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Wie wir in einen Handelskrieg geraten

Gary Dorning/Posaune

Wie wir in einen Handelskrieg geraten

Donald Trump wird beschuldigt, einen Handelskrieg anzuzetteln. In Wirklichkeit tritt dieser Krieg nur in ein fortgeschrittenes und sehr gefährliches Stadium ein.

Amerika wird angegriffen. Seine Produktionsstätten und die Produktionskapazität werden zerstört. Millionen Leben werden beeinträchtigt. Und dieser Angriff wird noch schlimmer werden – so schlimm, dass er das Land in die Knie zwingen wird.

Aber da dieser Angriff nicht sichtbar ist, bemerken ihn nur wenige. Die Politiker ignorieren ihn. Die Medien geben ein verzerrtes Bild davon wieder – also glauben viele, dass Amerika damit angefangen hat.

Diese unsichtbare Schlacht ist ein Handelskrieg. Das ist nicht nur trockene Wirtschaftswissenschaft. Handelskriege können eine Massenarbeitslosigkeit auslösen, die sich auf spezielle Jobs oder Regionen konzentriert und zu einer politischen Krise eskalieren kann. Sie können die Fähigkeit eines Landes zerstören, einen Krieg zu gewinnen, weil sie seine Waffenproduktion lähmen. In ihrer extremsten Form können Handelskriege töten, weil sie die Versorgung mit Lebensmitteln aus dem Ausland unterbrechen.

Der derzeitige Handelskrieg hat bereits die Welt verändert – und auch Ihr Leben. Aber noch zu wenige Leute verstehen diesen stillen Weltkrieg.

Heilige des freien Handels?

Mehr Leute würde das verstehen, wenn man darüber besser berichten würde. Die letzten Meldungen lauten, dass der Präsident der Vereinigten Staaten Donald Trump ankündigte, er werde ab dem 23. März Einfuhrzölle (Steuern auf eingeführte Güter) auf Stahl und Aluminium erheben. Bisher hat er Kanada, Mexiko und Australien davon ausgenommen.

Als Reaktion darauf hat Europa zurückgeschlagen und gedroht, Zölle auf typisch amerikanische Produkte zu erheben, die sie sich vorstellen können, wie Harley Davidson Motorräder, Kentucky Bourbon und Levi’s Jeans.

Sie sind sich darüber einig, dass Amerika dabei ist, einen Krieg anzufangen, der gefährlich eskalieren könnte. Amerika erhebt Zölle, Europa und China ergreift Vergeltungsmaßnahmen, Amerika übt Vergeltung wegen der Vergeltungsmaßnahmen und bald haben wir überall Handelsschranken, die den Handel behindern und die Preise hochtreiben. Das führt zu einer sprunghaft steigenden Arbeitslosigkeit, zu einer wirtschaftlichen Depression und zu politischen Unruhen.

So eine Zukunft erscheint plausibel. Aber ist Amerika wirklich die Ursache, weil es unsinnigerweise den Welthandel aus dem Gleichgewicht bringt?

Nein. Tatsächlich ist Amerikas Wirtschaft am meisten für den freien Handel. Es erhebt nur halb so hohe Zölle wie China. Die europäische Union schlägt mit 10 Prozent Zoll bei amerikanischen Autos und Lebensmitteln zu, während die USA andersherum nur ganz geringe Zölle erhebt.

Die EU und China haben die Vereinigten Staaten jahrelang wirtschaftlich attackiert. Amerika ist das Opfer eines ruinösen Handels. Wenn Donald Trump einen Handelskrieg beginnt, so tut er das, weil er sich wehren muss.

Europa hat als Reaktion darauf zurückgeschlagen und gedroht, Zölle auf stereotypisch amerikanische Produkte zu erheben, die sie sich vorstellen können, wie Harley Davidson Motorräder, Kentucky Bourbon und Levi’s Jeans.

Die EU und China haben einen Handelskrieg genauso geführt, wie Russland seinen Krieg gegen die Ukraine führte. Die Russen setzten Soldaten ohne Rangabzeichen auf ihren Uniformen ein und überfielen die Ukraine, ohne „wirklich“ einzumarschieren. Europa und China haben Maßnahmen vermieden, die nach einer direkten Kriegserklärung aussehen. Auf diese Weise waren sie in der Lage, ihre Wirtschaft auf Kosten Amerikas anzukurbeln. Genau wie auf der Krim wissen alle, wer wirklich der Schuldige ist. Aber genau wie auf der Krim hat Amerika nichts unternommen.

