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Wird die Blockchain-Technologie das Bargeld ersetzen?

THOMAS COEX/AFP/Getty Images

Wird die Blockchain-Technologie das Bargeld ersetzen?

Wenn Europa die Richtung einer bargeldlosen Gesellschaft einschlägt, wird der Verlust der Freiheit folgen.

Die Europäische Zentralbank (EZB) beschloss am 4. Mai, dass die 500 EURO Banknote bis Ende 2018 aus dem Verkehr gezogen wird. Als Grund für diese Entscheidung wird angegeben, dass Bargeld häufig für illegale Geschäfte benutzt wird. Obwohl die meisten Anhänger dieser Politik sagen, dass sie das Bargeld nicht völlig abschaffen wollen, glauben einige Wirtschaftsanalysten, dass ein bargeldloses Währungssystem der nächste Schritt sein wird und damit auch der Verlust vieler Freiheiten folgen würde.

Die deutsche Bundesregierung plant auch für alle Bargeldtransaktionen ein Limit von 5.000 EURO einzuführen, weil Terrorismus häufig durch hohe Bargeldtransaktionen gesponsert wird. Die Brüsseler Terroranschläge im März gaben den Befürwortern viel Nachdruck. Nach dem 500-EURO-Schein Verbot könnten immer noch Millionen von Euro in einer kleinen Handtasche getragen werden. Nobert Haring, ein deutscher Ökonom und Wirtschaftsjournalist erklärte in einem Interview mit n-tv , dass die Terroristen sich nicht von einem solchen Bargeldlimit stören lassen würden. Er sagte, um Terroristen einzuschränken, wäre ein totales Bargeldverbot erforderlich.

Aber Ökonomen befürchten, dass eine bargeldlose Gesellschaft den Behörden noch nie dagewesene Kontrolle über ihre Bürger geben würde. Spiegel-Kolumnist Sascha Lobo schrieb am 3. Februar: „Das Verbot von Bargeldzahlungen über 5000 Euro könnte nur der erste Schritt sein. Schließlich bietet die Abschaffung physischer Zahlungsmittel fantastische neue Überwachungsmöglichkeiten.“ In einer bargeldlosen Gesellschaft könnte die Regierung elektronische Überweisungen verfolgen und kontrollieren.

Die Mehrheit der Europäer ist gegen ein solches Bargeldverbot. Bisher hat die EZB nur beschlossen, den 500-EURO-Schein zurückziehen. Da dieser Schein vom durchschnittlichen Bürger häufig nicht verwendet wird, könnte die Abschaffung mit wenig Protest erfolgen. Aber bedenken Sie, was Nobert Haring sagte (ebenda):

Der politische Wille, eine Beschränkung durchzusetzen, scheint da zu sein - auch gegen den Willen der Bevölkerung. Wenn irgendwann 50- oder 20-Dollar-Scheine oder etwas Vergleichbares in Europa die größten Geldscheine sind, dann ist Bargeld schon so weit an den Rand gedrängt, dass es eine Abschaffung nicht mehr wirklich stört. Auf diese ganz allmähliche Art, die Scheine kleiner zu machen und Bargeld immer mehr in den Ruf des Unanständigen zu bringen, kriegt man das auch gegen den Willen der Bevölkerung hin. Gelingt das, hätte das große Folgen für unseren Datenschutz und unsere Freiheit. Das wäre der Weg in die totale Kontrolle.

Interessanterweise hat die Deutsche Bundesbank diesen „Krieg gegen das Bargeld“ nicht unterstützt. Allerdings arbeiten viele Kräfte gegen die Bundesbank.

Der Financial Technology (Fintech) Sektor arbeitet unter anderem an bargeldlosem Zahlungsverkehr. Fintech Anleger haben erfolglos versucht, das Bewusstsein für effizientere Banking-Technologien zu wecken. Eine von der Regierung erzwungene Abschaffung des Bargeldes würde zu einem Boom in dieser Branche führen.

Einer der größten Unterstützer und Berater für diese Start-ups der Banking-Technologien ist der ehemalige deutsche Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg. Durch seine Investment- und Beratungsfirma Spitzberg Partners investiert Guttenberg in der Fintech Szene in der Schweiz und strebt ein Wandel im aktuellen Bankensystem an. Im vergangenen April wurde er zum Verwaltungsrat von Mountain Partners, einem der bekanntesten Schweizer Unternehmen, das sich auf Investment und Technologie Start-ups spezialisiert hat. Guttenberg glaubt, dass Europa die Digitalisierung verschlafen hat.

Auf der Finance 2.0 Konferenz in Zürich, diskutierten die Teilnehmer die Zukunft des digitalen Bankings. Guttenberg sagte: „Wir haben heute eine Kundenbasis von Millenials, die unter einem anderen Stern aufgewachsen sind als die ältere Generation. Ich kannte noch die Filiale der Fränkischen Sparkasse, wo meine ganze Familie und ich hingingen.“ Die Kunden verlangen nun flexible Banken und Guttenberg glaubt, dass die Blockchain-Technologie in dieser Hinsicht sehr wichtig sein wird.

