltgeschichte und auch die Prophezeiungen der Bibel zugänglich macht. Die Weltgeschichte – nicht nur die Geschichte von Abrahams Nachfahren, sondern die gesamte Menschheitsgeschichte seit den Zeiten Abrahams – wurde durch Gottes Versprechen an Abraham gestaltet und definiert.

Hier nun, wie Herr Armstrong es ausdrückte: „Hier liegt der entscheidende Punkt, an dem die Menschen, die sich zum Christentum bekennen, mitsamt ihren Lehrern den Pfad der Wahrheit verlassen. Sie haben die zweifache Verheißung nicht zur Kenntnis genommen, die Gott Abraham machte. Sie erkennen die messianische Verheißung der geistlichen Erlösung durch den ‚einen Samen‘ – Christus ... Hier ist die Tatsache ausschlaggebend, dass Abraham von Gott ein weiteres, ganz anderes Versprechen erhielt, das sich auf nationale und materielle Dinge bezieht. Dieses verwunderliche Versprechen wurde von den meisten völlig übersehen“ (1. Mose 22, 18; Galater 3, 8 und 16). (Die USA und Großbritannien in der Prophezeiung; Betonung durchweg hinzugefügt).

Gottes Versprechen eines großen Volkes ist der Schlüssel zu den Prophezeiungen der Bibel – und wir müssen diesen Schlüssel verstehen!

Das Versprechen an das Erstgeburtsrechts wird übertragen

In 1. Mose 17, 7 bestätigt Gott Sein Versprechen an Abraham erneut. Hier beschreibt Gott es noch genauer. Und Er sagt auch, dass Sein Bund mit Abraham ein „ewiger Bund“ ist. Abraham wird sterben wie alle Menschen, aber Gottes Versprechen an ihn nicht.

Die Verse 3 bis 5 in 1. Mose 26 zeigen ganz klar, dass Gottes Versprechen – sowohl das der „körperlichen Nachkommen“ (die materiellen Segnungen) als auch die Verheißung der „spirituelle Gnade“ auf Abrahams Sohn Isaak übertragen werden.

Sowohl in 1. Mose 27, 26-29 als auch in 1. Mose 35, 10-12 lesen wir, dass die Versprechen an Abraham weiter auf Jakob, Isaaks Sohn und Abrahams Enkel übertragen werden. Lesen Sie selbst: „Und Gott sprach zu ihm [zu Jakob]: Ich bin der allmächtige Gott; sei fruchtbar und mehre dich! Ein Volk und eine Menge von Völkern sollen von dir kommen, und Könige sollen von dir abstammen“ (1. Mose 35, 11).

Sehen Sie, wie konkret dieses Versprechen ist: Wenn die Zeit kommt, Sein Versprechen der zahlreichen Nachkommenschaft zu erfüllen, dann wird Gott das tun, indem Er das Erscheinen „eines einzelnen großen Volkes“ und einer großen „Menge von Völkern“ unterstützt.

1. Chronik 5, 1-2 zeigt, dass das abrahamitische Versprechen weiter auf Josef, also auf einen der zwölf Söhne Jakobs übertragen wird. Bei der Erklärung des abrahamitischen Versprechens (oder Versprechens an das Erstgeburtsrechts) heißt es in Vers 2 ganz klar: „Josef aber erhielt das Erstgeburtsrecht.“ Wiederum ist erstaunlich, wie genau die Bibel in diesem Punkt ist.

In 1. Mose 48 lesen wir, dass das Erstgeburtsrecht auf Josefs zwei Söhne Ephraim und Manasse übertragen wird. Wieder ist das Versprechen konkret. Vers 19 lautet: „[Manasse] soll auch ein Volk werden und wird groß sein, aber sein jüngerer Bruder [Ephraim] wird größer als er werden, und sein Geschlecht wird eine Menge von Völkern werden.“ Das ist ein weiterer klarer Beweis dafür, dass die Erfüllung des Versprechens nationalen Wohlstands und Macht – sich durch die Entstehung eines einzelnen großen Volkes (Manasse) und einer großen Menge (oder Commonwealth) von Völkern (Ephraim) manifestieren wird.