Die Kosten dieser Untätigkeit waren verhängnisvoll.

Subventionen schlagen zu

Was sind die Waffen in einem Handelskrieg? Schwere Waffen sind zum Beispiel Zuschüsse der Regierung. Oft wollen Regierungen den Herstellern ihres Landes helfen, im Ausland mehr zu verkaufen. Also geben sie den Herstellern Geld. Eine Regierung gibt einem Hersteller zum Beispiel 20 Dollar für jedes Gerät, das er im Ausland verkauft. Der Hersteller kann dieses Gerät jetzt um 20 Dollar billiger verkaufen und immer noch genauso viel daran verdienen. Ausländische Käufer werden diesem Hersteller dann mehr von diesen billigeren Geräten abkaufen und weniger von ihrer ausländischen Konkurrenz.

Die Welthandelsorganisation (WTO) begrenzt diese Zuschüsse stark, aber China hat das jahrelang unterlaufen. In China ist die Regierung mit den Großunternehmen verflochten. Die regierende chinesische kommunistische Partei hilft vielen Unternehmen, Waren viel billiger anzubieten, als sie normalerweise verkauft würden. Das ist allgemein bekannt, aber nicht offensichtlich genug, um bei den Amerikanern eine Gegenreaktion auszulösen. Gelegentlich bringen die Vereinigten Staaten China wegen irgendeiner besonderen staatlichen Subvention vor die WTO, aber die meisten Zuschüsse werden unangefochten gebilligt.

Jedenfalls waren die chinesischen Subventionen verheerend für die amerikanische Produktion.

Die Zeitschrift CentrePiece der London School of Economics’ schätzte, dass China 2013 bis zu 1,5 Prozent seiner Wirtschaftsleistung für Zuschüsse an exportorientierte Unternehmen ausgab. Das ergibt die enorme Summe von etwa 100 Milliarden US $. Vor 2008 zahlten ausländische Firmen nur die Hälfte der normalen Körperschaftssteuer, wenn sie mindestens 70 Prozent ihrer Waren außerhalb Chinas verkauften. China bietet auch spezielle Wirtschaftszonen an, in denen noch niedrigere Steuersätze gelten. Bevorzugte Firmen bekommen auch besonders günstige Kredite, billige Betriebsmittel und andere Vergünstigungen.

CentrePiece schrieb, dass „die Subventionen dabei behilflich waren, eine ungeheure Menge von Produktionstätigkeit in China zu konzentrieren (Sommer 2013).

Chinesische Firmen werden mit Zuschüssen förmlich überschüttet. „Subventionen von der Regierung für die Produktion von technologisch hochentwickelten Produkten und zur Preisunterbietung ausländischer Hersteller haben Chinas Handelskompetenz gestärkt“, schrieben Usha C.V. Haley und George T. Haley 2013 im Harvard Business Review. „Seit dem Jahr 2000 hat sich der Wert der chinesischen Exporte mehr als vervierfacht“ (25. April 2013).

Sie studierten eine Reihe von Branchen eingeschlossen Solar, Stahl, Glas, Papier und Autoteile. Chinas Produktion in allen diesen Branchen erreichte Rekordhöhen, weil die chinesischen Unternehmen ihre Produkte wesentlich billiger verkaufen konnten als ihre ausländische Konkurrenz. „Wir stellten fest, dass die chinesischen Firmen das nur tun konnten, weil sie Zuschüsse von Chinas Zentralregierung und den regionalen Regierungen bekamen. Diese Zuschüsse wurden entweder frei vergeben oder sie bekamen billige Kredite, künstlich verbilligte Materialien, Komponenten, Energie oder Bauland und Unterstützung [für Forschung und Entwicklung] und den Zukauf von Technologie.“

„Seit 2001, als China der Welthandelsorganisation beitrat, hat es mit Subventionen jährlich mehr als 20 Prozent der Expansion der Produktionskapazität des Landes finanziert. … Enorme chinesische Subventionen haben zu gewaltigen, weltweit bestehende Überkapazitäten, zu stark angestiegenen Exporten und weltweit gedrückten Preisen geführt und haben Industriestandorte anderer Länder untergraben.“ (ebd.)

