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Wird Deutschland Five Eyes beitreten?
Das Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten hat am 1. September einen Gesetzentwurf zur Ausweitung des Geheimdienstbündnisses Five Eyes eingebracht. Five Eyes ist ein Zusammenschluss der Vereinigten Staaten, des Vereinigten Königreichs, Kanadas, Australiens und Neuseelands zur Sammlung und zum Austausch von Informationen. Der vorgeschlagene Gesetzentwurf würde den Weg für den Beitritt Deutschlands, Südkoreas, Japans und Indiens zu den Five Eyes ebnen.
Die Allianz wurde 1946 zwischen den USA und dem Vereinigten Königreich gegründet, um die während des Zweiten Weltkriegs gemeinsam entwickelten Geheimdienste zu formalisieren. Einige Jahre später wurden auch Kanada, Australien und Neuseeland aufgenommen.
Five Eyes gilt als eines der engsten Bündnisse der USA. Privacy International schrieb, dass „jeder der Five Eyes-Staaten Abhör-, Erfassungs-, Beschaffungs-, Analyse- und Entschlüsselungsaktivitäten durchführt und alle gewonnenen nachrichtendienstlichen Informationen standardmäßig mit den anderen teilt“.
Das Wissen der Öffentlichkeit über die Tätigkeit der Five Eyes ist bestenfalls bruchstückhaft. Das britische Defense Journal schrieb, dass „das wirkliche Wissen über die Funktionsweise von Five Eyes immer noch durch die Sicherheitsmaßnahmen getrübt ist, die fast alles betreffen, was mit Five Eyes zu tun hat“. Privacy International erklärte, Five Eyes sei „in Geheimhaltung gehüllt“.
Five Eyes arbeitet bereits mit anderen Ländern zusammen. „Nine Eyes“ ist die Vereinbarung von Five Eyes mit Dänemark, Frankreich, den Niederlanden und Norwegen. Zu „Fourteen Eyes“ gehören Deutschland, Belgien, Italien, Spanien und Schweden. Aber keines dieser assoziierten Abkommen ist so eng miteinander verflochten wie das ursprüngliche Five Eyes.
Was würde es für Länder wie Südkorea, Japan, Indien und Deutschland bedeuten, dem Bündnis beizutreten?
Es ist offensichtlich, warum Amerika drei asiatische Partner in Five Eyes aufnehmen möchte. Südkorea, Japan und Indien sind allesamt Konkurrenten von China. Die Beziehungen zwischen den USA und China sind seit Jahren äußerst frostig. Japan und Südkorea sind auch amerikanische Partner im Kampf gegen das unberechenbare Nordkorea. Dies wäre Amerikas Art und Weise zu erklären, dass „der Feind meines Feindes mein Freund ist“. Es ist jedoch fraglich, wie verlässlich diese Länder wären.
Die Aufnahme Deutschlands in das Bündnis würde jedoch eine ganze Reihe weiterer Fragen aufwerfen.
Auf den ersten Blick scheint eine solche Vereinbarung vernünftig zu sein. Deutschland ist ein wichtiger Verbündeter der NATO. Die USA stationieren dort Zehntausende von Soldaten. Deutschland beherbergt sogar amerikanische Atomraketen.
Bei näherer Betrachtung zeigt sich jedoch, dass Deutschland nicht so zuverlässig ist, wie es den Anschein hat.
Nehmen wir zum Beispiel die Beziehungen Deutschlands zu Russland. Der Hauptfeind, vor dem die NATO Europa schützen sollte, war und ist Russland. Dennoch hat sich Deutschland in letzter Zeit Russland unangenehm angenähert.
Deutschland setzte die USA unter Druck, ihren Widerstand gegen die Nord Stream 2-Erdgaspipeline aufzugeben, die Russland direkt mit Deutschland verbindet. Sie macht Deutschland zur Energiedrehscheibe in Westeuropa. Sie ermöglicht es Russland, Gas an Westeuropa zu verkaufen und dabei die bestehenden Pipelines in der Ukraine und in Polen zu umgehen. Zuvor konnte Russland einen Konflikt dort nicht eskalieren lassen, ohne seiner Wirtschaft zu schaden. Mit Nord Stream 2 ändert sich das. Der Vorstandsvorsitzende der Nord Stream AG, dem Konsortium der Pipeline, ist der ehemalige deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder.
Nord Stream 2 ist nicht der einzige Bereich, in dem Russland und Deutschland zusammenarbeiten. Eine anonyme ukrainische Regierungsquelle sagte dem EU Observer, dass der russische Präsident Wladimir Putin und die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel eine Vereinbarung über die Ukraine getroffen haben: Deutschland würde kein Aufsehen um Russlands territoriale Ansprüche in der Ukraine machen, und Russland würde afghanischen Flüchtlingen, die vor den Taliban fliehen, nicht erlauben, Russland als Weg nach Europa zu nutzen.