Segnungen, die dem antiken Israel nicht gewährt wurden

Hat Gott Sein Versprechen an Abraham gehalten? Wenn Er Sein Versprechen wirklich hielt, wann genau war das?

Die weltliche Geschichtsschreibung verrät uns die Antwort. Überdenken Sie das gesamte Spektrum der Weltgeschichte und identifizieren Sie die Zeiten, in denen zwei reiche, mächtige und dominierende Völker in Erscheinung traten – zwei unterschiedliche, aber in Beziehung stehende Völker – eins ein großes einzelnes Volk und das andere eine große Menge von Völkern.

Und was steht darüber in der Bibel? Gibt Gott an, wann Er Sein Versprechen an Abraham erfüllen wird? Um das zu beantworten, müssen wir uns kurz mit der Geschichte des Alten Testaments beschäftigen.

Mitte des 15. Jahrhunderts vor Christi befreite Gott die Israeliten aus Ägypten. Zu dieser Zeit war Israel ein voll entwickeltes Volk bestehend aus zwei bis drei Millionen Menschen. Es bestand aus Menschen aller zwölf Stämme Jakobs. Etwa um das Jahr 1400 v. Chr. führte Gott Israel nach Kanaan. Und es war hier im gelobten Land, wo Gott eigentlich die Absicht hatte, Sein Versprechen an Abraham zu erfüllen. Es war hier in der Levante mit Jerusalem als Hauptstadt, wo Er Israel, in ein großes Volk (Manasse) und eine „Menge von Völkern“ (Ephraim) verwandeln wollte.

Aber auch wenn Gott den Wunsch hatte, Sein Versprechen an Abraham zu dieser Zeit zu erfüllen, so war doch die sofortige Erfüllung des abrahamitischen Versprechens an Bedingungen geknüpft. Das antike Israel könnte das Versprechen seinerzeit nur dann in Empfang nehmen, wenn es bestimmte Bedingungen erfüllte.

Was waren das für Bedingungen? Die entscheidende Bibelstelle, die diese Frage beantwortet, ist 3. Mose 26. Dieses Kapitel ist extrem wichtig. Herr Armstrong nennt es „den eigentlichen Angelpunkt des Alten Testaments“.

Beachten Sie, wie er das erklärte: „In der zentralen Prophezeiung in 3. Mose 26 bestätigt Gott aufs neue die Verheißungen des Erstgeburtsrechts für die Mose-Zeit; jedoch waren diese Verheißungen an ganz bestimmte Bedingungen geknüpft. Ephraim und Manasse, die Stämme des Erstgeburtsrechts, lebten damals noch gemeinsam mit den anderen Stämmen; alle Stämme zusammen bildeten ein Volk. An sie alle wandte sich Gott; denn der Gehorsam gegenüber den Gesetzen Gottes hätte nicht nur Ephraim und Manasse unermesslichen Segen gebracht, sondern zwangsläufig dem gesamten Volk“ (ebd.).

Wie er weiter schrieb, gab es eine Bedingung – ein großes „wenn“ für den Empfang des großartigen Erstgeburtsversprechens zu dieser Zeit! Gott sagte: „Werdet ihr in meinen Satzungen wandeln und meine Gebote halten und tun, so will ich euch Regen geben zur rechten Zeit und das Land soll sein Gewächs geben und die Bäume auf dem Felde ihre Früchte bringen“ (Verse 2 und 3).

Bedenken Sie: Gott wollte die Israeliten in der Antike üppig mit beispiellosem Reichtum und Macht beschenken. Er wollte Ephraim und Manasse und alle Israeliten in das größte und mächtigste Reich verwandeln, das es je gab. Aber Er würde das nur tun, wenn sie Ihm gehorchten. Gott sagte, wenn Abrahams Nachkommen von Ihm abfielen und Ihm nicht gehorchten, würde Er Israel verfluchen und die Erfüllung des abrahamitischen Versprechens aufschieben.