Diebstahl geistigen Eigentums

Chinesische Firmen können in den USA problemlos verkaufen. Abgesehen von einigen unbedeutenden Einfuhrabgaben sind sie den gleichen Regeln und Steuern unterworfen wie amerikanische Firmen. In China zu verkaufen ist für amerikanische Firmen wesentlich schwieriger.

Die chinesische Regierung hat jedoch für ausländische Firmen einige Branchen wie Energie, Kommunikationen und Automobilherstellung verboten. Sie können nur an chinesische Kunden verkaufen, wenn sie ein Joint Venture mit chinesischen Firmen bilden. Das heißt, dass Boeing, Ford und General Motors mit chinesischen Firmen zusammenarbeiten müssen und Marktinformationen, Forschung und Entwicklung sowie andere Ressourcen mit ihnen teilen müssen – solange, bis die chinesische Firma diese Ressourcen allein für sich selbst in Anspruch nimmt und die ausländische Firma außen vor lässt.

Bei anderen Industriebranchen lässt die chinesische Regierung ausländische Firmen nicht zu, solange sie nicht die Technologie dieser Firma studiert hat. Die amerikanische Handelskammer in China schrieb im April letzten Jahres: „Behörden der chinesischen Regierung gefährden den Wert von Geschäftsgeheimnissen, weil sie für die Freigabe von Produkten die eigentlich unnötige Offenlegung vertraulicher Informationen verlangen.“

„China hält sich nicht an die Regeln und es ist schon zu lange damit durchgekommen“, schrieb James Andrew Lewis, der leitende Vizepräsident des Zentrums für Strategie und internationale Studien letzten Sommer. „Die Ziele der chinesischen Politiker lassen sich leicht resümieren: Sie wollen die Technologien der westlichen Firmen für sich in Anspruch nehmen, Zuschüsse und nichttarifäre Handelshemmnisse dazu benutzen, die besten chinesischen Produkte herzustellen und dann einen geschützten inländischen Markt für diese Produkte schaffen, um ihnen Vorteile bei der weltweiten Vermarktung zu verschaffen“ (2. August 2017).

Der frühere Generaldirektor der Nationalen Sicherheitsbehörde Keith Alexander nannte das „den größten Transfer von Reichtum in der Menschheitsgeschichte.“

Die Unternehmen haben inzwischen festgestellt, dass die kostenlose Überlassung geistigen Eigentums der Preis ist, den sie zahlen müssen, um Geschäfte in China machen zu können. Entweder zahlen sie diesen Preis oder sie verzichten auf einen milliardenschweren Markt. China nutzt das Know-how, um chinesische Firmen aufzubauen, die dann mit Hilfe der Regierung die amerikanischen Firmen, die ihnen das Wissen zugänglich gemacht haben, aus dem Rennen zu werfen.

Die massiven Betrügereien Chinas

Das sind aggressive wirtschaftliche Angriffe, aber noch nicht das Schlimmste, was China zu bieten hat. Man braucht einige Vorkenntnisse in Ökonomie, um die ganze Bandbreite von Chinas subtilem Krieg zu verstehen. Sie werden erstaunt sein, wenn Sie erfahren, was China (und Europa) der Weltwirtschaft antun. Eins wissen sie genau: Wenn etwas nur ein wenig kompliziert ist, werden die meisten Leute gar nicht erst versuchen, es zu verstehen, geschweige denn, etwas dagegen unternehmen.

Einer Schätzung zufolge kostet diese nächste wirtschaftspolitische Taktik die US-Wirtschaft eine halbe Billion Dollar pro Jahr.

Das gegenwärtige weltweite System wurde für natürliche Wechselkurse konzipiert, die abhängig von Angebot und Nachfrage schwanken. Bei zunehmender Nachfrage wird der Dollar im Vergleich zu anderen Währungen im Wert steigen und bei abnehmender Nachfrage an Wert verlieren. Das nennt man den „frei schwankenden Wechselkurs“.

