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Wie werden wir mit dem Tod fertig?
Todesangst ist eine starke Triebfeder. In diesem Augenblick hält diese Angst mengenweise Leute in ihrem Zuhause gefangen. Sie bringt die Leute dazu, sich lästige und hässliche Masken über ihr Gesicht zu ziehen, immer wenn die Nähe zu anderen Menschen unvermeidlich ist. Aus Todesangst mustern sich die Leute gegenseitig misstrauisch und Nachbarn spionieren sich aus, um die anderen wegen eventueller Verstöße anzuzeigen. Politiker betreiben eine Politik, die Millionen Menschen zum Winterschlaf verurteilt – zur Erstarrung, Einsamkeit, Arbeitslosigkeit und Entbehrung. Die Regeln ruinieren die Firmen und Geschäfte und zermahlen ganze Volkswirtschaften; die Erlasse setzen hart errungene, liebgewonnene Bürgerrechte außer Kraft und rechtfertigen das immer, wenn dadurch auch „nur ein einziges Leben“ gerettet wird.
Die Reaktion der Welt auf covid-19 ist das umfassendste Beispiel dafür, wie weit die Leute zu gehen bereit sind, um den Tod abzuwehren. Und die meisten Leute halten anscheinend alle wirtschaftlichen, finanziellen, mentalen und emotionalen Opfer für akzeptabel, wenn damit die Todesrate verringert wird. Viele tun so, als sei es unmoralisch, über irgendeinen anderen Faktor nachzudenken als über die Unantastbarkeit des Lebens selbst.
Ohne Zweifel gehören die Fragen und die Studien, die das Sterben und den Tod betreffen, zu den entsetzlichsten, mit denen die Menschen fertig werden müssen. Wir wollen nicht sterben und wir wollen auch nicht über das Sterben nachdenken.
Für viele heißt das aber nicht, vernünftige Entscheidungen zu treffen, was die beste Gesundheit und ein längeres Leben angeht. Es heißt für sie, sie können ruhig und ohne Konsequenzen mit Ihrem Körper Schindluder treiben und dann, wenn es ihnen schlecht geht, erwarten sie, dass die moderne Medizin sie rettet. Wenn sie dann eine ernste Krankheit oder Verletzung haben, heißt es, mit allen Mitteln, die der Wissenschaft zur Verfügung stehen, gegen ihre Sterblichkeit anzukämpfen.
Diese Tendenz zeigt sich deutlich in dem von covid-19 ausgelösten Gerangel um die Massenproduktion von Beatmungsgeräten. Die Leute taten so, als seien diese Geräte ein todsicheres Heilmittel für die Atemnot der covid-19 Patienten. Aber das sind sie nicht. Die Aggressivität des Verfahrens fügt den Lungen oft permanenten Schaden zu und löst sogar die Lungenentzündung erstmal richtig aus. Man konnte das aus den Medien nicht erfahren, aber die große Mehrzahl der Benutzer von Beatmungsgeräten - die Anzeichen deuten auf 80-90 Prozent – sterben, bevor sie das Krankenheus verlassen.
Aber die Ärzte sind für die meisten Menschen die einzige Hoffnung. Und die Ärzte sind immer gewillt, Hoffnungen zu machen. Für todgeweihte Patienten steht ihnen eine immer größer werdende Palette von Behandlungsmethoden zur Verfügung – eine Chance, dem Unausweichlichen zu entrinnen. Aber das schafft auch nervenaufreibende Probleme.
Außerdem stellt es uns vor wichtige Fragen: Mit wie großen Opfern der anderen Menschen sollten Menschen körperlich am Leben erhalten werden? Wie viel ist uns das Leben wert? Welche Bedeutung hat ein menschliches Leben? Und was geschieht nach dem Tod?
Ein Leben verlängern
Wie viele medizinische Eingriffe würden Sie akzeptieren, um Ihr Leben zu verlängern? Wie viele finanzielle und emotionelle Opfer für Sie und Ihre Familie würden Sie auf sich nehmen? Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht?
Medizinische und therapeutische Neuerungen erweitern die möglichen Entscheidungen und die Verantwortung der totgeweihten Menschen. Ein Mensch mit einem schwachen Herzen kann eine Herztransplantation bekommen. Lungen, Darm, Knochenmark, Leber und Nieren – alles kann chirurgisch ersetzt werden. Leute mit einem tödlichen Krebs können mit Chirurgie, Bestrahlungstherapie, Immuntherapie, Hormontherapie, Kryoablation und vielen anderen Methoden behandelt werden. Und Maschinen machen es möglich, die Vitalfunktionen des Körpers aufrecht zu erhalten – den Herzschlag, den Blutkreislauf, die Pumpfunktion der Lungen – praktisch auf unbegrenzte Zeit.