Befürworter der sogenannten Blockchain-Technologie sagen, dass es die „größte Innovation seit der Erfindung des Internets“ sein könnte. Diese neue Technologie ist die Basis der digitalen Währung Bitcoin, die bargeldlose Transaktionen ohne die Notwendigkeit eines Mittelsmannes ermöglicht. Obwohl Guttenberg zwangsläufig keine Zukunft für Bitcoin sieht, sieht er eine für die dahinterstehende Technologie. Er schrieb in einem Beitrag für das Handelsblatt im November 2015:

Gleichwohl: wir sprechen bei der Blockchain von einer Technologie, die dezentrale Datenbanken weltweit sicher und preiswert verwalten kann. Ohne übergeordnete Kontrollinstanzen. So belanglos dies klingt, so revolutionär ist der Grundgedanke im Bereich der Informationstechnologie.

Geschaffen wird ein digitaler Kontoauszug für Transaktionen zwischen Computern. Jede nur denkbare Veränderung wird Block für Block (daher der Name) wahrgenommen und schließlich dezentral und auf vielen Rechnern verteilt gespeichert. Umfassend und dauerhaft. Die Information ist transparent, kaum manipulierbar, aber verifiziert. …

Sobald nämlich eine digitale Information verifizierbar ist, bedarf es schließlich keiner zentralen Einrichtung mehr, die diese meist gut bezahlt verwaltet.

Das ist der Grund, weshalb die Blockchain-Begeisterung bei klassischen und modernen „Mittlern“ eher begrenzt ist. Warum braucht es eine Korrespondenzbank oder PayPal, um für die Seriosität einer Transaktion einzustehen, wenn die Echtheit einer Information auch ohne diese erkannt und sichergestellt werden kann? Schneller und billiger. …

Der potentielle Anwendungsbereich der Blockchain ist jedoch noch viel breiter. Dem Vorstellungsvermögen sind keine Grenzen gesetzt. Vom Vertragswesen zu Testamenten, über Grundstücks- oder Patentverzeichnisse zu Ampelsystemen, Personalakten und Betriebsabläufen im „Internet of Things“. Auch FIFA Skandale könnten plötzlich Geschichte sein.

Prominente Investoren wie Microsoft-Gründer Bill Gates, der ehemalige USA Finanzminister Larry Summers und die Gründer von Silicon Valley sehen großes Potenzial in dieser neuen Technologie. Und das aus gutem Grund: Alle zukünftigen Verträge könnten auf dieser Technologie basieren, was enorme Möglichkeiten bieten würde. Guttenberg schrieb weiter:

Angenommen, Sie kaufen sich in einigen Jahren zur Bewältigung Ihrer Midlife Crisis von einem aalglatten Autohändler einen sündhaft teuren Sportwagen und bezahlen in Raten. Ihre Scheidung wird indes teuer und Sie können die dritte Rate nicht mehr bedienen. Sie wollen aber trotzdem im Sommer durch Italien cruisen, vielleicht sogar dort bleiben. Bis Ihr Händler oder sein Anwalt bemerken, dass Sie bereits über alle Berge sind, würde im heutigen Jahre 2015 einige Zeit vergehen. Mit der Blockchain-Technologie könnte Ihnen aber Folgendes passieren: als Sie aufbrechen wollen, bleibt Ihr Sportwagen verschlossen. Hier hält Sie nicht nur ein klassischer Vertrag (den Sie durchaus umgehen können) oder eine dritte Partei, sondern ein digitaler Smart Contract vom Bruch des Vertrages ab. Dieser vollzieht autark und digital die einzelnen Vertragsbestandteile: Auslösen der Ratenzahlung von Ihrem Konto, aber eben auch digitales Verschließen des Sportwagens im Falle der Zahlungsunfähigkeit.

Mit der Blockchain-Technologie könnte eine Person, die eine Zahlung versäumt, elektronisch aus seinem Auto ausgesperrt werden; die Person könnte sich auch aus der neuen Wohnung ausgesperrt finden; oder es könnte ihm automatisch die Strom- oder Wasserversorgung verweigert werden, wenn er seine Rechnungen nicht bezahlt. Wenn sein Smartphone, Laptop oder Fernseher auf einem solchen „Smart-Contract“ läuft, könnten auch diese blockiert werden. Bürger, die sich weigern, ihre Steuern zu zahlen, könnten von allen öffentlichen Dienstleistungen ausgeschlossen werden, um angeblich jeden davon abzuhalten, das System zu betrügen.