Die Vereinigten Staaten importieren viel mehr als sie exportieren. Für ihre Importe müssen die USA in der Währung der Länder bezahlen, aus denen diese Importe kommen. Um die entsprechende ausländische Währung zu kaufen, verkaufen sie ihre Dollars. Wenn man irgendetwas viel verkauft, ganz gleich was, verliert es an Wert. Das gilt auch für den Dollar.

Stellen sie sich vor, ein Dollar wäre so viel wert wie ein Euro. Ein Auto, das in Europa 10.000 Euro kostet, würde dann natürlich in den USA 10.000 Dollar kosten. Stellen Sie sich nun vor, die Vereinigten Staaten hätten so viele Dollars verkauft, dass der Wert des Dollars verglichen mit dem Euro um 20 Prozent gefallen ist. Dieses Auto für 10.000 Euro würde dann 12.500 Dollar kosten.

Da europäische Autos nun für amerikanische Käufer teurer geworden sind, kaufen sie weniger davon. Derweil kostet ein amerikanisches Auto, das in Amerika 10.000 Dollar kostet, in Europa nur 8.000 Euro. Also kaufen die Europäer mehr davon.

Wenn die Währungen ihren Wert frei nach Angebot und Nachfrage regulieren können, wird sich das System automatisch im Gleichgewicht halten. Amerika importiert mehr als es exportiert. Das schwächt den Dollar. Amerikanische Exporte werden für Verbraucher mit anderen Währungen billiger. Also kaufen sie mehr amerikanische Güter. Amerika beginnt dann, weniger zu importieren und mehr zu exportieren – das Gleichgewicht wird wiederhergestellt.

In der Praxis jedoch läuft das nicht ganz so sauber und ordentlich ab. Der Dollar ist die meistverwendete Währung der Welt und man benutzt ihn als „Leitwährung“. Er wird als sichere Investition angesehen; deshalb ist die Nachfrage höher als sie normalerweise wäre, wodurch der Wert des Dollars auch höher als normal ist.

Aber China hält sich absichtlich nicht an dieses System. Seit Jahren hat die chinesische Regierung den Wert des Yuan manipuliert, um ihn gering zu halten: Der Yuan ist daher immer eine weiche Währung.

Der weiche Yuan wirkt wie eine unsichtbare Subvention auf alles, was China exportiert und wie ein unsichtbarer Einfuhrzoll auf alles, was es importiert. Ein chinesisches Smartphone, das normalerweise 250 Dollar kosten würde, kostet wegen dieser Währungsmanipulation nur noch 200 Dollar. Also kaufen die Amerikaner mehr chinesische Waren. Kurzfristig bekommen amerikanische Konsumenten billigere Smartphones, aber auf lange Sicht sind die amerikanischen Hersteller die Verlierer – und so verlegen viele ihren Standort nach China.

Das Resultat ist ein gewaltiges Handelsdefizit, denn China exportiert mengenweise Waren in die USA, aber andersherum läuft wenig.

China hat vereinbart und unterschrieben, dass es sich an die Standardregeln halten wird. Es ist Mitglied des Internationalen Währungsfonds, bei dem die „Vermeidung von Manipulationen der Wechselkurse“ eine der Bedingungen für die Aufnahme ist.

Amerika hat es versäumt, sich mit China darüber auseinanderzusetzen. Das amerikanische Handelsgesetz von 1988 (Omnibus Trade and Competitiveness Act) verlangt, dass das US-Schatzamt alle Währungsmanipulanten ermittelt, die sich „auf unfaire Weise wettbewerbliche Vorteile im internationalen Handel verschaffen“. Das Schatzamt bezeichnete China von 1992 bis 1994 wohl als Manipulanten, hat das aber seitdem nicht mehr getan, obwohl fast alle bedeutenden Ökonomen darin übereinstimmen, dass die chinesische Regierung ihre Währung manipuliert. C. Fred Bergsten, leitendes Mitglied und emeritierter Direktor des Peterson Instituts für internationale Ökonomie schrieb, dass „China von 2003 bis 2014 der größte Währungsmanipulant aller Zeiten gewesen sei.“ Sogar Ben Bernanke, zu dieser Zeit der Vorstandsvorsitzende der US Notenbank, sagte 2010, China manipuliere seine Währung. Doch das Schatzamt unternahm nichts.