Das Streben, das Leben so lange wie möglich zu erhalten, ist verständlich – manche würden sogar sagen heroisch. Aber diese Fortschritte haben auch ihre Kehrseite. Während sie den Kranken Hoffnungen machen, schafft das umfangreiche Spektrum der möglichen Behandlungsmethoden auch viele Erwartungen, die die moderne Medizin nicht unbedingt erfüllen kann. In vielen Fällen ist die Krankheit auch unheilbar – aber irgendwie glauben die Leute, wenn man eine bestimmte Technologie nicht nutzt oder eine bestimmte Behandlung nicht anwendet, bedeute das, sich für den Tod zu entscheiden.
Niemand will sterben. Aber die Realität zu akzeptieren, dass der Körper einer tödlichen Krankheit erliegt, wird schwieriger, wenn man die Vorstellung hat, man habe eine Wahl – was ein Irrtum ist. Ich wähle den Tod.
Vor die Wahl gestellt, entscheiden sich immer weniger Leute für den Tod. Daher steigen die Kosten des Gesundheitswesens immer weiter. Jede dieser Transplantationen kostet zwischen einer halben und zwei Millionen Dollar. Die Kosten einer Krebsbehandlung übersteigen leicht 10.000 Dollar pro Monat und können auch zehn Mal so viel kosten. Und die Erfolgsquote – abhängig davon, wie man sie in Lebensverlängerung und in Lebensqualität definiert – ist sehr unterschiedlich. Am Ende sterben die meisten Leute im Krankenhaus, meist nach einer bedeutenden medizinischen Intervention.
Ärzte verfolgen das grundsätzlich wohltätige Ziel, den Menschen ein wertvolles, wenn auch flüchtiges Geschenk zu machen: mehr Jahre kostbarer Lebenszeit. Aber gleichzeitig müssen sie erkennen, dass es unmöglich ist, der Sterblichkeit des Menschen auf unbeschränkte Zeit zu trotzen. Sie besitzen nicht die Macht zu heilen. In vielen Fällen schaden ihre Behandlungen den Menschen eher, verringern die Lebensqualität und führen schneller zum Tod. Abgesehen davon kommen Kunstfehler und Fehlverhalten in den Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen erschreckend häufig vor. In Amerika sind sie die dritthäufigste Todesursache.
Angesichts dieser Realitäten sehen sich Ärzte zusammen mit den Patienten und ihren Familien qualvollen Entscheidungen gegenüber, welche Therapie anzuwenden ist – sie betreten unsicheren Boden und können sich nur von Wahrscheinlichkeiten und Gefühlen leiten lassen.
Den großen Fragen ins Auge sehen
Die Fortschritte der modernen Medizin haben vielen Menschen ganz klar viele Jahre geschenkt – von ganz unterschiedlicher Qualität. Gleichzeitig haben es diese Fortschritte möglich gemacht, grundsätzliche Fragen, die sich durch unsere Sterblichkeit stellen, aufzuschieben. Wenn wir kurz vor dem Tod stehen, machen wir uns hauptsächlich über materielle Dinge Sorgen – Entscheidungen, Behandlungen, Zeitpläne und Chancen. So viele Menschen verbringen die letzten Tage ihres Lebens nicht in Frieden, sondern führen Krieg, bewaffnet mit dem Glauben an die hinfälligen Waffen der Wissenschaft. Wir nutzen das bisschen Leben, das uns noch bleibt, um den Feind zu bekämpfen, der uns das Leben kosten wird. Und dieser Kampf endet immer mit einer Niederlage.
Die moderne Medizin verspricht uns eine Art von Unsterblichkeit. Sie empfiehlt uns, es sei am besten, unsere Energien darauf zu verwenden, jedes Mittel dazu einzusetzen, unsere körperliche Existenz so lange wie möglich auszudehnen. Wenn wir nicht vorsichtig sind, kann diese falsche Vorstellung wichtigen spirituellen Belangen zuvorkommen, die eigentlich unser Denken und unsere Entscheidungen beherrschen sollten, wenn wir erkennen, dass der Tod unausweichlich ist.
Selbst wenn wir an Gott glauben, kann es überaus schwierig sein, dem Tod ins Auge zu sehen, besonders wenn man dabei starke Schmerzen hat. Selbst Jesus Christus, der den vollkommenen Glauben besaß, hatte angesichts Seines eigenen Todes schwer zu kämpfen und betete mit starken Gefühlen, ob Gott nicht das Leid vermeiden könnte, das Er ertragen musste (Lukas 22, 41-44). Trotzdem entsteht eine gewisse Gelassenheit daraus, was auch Jesus sagte: „Doch nicht mein, sondern Dein Wille geschehe.“
Und es liegt enorm viel Friede darin, wenn man erkennt und versteht, dass das Spirituelle weit wertvoller ist als das Körperliche. Was ist denn letztendlich der Zweck des Lebens? Und was passiert, nachdem es zu Ende ist? Der Einsatz aller nur möglichen Mittel, es um ein paar Jahre zu verlängern, lenkt die Menschen eigentlich nur davon ab, sich mit diesen fundamentalen Fragen zu beschäftigen.
Leben nach dem Tod?
Drei von vier Amerikanern sagen, sie glaubten an ein Leben nach dem Tod. Aber was das genau ist, war für die meisten Menschen geheimnisumwoben. Sie haben sich einfach nie näher mit diesem Thema beschäftigt. Vielleicht fürchten sie sich auch davor.