Wenn einmal das Bargeld abgeschafft wurde und ein Bürger keinen Zugang zur Blockchain-Technologie hat, wird er unfähig sein, sich an irgendeiner Form des Handels zu beteiligen. In diesem neuen System kann man nicht einmal Dinge in einem größeren Rahmen tauschen, weil alle Anzeichen dafür stehen, dass er oder sie, der Eigentümer eines Hauses, Autos oder irgendetwas anderen, digital ist. Edward Budd, Chief Digital Officer von der Deutschen Bank in London sagte, dass diese Technologie bereits in drei bis fünf Jahren in größerem Maßstab umgesetzt werden könnte.

Betrachten Sie die Gefahr in diesem neuen System – diese mögliche Kontrolle, die die Regierung über ihre Bürger haben würde.

Blockchain soll durch äußere Kräfte nicht manipulierbar sein, sondern nur von den beteiligten Personen bedient werden können. Das stimmt jedoch nur bis zu einem gewissen Grad. Die Eigenart der Blockchain-Technologie ist, dass sie einen digitalen Nachweis bzw. einen elektronischen Fingerabdruck hinterlässt. Die Regierungen könnten diese Technologie nutzen, um einen massiven Überwachungsstaat zu schaffen. Ist das wirklich zu weit hergeholt im Zeitalter des Supercomputers und der NSA?

In Bezug auf Guttenbergs Rede über die Blockchain Technologie, schrieb Caroline Freigang in der Handelszeitung am 9. März: „Die Technologie könnte Transaktionen beschleunigen und Banken Geld einsparen – der Mittelmann werde obsolet. Auch hier bestehe jedoch die Gefahr durch Regulatoren, die je nach politischer Lage ihre Meinung wie der Wind ändern könnten, so Guttenberg.“

Die Bibel spricht über dieses genaue Szenario in Offenbarung 13,17: „und dass niemand kaufen oder verkaufen kann, wenn er nicht das Zeichen hat, nämlich den Namen des Tieres oder die Zahl seines Namens.“  Mit Bezug auf diese Schriftstelle schrieb Herbert W. Armstrong im Jahr 1952:

Jeder möchte „kaufen oder verkaufen“ können. In dieser Schriftstelle deutet der Ausdruck viel mehr darauf hin, ob man überhaupt in der Lage sein wird, zu kaufen – nicht, dass die Geschäfte das Geld von denen, die die Grundbedürfnisse des Lebens einkaufen möchten, ablehnen werden, sondern, dass der, der das ‚Zeichen‘ verweigert, nicht in der Lage sein würde etwas zu kaufen, nicht in der Lage sein würde, seinen Lebensunterhalt zu verdienen, oder ein Einkommen zu erwirtschaften, oder ein Geschäft auszuüben.

Diejenigen, die in irgendeiner Form des Handels teilnehmen wollen, müssen das „Zeichen des Tieres“ annehmen, was bedeutet, dass jeder gezwungen wird, die Gesetze des Landes zu befolgen. Herr Armstrong erklärte, dass das Zeichen des Tieres die Sonntagsruhe ist. Die Sonntagruhe ist bereits ein etabliertes Gesetz in einigen europäischen Ländern. Katholische Bischöfe versuchen seit Jahren, sie in ganz Europa zu etablieren. Dies insbesondere wird sehr wichtig, wenn eine Sechs-Tage-Woche eingeführt wird, wie es einmal in Griechenland geplant war. Durch diese neue Technologie könnte die Regierung ein solches Gesetz leicht durchzusetzen und sicherstellen, dass es gehalten wird. Wenn jemand entdeckt wird, der die Sonntagsruhe nicht befolgt, dafür aber Geschäfte an diesem Tag gemacht hat, könnte den Zugriff auf die Technologie verlieren. In gleicher Weise könnte es sein, wenn jemand gefunden wird, der regelmäßig an einem anderen Tag nicht arbeitet, wenn er eigentlich arbeiten sollte, derjenige auch den Zugriff auf die Technologie verlieren könnte.

Guttenberg sagte, dass Europa in dieser Digitalisierung führend sein sollte. Das Buch der Offenbarung spricht auch von einer wirtschaftlichen Großmacht, die sich in Europa erheben wird. Diese Supermacht wird die Welt zwingen, das Zeichen des Tieres anzunehmen. Die Blockchain-Technologie könnte die Möglichkeit bieten, um diese Prophezeiung zu erfüllen.

Die Erfüllung dieser Prophezeiung in Offenbarung war im Jahr 1952, als Herbert W. Armstrong darüber geschrieben hat, kaum möglich gewesen, aber in einigen Jahren, wenn das Bargeld abgeschafft wird, könnte dies Wirklichkeit werden, genauso, wie es in der Bibel geschrieben steht. Um mehr darüber zu erfahren, warum Europa das Bargeld abschaffen will und was die drohenden Konsequenzen sind, lesen Sie den Artikel, „Warum schafft Deutschland das Papiergeld ab?“ 

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