Das Institut für Wirtschaftspolitik (Economic Policy Institut – EPI) schätzt, dass Währungsmanipulationen – an erster Stelle von China – dazu führen, dass das US Handelsdefizit jedes Jahr um 200 bis 500 Milliarden Dollar zunimmt. Das sind enorme Beträge, die weit höher sind als die jährlichen Gewinne, die der Dollar als Leitwährung einbringt. Das EPI schätzt, dass die amerikanische Wirtschaft um 2 bis 4,9 Prozent wachsen würde, wenn China dieses Vorgehen einstellte und auch die Zahl der noch unbesetzten Arbeitsplätze würde um 2,3 bis 5,8 Millionen zunehmen. Entscheidend wichtig ist dabei, dass diese Jobs in der Fertigungsindustrie entstehen würden, die in den letzten Jahrzehnten verheerenden Schaden genommen hat.

Man ist sich nicht darüber einig, ob China seine Währung immer noch manipuliert. Manche Leute sagen, dass China in den letzten Jahren aufgehört hat, seine Währung zu manipulieren – Teil seines Angebots, den Dollar als Leitwährung abzulösen. Diese Ökonomen könnten Recht haben. Andere meinen, dass ein Abwandern der Herstellungskapazitäten nach China eigentlich unbedeutend sei: Letztendlich bedeuten preiswertere Smartphones, dass die Leute mehr Geld für andere Dinge ausgeben können. Aber dass China jahrelang seine Wirtschaft manipuliert hat, steht außer Frage.

Deutschland: Ein noch subtilerer Gegner

Chinas Handelskrieg ist kein Geheimnis. Es hat sich bei seinem wirtschaftlichen Angriff gerade so weit zurückgehalten, dass eine starke amerikanische Gegenreaktion vermieden wurde. Deutschlands Handelskrieg ist weit raffinierter.

Europa hat die Devisenmärkte zu Deutschlands Vorteil manipuliert. Wie Chinas Währungsmanipulation verhindert die Natur des Euros das Funktionieren des normalen, sich selbst korrigierenden Mechanismus der frei schwankenden Wechselkurse.

Als es den Euro noch nicht gab, hatte jedes europäische Land seine eigene Währung. Deutschland hatte eine starke Exportwirtschaft; also wurde seine Währung immer stärker. Die südeuropäischen Länder (Frankreich wegen seiner Wirtschaft eingeschlossen) importierten viel aus Deutschland, wodurch ihre Währungen weicher wurden. Deutsche Waren wurden dadurch teurer. Die Exporte der südeuropäischen Länder wurden preiswerter und so konnten sie doch ziemlich konkurrenzfähig bleiben.

Mit dem Euro hörte das dann auf. Als Deutschland, Südeuropa und die anderen Länder der Eurozone 1999 den Euro einführten, wurden sie alle auf denselben Wechselkurs festgelegt, wodurch die freien Wechselkurse der alten ehemaligen Währungen wegfielen. Das Ergebnis ist, dass Deutschland immer mehr in die südeuropäischen Länder exportiert und es gibt keinen eingebauten Mechanismus mehr, der diesen Warenfluss bremsen könnte.

Aber der Euro hatte noch weitgehendere Folgen. Er ist eine weniger stabile Währung als die ehemalige deutsche Mark und er ist daher viel weicher. Laut dem Bericht des Internationalen Währungsfonds vom letzten Sommer ist der Euro 10 bis 20 Prozent billiger als es die deutsche Mark jetzt wäre. Das heißt, dass ein deutsches Auto, das auf einem fairen Markt 10.000 Dollar kosten würde, tatsächlich nur 8000 bis 9000 Dollar kostet. Kein Wunder, dass Deutschland Exportweltmeister ist. Es genießt einen „eingebauten“ Vorteil.