Sieben prophetische „Zeiten“

Und für wie lange würde Er das aufschieben? Tatsächlich teilt Gott uns das sogar mit: „Wenn ihr mir aber auch dann noch nicht gehorcht, so will ich euch noch weiter strafen, siebenfältig, um eurer Sünden willen“ (3. Mose 26, 18).

Diese Ankündigung hat eine zweifache Bedeutung. Der Ausdruck „siebenfältig“ kommt von dem hebräischen Schiba, das auch sieben Mal heißt. Wie Herr Armstrong erklärte: „Siebenfältig deutet auf die Dauer oder auf die Weiterführung der Bestrafung hin. Aber das Wort hat auch den Sinn von sieben Mal intensiverer Bestrafung – eine Strafe, die sieben Mal so hart ist“ (ebd.).

Diese „entscheidend wichtige Prophezeiung im Alten Testament“ offenbart, dass die Bestrafung sieben Mal so intensiv sein und noch dazu sieben Mal so lange dauern wird.

In der Sprache der biblischen Prophetie stellt eine „Zeit“ eine konkrete Zeitspanne dar – ein prophetisches Jahr mit 360 Tagen. (Um zu beweisen, dass ein prophetisches Jahr in der Bibel 360 und nicht 365 Tage hat, bestellen Sie doch bitte das kostenlose Buch Die Vereinigten Staaten und Großbritannien in der Prophetie). Und wie das in Prophezeiungen oft ist, entspricht jeder dieser prophetischen „Tage“ einem Jahr bei der Erfüllung von Israels Bestrafung.

Sie können die Auswirkungen dieses Prinzips – ein Tag für ein Jahr – auch beobachten, als Israel das gelobte Land erhalten sollte (4. Buch Mose 13-14). Nachdem Israels Spione Kanaan erkundet hatten, kamen sie mit einem betrügerischen Bericht zurück und die angstvollen Israeliten weigerten sich, das Land zu betreten. Daraufhin verschob Gott ihre versprochene Erbschaft und verurteilte sie dazu, 40 Jahre lang durch die Wüste zu irren. Warum gerade 40 Jahre lang? 4. Mose 14, 34 erklärt das: „Nach der Zahl der vierzig Tage, in denen ihr das Land erkundet habt, – je ein Tag soll ein Jahr gelten – sollt ihr vierzig Jahre eure Schuld tragen, auf dass ihr innewerdet, was es sei, wenn ich die Hand abziehe.“ Nach diesem Prinzip „ein Tag für ein Jahr“ wurden die Abraham versprochenen Segnungen 40 Jahre lang zurückgehalten. Die Anzahl der Jahre entspricht dabei der Anzahl der Tage, die die Spione das Land erkundet hatten.

Denken Sie daran, dass Gott in 3. Mose 26, 18 sagte, dass Israel das Versprechen des Geburtsrechts sieben prophetische „Zeiten“ lang verweigert würde – also sieben Jahre mit 360 Tagen – insgesamt 2520 Tage. Wenn Sie nun das Prinzip „einen Tag für ein Jahr“ anwenden, wird daraus eine Bestrafung von 2520 Jahren. In diesem Fall, genau wie in 4. Mose 14, bedeutet das, dass die von Gott versprochenen Segnungen so lange zurückgehalten werden.

Jawohl, Gott prophezeite konkret, dass Er die Segnungen für Abrahams Nachkommen um 2520 Jahre verschieben würde. Sagt die Bibel denn auch, wann Gott ihnen diese Aufschiebung auferlegte?

2520 Jahre Verspätung

Verfolgen Sie die Geschichte Israels. Nachdem Moses Nachfolger Josua das Volk in das gelobte Land geführt hatte, litt es 350 Jahre unter den Richtern. Dann etablierte Gott die Monarchie, aber das Leiden der Israeliten ging unter ihrem ersten König Saul weiter. Nach der Herrschaft Sauls „begannen sie unter König David aufzublühen und während der Regierungszeit des nächsten Königs Salomon kamen sie zu beträchtlichem Wohlstand. Trotzdem hatten sie noch nicht den vollen Status einer vorherrschenden Weltmacht erreicht, der ihnen auf Grund des Erstgeburtsrechts versprochen worden war“, schrieb Herr Armstrong (ebd.).