Der Apostel Paulus schrieb: „Hoffen wir allein in diesem Leben auf Christus, so sind wir die elendesten unter allen Menschen“ (1. Korinther 15, 19).
Dies war ein Mann, der dem Tod mit Gottvertrauen ins Auge sah: „Denn ich werde schon geopfert, und die Zeit meines Hinscheidens ist gekommen“, schrieb er. „Ich habe den guten Kampf gekämpft, ich habe den Lauf vollendet, ich habe Glauben gehalten; hinfort liegt für mich bereit die Krone der Gerechtigkeit, die mir der Herr, der gerechte Richter, an jenem Tag geben wird...“(2. Timotheus 4, 6-8).
Paulus liebte das Leben, wie wir alle. Aber worauf er anspielte, was nicht die vage Hoffnung, sein körperliches Leben zu verlängern – sondern die wahre Hoffnung, die in der Bibel dargelegt ist.
Das ist eine Hoffnung, die auf dem Verständnis basiert, dass es Gottes wundervolles Ziel war, den Menschen sterblich zu erschaffen und uns den Prüfungen des Fleisches zu unterwerfen – eine Erfahrung, die Er, um dieses Ziel zu erreichen, sogar Seinen einzigen Sohn durchmachen ließ.
Viele Leute glauben, die Menschen besäßen unsterbliche Seelen und dass sie, wenn sie sterben, entweder in den Himmel oder in die Hölle kommen. Die Bibel sagt jedoch ganz klar, dass die Seelen nicht unsterblich sind – sie können sterben. In der Bibel heißt es, wenn wir sterben, erlöschen unsere Gedanken und dass „die Toten nichts mehr wissen.“(Psalm 146, 4; Prediger 9, 5). Christus selbst sagte: „Und niemand ist gen Himmel aufgefahren außer dem, der vom Himmel herabgekommen ist, nämlich der Menschensohn“ (Johannes 3, 13).
Die wahre Hoffnung, die uns die Bibel gibt, ist nicht der Besitz einer „unsterblichen Seele“ oder die „Wunder“ eines medizinischen Eingriffs. Es ist das Versprechen der Wiederauferstehung. Es ist das Versprechen, „wie sie durch Adam alle sterben, so werden sie in Christus alle lebendig gemacht werden“ und dann schließlich: „Der letzte Feind, der vernichtet wird, ist der Tod“ (1. Korinther 15, 22 und 26). Für Gott ist der Tod des Menschen nur ein vorübergehender Schlaf, denn Er kann Menschen aus ihrem Grab wiederauferstehen lassen!
Dieses Verständnis reicht bis in eine Dimension der Fragen über Leben und Tod, die die Wissenschaft einfach nicht behandeln kann. Paulus sagte, dass diejenigen, die dem Tod ins Auge sehen, sei es nun ihrem eigenen Tod oder dem ihrer liebsten, durch diese Wahrheit in der Lage sind, „nicht traurig zu sein wie die anderen, die keine Hoffnung haben.“ Nachdem er die kommende Wiederauferstehung erklärt hatte, sagte er: „So tröstet euch mit diesen Worten untereinander“(1.Thessalonicher 4, Verse 13 und 18).
Die Bibel zeigt, dass sehr viele Menschen zu einem zweiten körperlichen Leben in einer zukünftigen Welt wiederauferstehen und von dem König aller Könige regiert werden und nicht von dem bösen „Fürst dieser Welt“, der sie jetzt beherrscht. Das körperliche Leben ist nur ein Testgelände, das uns auf die Auferstehung in das spirituelle Leben vorbereitet. „Denn dies Verwesliche muss anziehen die Unverweslichkeit, und dies Sterbliche muss anziehen die Unsterblichkeit“ (1. Korinther 15, 53).
Das ist der Grund – ein wundervoller, inspirierender Grund – warum etwas in uns am Leben hängt. Das ist der Grund, weshalb wir uns nach Beständigkeit sehnen, auch wenn unsere körperliche Existenz wie ein Schatten vorübergeht. Der Schöpfer hat Sein Ziel offenbart, weshalb Er Menschen schuf und warum Er uns mit Gedanken, Intellekt, Kreativität, Selbstbewusstsein und spiritueller Sehnsucht ausstattete. Sie haben ein Ziel und ein Potential, die über alles hinausgehen, was diese materielle Welt uns bieten kann. Wir wurden tatsächlich dafür geschaffen, die Ewigkeit zu erben.
Lernen Sie alles über dieses Ziel und bauen Sie Ihr Leben darauf auf. Dann können Sie, genau wie Paulus, dem Tod ins Auge sehen, ohne mit der Wimper zu zucken. Nicht mit Angst, sondern mit nüchternem Gottvertrauen sagen wir: „Hinfort liegt für mich bereit die Krone der Gerechtigkeit, die mir der Herr, der gerechte Richter, an jenem Tag geben wird, nicht aber mir allein, sondern auch allen, die Seine Erscheinung lieb haben“ (2. Timotheus 4, 6-8).
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