Die Tatsache, dass der Euro weicher als die deutsche Mark sein würde und Deutschland dadurch enorme Vorteile beim Export verschaffen würde, war von Anfang an klar. In seinem Buch The Rotten Heart of Europe (Das verrottete Herz Europas) von 1995 schreibt Bernard Connolly, dass „eine Währungsunion ohne eine politische Union nicht überleben kann, wie die Bundesbank schon seit langem gesagt hat. Es wird aber keine politische Union geben, die einen so starken Zusammenhalt hat, dass alle die Interessen der ,Union‘ über ihre eigenen nationalen Interessen stellen… Daraus folgt, dass die einzige gemeinsame europäische Währung sicherlich weicher sein wird als die deutsche Mark.“

Deutschlands politisches System ist zerbrechlich und seine Wirtschaft ist vom Handel mit den Vereinigten Staaten abhängig. Ein Handelskrieg könnte einen gefährlichen politischen Wandel zur Folge haben.

Die Wirtschaftswissenschaftler diskutieren noch darüber, ob dieser Vorteil durch den Euro nun beabsichtigt war oder ein unvorhergesehener Nebeneffekt ist. Aber dieser Effekt lässt sich nicht leugnen. Seit der Euro eingeführt wurde, ist Deutschlands Handelsbilanzüberschuss sprunghaft gestiegen.

Eine Handelsallianz

Die Bibel prophezeit eine Handelsallianz, bei der sich die zwei Mächte zusammentun, die jetzt schon einen Handelskrieg gegen Amerika führen. Jesaja 23 prophezeit einen „Markt der Nationen“ (Vers 3). Das Kapitel ist voller Hinweise auf Schiffe, Ozeane und überseeischen Handel. Es beschreibt eine Handelsallianz.

Zu dieser Allianz gehört auch Tyros, eine antike Wirtschaftsmacht, die einer Wirtschaftsmacht ähnelt, die gerade in Europa entsteht. Die Prophezeiung enthält auch China, wobei sein antiker Name Chittim benutzt wird. (Bestellen Sie bitte unsere kostenlose Broschüre Isaiah’s End-Time Vision (Jesajas Vision von der Endzeit), um den biblischen Beweis zu führen.)

Auch andere Bibelstellen sagen einen Handelskrieg gegen die Vereinigten Staaten voraus. In Deuteronomium 28 Vers 52 teilt Gott Israel mit, dass seine Feinde es „in allen deinen Städten, in deinem ganzen Lande“ belagern werden und seine Wirtschaft von der Außenwelt abschneiden werden – die extremste Form eines Handelskriegs. Hesekiel 4 und 5 beschreiben eine Belagerung Jerusalems und der anderen Stämme Israels. Diese Belagerung, die in Hesekiel 4 beschrieben wird, hat zu seiner Zeit gar nicht stattgefunden. Tatsächlich war zu der Zeit, als Hesekiel das aufschrieb, der größte Teil des antiken Israels bereits erobert und die Menschen waren schon verschleppt und versklavt worden.

Warum also wurden diese Prophezeiungen gemacht? Weil sie für die modernen Nachkommen Israels eingeschlossen Amerika und Großbritannien bestimmt sind. (Bestellen sie ein kostenloses Exemplar unseres Buches Die Vereinigten Staaten und Großbritannien in der Prophezeiung, um diese Geschichte nachzuvollziehen.)

Wenn man diese Prophezeiungen zusammen betrachtet, wird klar, dass dieser Markt der Nationen den Handel benutzt, um sich Großbritannien und Amerika zu widersetzen. Diese Völker werden Amerika total vom Rest der Welt abschneiden, es belagern und zu Fall bringen.

Der Chefredakteur der Posaune Gerald Flurry erklärt in Jesajas Vision von der Endzeit: „Das von Deutschland angeführte Europa (der König des Nordens) wird mit seiner mächtigen Marine Nordamerika im Osten einkreisen und von Süden wird es von Lateinamerika belagert werden. Die Bibel enthält viele Prophezeiungen über eine europäische Macht, die Amerika angreift und viele andere Prophezeiungen, in denen Amerika belagert wird.