Als Salomon starb, begann eine Zeit der Anarchie und Instabilität. In kurzer Zeit hatte ein Bürgerkrieg Israel in zwei Teile geteilt. Das Königreich Juda, das aus den Stämmen von Juda und Benjamin bestand und dessen Hauptstadt Jerusalem war, bewohnte den Süden. Die anderen 10 Stämme mit Ephraim als führendem Volk, spalteten sich ab und bewohnten dann den Norden. Sie wurden nun [das Volk] Israel genannt.

Während der darauffolgenden Jahrzehnte folgte dieses aus zehn Stämmen bestehende Königreich dem gottlosen Weg seines ersten Königs Jerobeam, einem Mitglied des Stammes Ephraim. Israel wurde in Gottes Augen obszön und rebellisch und die Leute zeigten keinerlei Reue. Gott schickte ihnen einen Propheten nach dem anderen, um sie zu warnen, aber sie schlugen alle Warnungen Gottes in den Wind. So erhielten sie nie die Segnungen in der Größenordnung, wie sie Abraham einst versprochen worden waren.

Im achten Jahrhundert v.Chr. blieb Gott schließlich keine Wahl mehr. Israel wollte einfach nicht bereuen und die Zeit war gekommen. Das Volk musste bestraft werden und gemäß der Prophezeiung in 3. Mose 26, 18 musste auch das Versprechen des Erstgeburtsrechts noch einmal verschoben werden. Diese Geschichte können Sie in 2. Könige 17 nachlesen. Da wird beschrieben, wie Gott das assyrische Reich dazu benutzte, Israel zu vernichten und gefangen zu nehmen. Israels Untergang war endgültig. Praktisch das ganze Königreich wurde wortwörtlich aus dem gelobten Land verschleppt!

Die Invasion durch Assyrien und die Zerstörung Israels ereigneten sich zwischen 721 und 718 v.Chr. Geschichtsbücher dokumentieren das; es ist leicht zu untermauern. Wie Herr Armstrong erklärte – und was auch logisch ist – markierte Israels Verbannung aus dem gelobten Land auch den Beginn der Verschiebung des Versprechens an das Erstgeburtsrecht!

„Seit dieser Zeit hat Gott keine Propheten mehr zu ihnen geschickt“, schrieb Herr Armstrong. Er gab ihnen keine Chance mehr, die größten Segnungen zu empfangen, die ein Volk in der Geschichte je empfangen hat – bis die 2520 Jahre vergangen waren! Er verbarg tatsächlich Sein Gesicht vor ihnen! Er entfernte sie aus Seinem Gesichtsfeld. Er wendete sich nicht mehr an sie. Sie waren nicht berechtigt, Seine Segnungen zu empfangen und verdienten sie auch nicht!“ (ebd.).

Nachdem wir das alles festgelegt haben, ist alles nur noch einfache Mathematik: Nehmen Sie 721 bis 718 Jahre und addieren Sie 2520 Jahre. Dann sind Sie in den Jahren 1800 bis 1803.

Eins war sicher: Die Geschichte würde einem neuen Muster folgen müssen. Gott würde Israel Seine versprochenen Segnungen nicht vor dem Jahr 1800 zukommen lassen.

Als Israels Verhalten dieses neue Geschichtsmuster notwendig gemacht hatte, inspirierte Gott dem Propheten Daniel Visionen, die zeigten, wie alles ablaufen würde. Da Ephraim und Manasse die Welt 2000 Jahre lang nicht beherrschten, stiegen andere Mächte auf. Gott offenbarte Daniel eine Reihe von Imperien, die diese Lücke füllen würden. Die Geschichte all dieser Reiche – Babylon, Persien, Griechenland, Rom und die darauffolgenden Versuche, das Heilige Römische Reich immer wieder zu beleben – drehen sich alle um Israel. Die Geschichte entfaltete sich in dem Machtvakuum, das der Untergang Israels hinterlassen hatte.

