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Wolfgang Ischinger: Deutschland braucht eine „Kriegswirtschaft“

Wolfgang Ischinger by boellstiftung is licensed under CC BY-SA 2.0.

Wolfgang Ischinger: Deutschland braucht eine „Kriegswirtschaft“

Deutschland brauche eine „Kriegswirtschaft“, um sein Militär fit zu machen, sagte der frühere deutsche Botschafter in Washington und pensionierte Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger, laut Bild vom 21. November.

„Offenbar haben allzu viele noch nicht begriffen, dass wir erst am Anfang der Zeitenwende stehen, und dass es tatsächlich richtigen Krieg mitten in Europa gibt, dessen Ende leider nicht absehbar ist“, warnte Wolfgang Ischinger.

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Seit der historischen Rede von Bundeskanzler Olaf Scholz am 27. Februar, in der er einen Sonderfond für die Bundeswehr ankündigte, sind viele enttäuscht über das Tempo der Veränderungen. Wolfgang Ischinger hat die Bürokratie als Schuldigen ausgemacht:

Woran liegt das? Es liegt an Haushaltsquerelen, an vorläufiger Haushaltsführung, am bürokratischen Vergaberecht und auch an Angst vor Kritik des Rechnungshofs. Die wehrtechnische Industrie könnte vieles von der Stange liefern, wenn das Verteidigungsministerium jetzt nach marktverfügbaren Produkten ruft. Aber es wird wegen der genannten bürokratischen Hemmnisse bisher kaum etwas abgerufen. Das wird sich nur ändern, wenn entsprechende Entscheidungen auf höchster politischer Ebene, also im Kabinett getroffen werden.

In Kriegszeiten ist ein Land oft gezwungen, seine Wirtschaftsleistung auf das Wesentliche zu reduzieren und alle verfügbaren Ressourcen auf die Verteidigung zu konzentrieren. So könnte Deutschland, eine der größten Volkswirtschaften der Welt und im Besitz einer der fortschrittlichsten Militärindustrien, plötzlich zu einer außergewöhnlichen Militärmacht werden. In Offenbarung 13, 4 wird eine solche Entwicklung prophezeit, an deren Ende die Menschen fragen werden: „[W]er kann mit ihm kämpfen?“

In „Eine Supermacht aufbauen“ schrieben wir: „Deutschland besitzt die industrielle Kapazität. Es braucht nur die Willenskraft, den Anreiz – und es könnte sich praktisch über Nacht von einem militärischen Zwerg in einen gewaltigen Riesen verwandeln!“

Lesen Sie dazu: „Eine Supermacht aufbauen

Dieser kurze Artikel wurde zuerst als Posaune-Kurzmitteilung veröffentlicht. Wenn Sie täglich aktuelle Nachrichten in Ihrem Posteingang erhalten möchten, melden Sie sich bitte hier an.