Siehe auch die Infografik: „Ein kommender globaler Handelskrieg“

„Hier kommen nun China und die bevölkerungsreichen Länder Asiens ins Bild. … Angesichts der Tatsache, dass China jetzt schon die meisten strategisch wichtigen Meerengen der Welt kontrolliert (die ironischerweise früher von Großbritannien und Amerika beherrscht wurden), glauben wir, dass es zu einer kurzen Allianz zwischen dem von Deutschland angeführten Heiligen Römischen Reich und bestimmten asiatischen Mächten (Russland, China und Japan, die Könige des Ostens) kommen wird. Sollte Europa, das wiederauferstandene Heilige Römische Reich, einen Weg finden, sich auch nur für kurze Zeit die entscheidenden Ressourcen und strategischen Schlüsselpositionen Chinas, Russlands und Japans zunutze zu machen, hätte es genug Macht, die angelsächsischen Länder zu belagern und zu versklaven.“

Die Mächte, die in Jesaja 23 erwähnt werden, sind schon dabei, Amerika zu belagern – wenn auch nur sehr begrenzt im Vergleich dazu, was noch auf uns zukommen wird. Das einzige, was nötig ist, damit sich diese Prophezeiung erfüllt, ist eine Allianz zwischen Europa und Asien und der Anfang eines aggressiven Handelskriegs.

Indem er Deutschland und China herausgreift, begegnet Donald Trump einer großen Gefahr für die Vereinigten Staaten. Aber seine Vorgehensweise birgt ebenfalls große Gefahren.

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Chinas Präsident Xi Jinping (links) und die deutsche Kanzlerin Angela Merkel geben sich die Hand während eines Treffens am ersten Tag des G20 Gipfels in Hamburg. (Getty Images)

Peter Zeihan, ein geopolitischer Analyst ehemals bei Stratfor, schrieb am 5. März: „Wenn man die globale Natur der meisten modernen Lieferketten bedenkt, ist jeder von „Amerika zuerst“ motivierte Handelskrieg ein Krieg gegen das gesamte internationale System: Gegen Rivalen genauso wie gegen Verbündete gerichtet würde jeder „kriegerische“ Akt die gesamte weltweite Ordnung erschüttern. Eine weltweite Rezession ist praktisch garantiert und abhängig davon, wie schnell und kräftig Trump den Schlagbaum jetzt fallen lässt, kann schon eine einzelne Aktion die Welt in ein Chaos stürzen, wovon ich ja häufig genug spreche und schreibe.“

„Man sollte nicht unterschätzen, wie schnell diese Entflechtung erfolgen kann“, warnte er. Früher sagte Zeihan bereits, er erkenne, „wie zerbrechlich, widersprüchlich und veraltet das globale System sei und dass es reine Zeitverschwendung wäre, vorherzusagen, welche Aktion nun genau alles zum Zusammenbruch bringen könnte. Ein von Amerika begonnener Handelskrieg ist vielleicht eine der besten Methoden, am schnellsten und am gründlichsten alles zu zerstören.“

Ein Handelskrieg gegen Europa und China zur selben Zeit könnte die beiden einen und zum „Markt der Nationen“ führen – und zu dessen Angriff auf Amerika.

Dieser Markt der Nationen nutzt den Handel, um Front gegen Großbritannien und Amerika zu machen. Diese Nationen schneiden Amerika von der Welt ab, belagern es und bringen es zu Fall.

Selbst ein „Sieg“ würde große Gefahren bergen. Wie wir in unserer Februarnummer der Posaune erklärten, ist das politische System Deutschlands zerbrechlich und seine Wirtschaft von dem Handel mit Amerika abhängig. Ein Handelskrieg könnte zu gefährlichen politischen Veränderungen führen.

Amerika besitzt eine große wirtschaftliche Macht und es könnte diesen Ländern schaden. Aber Amerika hat auch riesige Schulden. Allein bei China hat es mehr als eine Billion Dollar Schulden. Wenn China die Übernahme weiterer Schulden verlangsamt oder ganz einstellt, könnten die Amerikaner ihre außer Kontrolle geratenen Staatsausgaben nicht mehr finanzieren und die amerikanische Wirtschaft, die Regierung und die Gesellschaft wären ernsthaft in Gefahr.

Seit Jahren haben die führenden Politiker Chinas hinter vorgehaltener Hand über die Möglichkeit eines wirtschaftlichen „Atomkriegs“ gesprochen – für den Fall, dass ihnen die Richtung nicht passt, in die Amerika steuert.