Stellen Sie vor, wie völlig anders die Weltgeschichte abgelaufen wäre, wenn Israel Gottes Gebote geachtet hätte und das abrahamitische Versprechen schon zu Zeiten Salomons erfüllt worden wäre. Dann hätte es keine griechische oder römische Geschichte gegeben – jedenfalls nicht so, wie sie heute geschrieben steht.

Das große Versprechen wird endlich eingelöst

Gott begann im Jahr 1800, die an Abraham gegebenen Versprechen zu erfüllen, die ausdrücklich auf Ephraims und Manasses Nachkommen übertragen worden waren. Gott inszenierte den Aufstieg eines einzelnen großen Volkes und einer großen „Menge von Völkern“.

Man kann ganz klar erkennen, wie das in der Geschichte Amerikas und Großbritanniens geschieht.

Jemand könnte ein Buch über den Aufstieg Amerikas und des britischen Empires im 19. Jahrhundert schreiben. Tatsächlich gibt es viele Geschichtsbücher über dieses Thema. Viele Historiker haben all die Umstände dokumentiert, die auf geheimnisvolle Weise zusammenfielen, bereits im 17. und 18. Jahrhundert begannen und so die plötzliche Entstehung des britischen Empires und der Vereinigten Staaten begünstigten.

Bedenken Sie all die wichtigen Entwicklungen zwischen den Jahren 1500 und 1800, die drei Jahrhunderte, die zum Höhepunkt des britischen Empire führten. Die protestantische Revolution. Englands Trennung vom Katholizismus unter Heinrich viii. Die Vereinigung Englands mit Schottland und für kurze Zeit sogar mit Irland. Der Aufstieg von Englands Royal Navy and ihre Beherrschung der Wasserstraßen. Die industrielle Revolution und das Hervortreten Großbritanniens als wirtschaftlicher, kultureller, philosophischer und technologischer Mittelpunkt der Welt. Aber da ist auch der Niedergang der Konkurrenten Großbritanniens während genau dieser Zeit, wie zum Beispiel die wundersame Niederlage der spanischen Armada 1588, die die Bedrohung durch das katholische Spanien eliminierte und auch noch das Scheitern Napoleons im Jahr 1805.

Viele Historiker müssen anerkennen, dass Großbritannien einen einzigartigen, scheinbar unerklärlichen Aufstieg zur Weltmacht schaffte. „Einige der notwendigen Elemente für die Transformation der Wirtschaft waren auch in anderen Teilen der Welt vorhanden“, schreibt Paul Johnson. „Aber nur England besaß sie alle zusammen. Das ,Wunder‘ hatte sich schon über 150 Jahre lang zusammengebraut, oder anders ausgedrückt, eine Reihe von konventionellen Faktoren für ein enormes Wirtschaftswachstum hatte sich angesammelt und führte schließlich gegen Ende des 18. Jahrhunderts dazu, dass die ,kritische Masse‘ erreicht wurde und eine Explosion stattfand“ (The Offshore Islander).

Jedes dieser Ereignisse war wesentlich, um die Grundlagen für das britische Empire zu schaffen. Mit jedem dieser Ereignisse – und es gibt noch mehr als die oben genannten – bereitete Gott England darauf vor, die Segnungen Abrahams zu empfangen!

Dieselbe Analyse können Sie auch für Amerika machen. Denken Sie nur an den Kontinentalkongress und die Unabhängigkeitserklärung. Die Entwicklung der Konstitution, die dem aufstrebenden Land ein Fundament zur politischen Stabilität gab; an den Ankauf Louisianas, die Expedition von Lewis und Clark und den Goldrausch in Kalifornien. Auch Amerika erlebte den Niedergang seiner regionalen Konkurrenten, besonders der katholischen europäischen Länder Frankreich und Spanien an seiner südlichen Grenze. Jedes dieser Ereignisse war wesentlich an Amerikas Aufstieg beteiligt. Wiederum war Gott dabei, die Vereinigten Staaten mit jedem dieser Ereignisse auf den Empfang der Segnungen Abrahams vorzubereiten!