Merkel wird bald als Bundeskanzlerin abgelöst werden. Als eine ihrer letzten Amtshandlungen als Bundeskanzlerin reiste sie am 20. August nach Moskau, um sich mit Putin zu treffen. Putin empfing sie in einem der prunkvollsten Räume im Großen Palast des Kremls. Sie war das erste ausländische Staatsoberhaupt, das in diesem Raum, der direkt neben dem Thronsaal liegt, empfangen wurde. Wie wir am 30. August schrieben: „Allein mit der Wahl des Veranstaltungsortes hat Putin eine Botschaft oder vielleicht eine Einladung ausgesandt: Deutschland und Russland können eine besondere Beziehung haben.“
Es ist kein Geheimnis, dass Russland zu den größten geopolitischen Gegnern Amerikas gehört. Der Cyberangriff auf Colonial Pipeline Anfang dieses Jahres durch russische Hacker zeigt dies.
Stellen Sie sich vor, ein Land, das vorsätzlich Geschäfte mit einer antiamerikanischen Supermacht tätigt, hätte Zugang zu allen Informationen, die von der CIA und dem Pentagon gesammelt werden. Stellen Sie sich vor, ein solches Land könnte wie kaum ein anderes das Innenleben der amerikanischen Geheimdienste kennenlernen.
Klingt das nicht nach einem Interessenkonflikt? Dies sind dezente Anzeichen dafür, dass Deutschland nicht der vertrauenswürdigste Partner für die Aufnahme in Five Eyes ist.
Aber es gibt noch andere, wichtigere Beweise dafür, dass Amerikas enge Beziehungen mit Deutschland eine Wende zum Schlechteren nehmen werden. Dieser Beweis kommt aus der Heiligen Schrift.
Herbert W. Armstrong, Chefredakteur unseres Vorgängermagazins The Plain Truth, bewies in seinem Buch Die USA und Großbritannien in der Prophezeiung (fordern Sie Ihr kostenloses Exemplar an), dass das amerikanische (und britische) Volk von den Israeliten des Altertums abstammt. In seinem Buch hat Herr Armstrong auch bewiesen, dass die Identität des deutschen Volkes auf das alte Assyrien, Israels historischen Feind, zurückgeht.
Gott gründete Israel als Sein Volk, ein Volk, das sich auf Ihn verlassen sollte, um befreit zu werden (siehe Levitikus 26:6-8). Aber Israel suchte Schutz in fremden Bündnissen. Hesekiel 23 warnt davor, wohin das führen wird: „Ohola [ein poetischer Name für Israel] trieb Hurerei hinter meinem Rücken und entbrannte für ihre Liebhaber, für die Assyrer, die zu ihr kamen, für die Statthalter und Hauptleute, die mit Purpur gekleidet waren, lauter junge hübsche Leute, die auf Rossen ritten. Und sie buhlte mit ihnen, lauter auserwählten Söhnen Assurs, und bei allen, für die sie entbrannte ... Da übergab ich sie in die Hand ihrer Liebhaber, der Söhne Assurs, für die sie entbrannt war. Die deckten ihre Blöße auf und nahmen ihre Söhne und Töchter weg; sie selbst aber töteten sie mit dem Schwert, und sie wurde zum Gespött unter den Frauen. So vollzogen sie das Gericht an ihr“ (Verse 5-7, 9-10).
Früher glaubte Amerika mehr an Gott, um seine Schlachten zu schlagen. Am 6. Juni 1944 betete Präsident Franklin Roosevelt über das Radio für den Erfolg des D-Days. Er bat darum, dass Gott „[Amerikas Soldaten] geradlinig und treu führen möge; gib ihren Waffen Kraft, ihren Herzen Festigkeit und ihrem Glauben Standhaftigkeit. Sie werden deinen Segen brauchen.“
Heute sehen wir eine solche Führung weder im Weißen Haus noch im Kongress. Stattdessen verlassen sich die USA zunehmend auf ausländische Partner, wie Deutschland.
Die Bibel prophezeit, dass „Ohola“ noch einmal ihren „Liebhabern“ zum Opfer fallen wird. Über das heutige Israel sagt Gott: „Sie weint des Nachts, dass ihr die Tränen über die Backen laufen. Es ist niemand unter allen ihren Liebhabern, der sie tröstet. Alle ihre Freunde sind ihr untreu und ihre Feinde geworden“ (Klagelieder 1, 2).
Weitere Informationen finden Sie in unserem Artikel „Europa und Amerika: They've Lost That Loving Feeling“ (nur auf Englisch verfügbar).