Eine sichere Lösung

Wie genau sich Herrn Trumps Vergeltungsmaßnahmen auf den Handel auswirken werden, ist noch unklar. Wir wissen noch nicht genau, wer alles von den Zöllen betroffen sein wird. Vielleicht kann Herr Trump eine vorübergehende Entlastung Amerikas erreichen, wenn er Deutschland und China gegeneinander ausspielt.

Aber langfristig wird er Amerikas Wirtschaft nicht retten können.

Um das Warum zu begreifen, müssen wir erst einmal verstehen, warum Amerika überhaupt zu einer Supermacht der Ressourcen und der industriellen Fertigung wurde.

1950 produzierten die Vereinigten Staaten und Großbritannien drei Viertel des insgesamt auf der Welt hergestellten Stahls. Heute sind es kaum noch fünf Prozent; das meiste davon kommt aus den USA.

Ein Teil dieses Rückgangs ist auf Handelskriege zurückzuführen. Aber es gibt noch einen wichtigeren Grund.

Amerika großer industrieller Reichtum wurde in der Bibel prophezeit. Gott sagte, dass Großbritannien und Amerika gesegnet sind „mit dem Köstlichsten vom Himmel droben, dem Tau, und mit der Flut, die drunten liegt, mit dem Besten uralter Berge, und mit dem Köstlichsten der ewigen Hügel, mit dem Köstlichsten der Erde und ihrer Fülle…“ (Deuteronomium 33, Verse 13, 15 und 16). Gott versprach auch, „alle Werke deiner Hände“ – Amerikas Städte und Lagerhallen und seinen Produktionsaufwand – zu segnen (Deuteronomium 28, Verse 3, 8 und 12).

Charles Schwab, ein Stahl-Magnat und einer von Amerikas Großindustriellen sagte 1921: „Unsere Vereinigten Staaten sind von Gott mit allem ausgestattet worden, um es zur führenden industriellen und wirtschaftlichen Macht der Welt zu machen und das auch zu bleiben.“

Dieses Wissen und diese Äußerungen waren früher ganz normal. Aber jetzt will Amerika nicht mehr erkennen, woher dieser Reichtum kommt.

Gott hat auch vor dieser Vergesslichkeit gewarnt, denn er sagte: „Wenn du nun gegessen hast und satt bist und schöne Häuser erbaust und darin wohnst und deine Rinder und Schafe und Silber und Gold und alles, was du hast, sich mehrt, dann hüte dich, dass dein Herz sich nicht überhebt und du den HERRN, deinen Gott, vergisst … Du könntest sonst sagen in deinem Herzen: Meine Kräfte und meiner Hände Stärke haben mir diesen Reichtum gewonnen“ (Deuteronomium 8, Verse 12-14 und 17).

Gott warnte das antike Israel, nicht zu vergessen, wer sie ins gelobte Land geführt hat. Und dieselbe Warnung lässt Gott auch ihren modernen Nachkommen zukommen, die mit noch mehr Reichtum und Macht gesegnet sind.

Gott sagt, dass Amerikas Arbeit in seinen Städten und in der Landwirtschaft verflucht sein wird (Deuteronomium 28, Vers 16). Wo einst die Arbeit gesegnet war, ist sie nun verflucht (Verse 17 und 19).

Die Belagerung Amerikas durch seine Feinde ist einer dieser Flüche. Chinas und Deutschlands Angriffe sind ein Vorgeschmack auf diese Flüche von Gott.

Das ist der Grund, weshalb ein Handelskrieg gegen Deutschland und China keine dauerhafte Lösung für Amerikas Probleme ist. Die Angriffe dieser Mächte auf den Handel sind ein Teil der Bestrafung Gottes.

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DIE USA UND GROßBRITANNIEN IN DER PROPHEZEIUNG

Die Menschen der westlichen Welt wären verblüfft, ja sprachlos, wenn sie nur wüssten! Die Regierungen der USA, Großbritanniens, Kanadas, Australiens und Südafrikas würden unverzüglich ihre Außenpolitik drastisch ändern und umfassende Sofortprogramme einleiten - wenn sie Bescheid wüssten! Sie könnten es wissen, doch sie wissen es nicht! Was ist der Grund?