Vienna, Austria by Emmanuel Dyan is licensed under CC BY-SA 2.0
Zehn Könige: Österreich
Österreich wie wir es heute kennen, wurde von Karl dem Großen gegründet. Seine Hauptstadt Wien ist die kulturelle Hauptstadt des Heiligen Römischen Reiches.
Dieser mächtige fränkische König eroberte diesen Teil Mitteleuropas im späten achten Jahrhundert und nutzte ihn als Bollwerk gegen slawische Völker sowie als Brücke zwischen West- und Osteuropa entlang der Donau und von Norden nach Süden über die Alpenpässe. Das Haus Habsburg, auch bekannt als das Haus Österreich, regierte mehr als 600 Jahre lang von Wien aus und saß die meiste Zeit über auf dem Thron des Heiligen Römischen Reiches.
Selbst nach der Niederlage von Napoleon Bonaparte, die viele als das Ende des Heiligen Römischen Reiches betrachten, bestanden das Österreichische Kaiserreich und Österreich-Ungarn bis zum Ersten Weltkrieg, der durch die Ermordung von Erzherzog Franz Ferdinand von Österreich ausgelöst wurde. In diesem Krieg verbündete sich Österreich mit dem Deutschen Reich. Und nach diesem Krieg war es ein Österreicher – Adolf Hitler, der von den Kronjuwelen Karls des Großen in Wien fasziniert und von Stimmen beeinflusst war – der sich erneut erhob, um das blutigste Reich der Geschichte wiederzubeleben. Dabei machte er Österreich zum Teil des Dritten Reiches und brachte die Kronjuwelen von Wien nach Deutschland. Es heißt, dass er in Nürnberg, dem neuen Standort der Kronjuwelen, die ihn so sehr faszinierten, noch kraftvoller sprach.
Österreich ist seit 1995 Mitglied der Europäischen Union. In den letzten Jahren hat der konservative Katholizismus in der Politik des Landes stark an Bedeutung gewonnen. Dies ist zum Teil Sebastian Kurz zu verdanken, einem jungen, populären Politiker, der zweimal das Amt des Bundeskanzlers in Österreich gewann. Obwohl er heute nicht mehr in der Politik tätig ist, zeichneten er und andere sich dadurch aus, dass sie bereit waren, sich dem Anstieg der islamischen Einwanderung zu widersetzen und sich für den Katholizismus einzusetzen. Welt charakterisierte ihn als „ein habsburgischer k.u.k.-Stratege“ in moderner Version. Vor allem Kurz hatte eine enge Beziehung zum Erzbischof von Wien und erklärte mehrfach kühn, dass seine Religion seine Politik leite.
Wer auch immer Österreich in dieser Tiermacht führt, die Religion wird seine Politik leiten.
Während der Zeit von Kurz als Bundeskanzler hatte Österreich den rotierenden Vorsitz im Europäischen Rat inne. Österreichs Motto für seine Präsidentschaft war „Ein Europa, das schützt“. Die kaiserliche Schatzkammer in Wien nutzte die Gelegenheit, um für das Heilige Römische Reich und Ausstellungen zur Verherrlichung der Krone Karls des Großen zu zeigen. Vor dem Gebäude des Europäischen Rates wurde auch ein Miniaturmuseum mit der Krone eingerichtet. Das Schatzamt erklärte, die österreichische Ratspräsidentschaft sei „der Anlass für eine lebhafte Debatte darüber, was Europa ist und was es in Zukunft sein soll“. Die Schatzkammer in der Wiener Hofburg eignet sich gut als Forum für diesen Diskurs, denn viele der hier aufbewahrten Objekte stehen in direktem Zusammenhang mit der Vergangenheit Europas.“ (Lesen Sie „ Das Heilige Römische Reich geht an die Öffentlichkeit – aber hallo!“ auf dieposaune.de/articles/posts/das-heilige-roemische-reich-geht-an-die-oeffentlichkeit-aber-hallo.)
Österreich ist auch heute noch eine strategisch wichtige Nation in Bezug auf Geographie und Handel, vor allem aber in Bezug auf Kultur und Religion.
Ein Ausdruck dieser Bedeutung war die gemeinsame Restaurierung des Österreichischen Hospizes der Heiligen Familie in Jerusalem durch die Regierung und die katholische Kirche im Jahr 2018, ein Jahrhundert nach dem Ende der Habsburger-Dynastie. Damit wurde unter anderem die Verbundenheit Österreichs mit Jerusalem und der Wunsch, dort zu herrschen, betont! Im Laufe der Jahrhunderte erhoben Könige in Österreich Anspruch auf die Herrschaft über Jerusalem. Oftmals reisten sie und ihre Untertanen nicht einmal ins Heilige Land, geschweige denn regierten sie es. Aber das Hospiz bot ihnen die Möglichkeit, dorthin zu pilgern, in Verbindung zu bleiben und ihre Ansprüche aufrechtzuerhalten.
Und manchmal reisten sie auch ins Heilige Land, um in den katholischen Kreuzzügen einen Glaubenskrieg zu führen! Der Grund, warum die österreichische Flagge einen horizontalen weißen Streifen hat, der von zwei roten Streifen umrahmt wird, liegt der Legende nach darin, dass ein österreichischer Adliger nach einer Schlacht im Heiligen Land seinen Gürtel abnahm, und das war der einzige Teil von ihm, der nicht mit Blut getränkt war.
Das Reich, zu dem Österreich gehört hat und wieder gehören wird, hat Ambitionen, die Welt zu beherrschen. Der Wahlspruch des Kaiserhauses Habsburg lautete „Austriae es imperare orbi universo“ (lateinisch) oder „Alles Erdreich ist Österreich untertan“ (deutsch), abgekürzt a.e.i.o.u., was so viel bedeutet wie „Es ist Österreichs Aufgabe, die Welt zu beherrschen“.
Wenn Österreich und das Reich schwach sind, ignoriert man diese Ambitionen. Aber wenn sie stark sind und durch das ultimative Symbol Europas, die Krone Karls des Großen, motiviert sind, sollte die Welt Angst haben!