Ein Ereignis, das die Geschichte veränderte

Ich habe nicht einmal annähernd alle Details dokumentiert, die um das Jahr 1800 passierten und Großbritanniens und Amerikas Aufstieg zur Weltmacht ermöglichten. Selbst das Wetter in Großbritannien war zu dieser Zeit einmalig gut, wie Paul Johnson anmerkte. Will sagen, es führte zu guten Ernten und das bedeutet volle Bäuche und zufriedene Leute, was zu einem schnelleren Bevölkerungswachstum beiträgt. Sie können all die Segnungen in 3. Mose 26 durchgehen und diese überaus konkreten Prophezeiungen des materiellen Wohlstands mit den Geschichtsbüchern dieser Periode vergleichen. Dann werden Sie sehen, dass diese Prophezeiungen sich genau erfüllt haben.

„Die bemerkenswerteste Erfüllung der biblischen Prophetie in der Moderne war das plötzliche Aufblühen der beiden größten Weltmächte – eine ist ein gemeinsamer Markt [Commonwealth] von Völkern, die das größte Weltreich aller Zeiten bilden und die andere ist die reichste und mächtigste Nation des Planeten“, schrieb Herr Armstrong. „Diese Menschen im Besitz des Geburtsrechts gelangten unglaublich schnell in den Besitz von mehr als zwei Dritteln – ja, fast drei Viertel der reichhaltigen landwirtschaftlichen Anbauflächen und der Rohstoffe der ganzen Welt. Dieser sensationelle Spurt aus dem Nichts in so kurzer Zeit ist ein unbestreitbarer Beweis für die göttliche Inspiration. So etwas ist in der ganzen Geschichte noch nie vorgekommen“ (op. cit.).

Bedenken Sie einmal die Auswirkungen dieser Prophezeiung – nicht nur für Amerika und Großbritannien, sondern auch für die Weltgeschichte. Allgemein formuliert kann man mit Sicherheit sagen, dass die Weltgeschichte so wie wir sie kennen, zum größten Teil ein Produkt des abrahamitischen Versprechens ist – besonders der Aufschub des Versprechens durch die israelitische Rebellion! Andere Mächte konnten aufsteigen, weil die Israeliten als Machtfaktor für 2520 Jahre von der Bildfläche verschwunden waren.

Denken Sie nun einmal kurz über die letzten 200 Jahre nach. Mehr als 200 Jahren lang wurde die Welt von zwei Mächten dominiert: eine ist ein einzelnes großes Land, die andere bildet eine große Gesellschaft von Ländern. Amerika und Großbritannien sind zusammen die vorrangigen Architekten der Welt, in der wir leben, besonders der westlichen Welt. Die Welt wurde in nahezu allen Bereichen verwandelt – sei es nun zum Gutem oder zum Schlechten – und alles ist ein Resultat des materiellen Reichtums und der intellektuellen, politischen, kulturellen und moralischen Weiterentwicklung und Dominanz dieser beiden Nationen.

Schließlich sollten Sie auch über die Geschichte Großbritanniens und des britischen Empires nachdenken – besonders über die phänomenale Entwicklung Großbritanniens im 19. Jahrhundert von einer jungen und unerfahrenen Insel zum reichsten, weitläufigsten und eindrucksvollsten Imperium der Menschheitsgeschichte.

Die Geschichte Großbritanniens und Amerikas ist wirklich bemerkenswert – ihr Reichtum, ihre Pracht und Herrlichkeit, die Weitläufigkeit ihrer Territorien, ihre Errungenschaften und ihre Macht. Am erstaunlichsten ist jedoch, dass sie einen lebendigen, handfesten Beweis für die Existenz Gottes liefern.

DIE USA UND GROßBRITANNIEN IN DER PROPHEZEIUNG

Die Menschen der westlichen Welt wären verblüfft, ja sprachlos, wenn sie nur wüssten! Die Regierungen der USA, Großbritanniens, Kanadas, Australiens und Südafrikas würden unverzüglich ihre Außenpolitik drastisch ändern und umfassende Sofortprogramme einleiten - wenn sie Bescheid wüssten! Sie könnten es wissen, doch sie wissen es nicht! Was ist der Grund?