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Guttenberg gegen Putin: Ein Kampf der Titanen
Fortgesetzt von Karl-Theodor zu Guttenbergs Scharfsinn
Ein starker Mann aus Europa, genauer gesagt aus Deutschland, hat redegewandt und stark auf die dramatischen und aggressiven Eskapaden Wladimir Putins geantwortet, Russlands starker Mann und König des Ostens. Auch wenn die gut gestaltete Entgegnung in Form eines Artikels im Time-Magazin („Putin sonnt sich in einem ‚erstaunlichen Führungs-Vakuum‘“) höflich und besonnen war, so war sie doch kompromisslos, ehrlich und energisch. Sie zeigte auch einen unbestreitbaren Geist der Konfrontation.
Es wird sich zeigen, was geschehen wird, aber dieser Artikel könnte den Beginn eines dramatischen – und prophetisch bedeutsamen – Kampfes zwischen zwei schwergewichtigen Anführern einläuten.
Regelmäßige Leser der Posaune werden nicht im Geringsten überrascht sein zu erfahren, dass der Autor dieses Artikels Karl-Theodor zu Guttenberg war. Wir haben den ehemaligen deutschen Verteidigungsminister schon länger kritisch betrachtet und wiederholt als wahrscheinlichen Kandidaten identifiziert, der prophezeite starke Mann Europas zu sein.
(Es ist durchaus nicht unbedeutend, dass Guttenberg sich mit dem Russen Garry Kasparov zusammengetan hat, ein Großmeister und der ehemalige Schachweltmeister, der ein engagierter Kritiker und politischer Gegner Wladimir Putins ist. Das Zusammenspiel mit einem der schärfsten Gegner Putins war eine symbolische Geste und verleiht der Botschaft mehr Schwung.)
Russlands Präsident hat die Botschaft verstanden. Darüber besteht kein Zweifel.
Wir werden gleich noch auf die Highlights in Guttenbergs Artikel zu sprechen kommen, aber vorher sollten Sie noch einige Ausführungen dazu von Gerald Flurry, dem Chefredakteur der Posaune bedenken. Er hat Putin jahrelang beobachtet und einige bemerkenswerte Voraussagen über ihn gemacht. Herr Flurry hat ganz besonders davor gewarnt, dass Putins Verhalten – besonders im Zusammenhang mit der Ukraine – Europas ganze Aufmerksamkeit erregen und es zu einem festeren Zusammenschluss zwingen würde. Und es könnte auch das Erscheinen eines starken Mannes auf dem Kontinent zur Folge haben.
Herr Flurry schrieb im Dezember 2013, dass Putins Handlungsweise in der Ukraine einige europäische Staatschefs zutiefst verunsichert hat. „Amerika hat die Ukrainekrise total verschlafen. Aber Europa ist über die Vorfälle in der Ukraine zutiefst beunruhigt; ein Land, das ganz in seiner Nähe liegt! Der Umschwung, den diese Krise in Deutschland und in Europa ausgelöst hat, wird die Nationen erschüttern. Das Debakel in der Ukraine hat uns dem dritten Weltkrieg einen großen Schritt nähergebracht!“ Als Schlussfolgerung in diesem Artikel warnte Herr Flurry: „Wir müssen Putin aufmerksam beobachten. Ich bin mir fast sicher, dass er der „Fürst von Rosch“ ist, über den der von Gott inspirierte Prophet Hesekiel vor etwa 2500 Jahren schrieb! Wir müssen genau beobachten, was in Russland passiert und wie Europa darauf reagieren wird. Daniel 11, 44 spricht über „Gerüchte aus dem Osten“, die Europa erschrecken werden. Putins Taktiken in der Ukraine, Georgien, dem Nahen Osten und anderswo, machen Europa große Sorgen. Wenn man Moskaus Außenpolitik unter Putins Führung studiert, wird deutlich, dass sein endgültiges Ziel die Eroberung der ganzen Welt ist. Europa weiß natürlich von diesem Ziel und beobachtet seinen Nachbarn im Osten aufmerksam.“
Diese Vorhersage stimmte mit dem überein, was Herr Flurry und die Posaune seit Jahren immer wieder verkündet haben, nämlich dass die kriegerische Haltung Wladimir Putins und Russlands ein Katalysator für die Einigung Europas und das Erscheinen eines starken Mannes in Europa sein würde.
Mit diesen Worten im Sinn, betrachten Sie einige von Herrn Guttenbergs Äußerungen.
Seit Wladimir Putins Rückkehr an die Macht im Jahre 2012 scheint sich der russische Präsident in den Kopf gesetzt zu haben, dem Rest der Welt ein paar einfache Lektionen zu erteilen. Erstens, dass man ihn auf der internationalen Bühne nicht unterschätzen sollte; zweitens, dass Moskau wieder die Kontrolle über die Gebiete übernehmen wird, die es zu Russlands legitimer Einflusssphäre rechnet und schließlich, dass er in seinem eigenen Haus tun wird, was ihm passt. Um seine Botschaft zu übermitteln, hat Putin einen mörderischen Diktator unterstützt und den Vereinigten Staaten eine Lektion über Multilateralismus erteilt. Er hat seine Nachbarländer erpresst, damit sie Moskaus Umklammerung mit eiserner Faust akzeptieren, hat antiamerikanische und antihomosexuelle Ressentiments geschürt und ist brutal gegen Andersdenkende vorgegangen.
Man muss schon die Offenheit und Unerschrockenheit Guttenbergs bewundern. Im Gegensatz zu so vielen anderen sieht dieser Mann die Realität, akzeptiert sie und hat keine Angst, offen und ehrlich darüber zu sprechen. Er hat Verständnis für die menschliche Natur und für das Wesen der Geopolitik. Im Gegensatz zu Amerikas Anführern versteht er auch die Russen und Wladimir Putin. Seine Ehrlichkeit ist erfrischend. „Was den Ehrentitel „Rabauke des Jahres“ anbelangt – den hat der russische Präsident 2013 voll verdient“, schrieb er in einem Artikel im Time-Magazin vom Januar 2013.
Guttenberg erklärte die wirkliche Ursache für Putins Chauvinismus. „Der Hauptgrund für Putins selbstverherrlichendes Verhalten ist das erstaunliche Machtvakuum auf der Welt“, schrieb er.
Das ist eine direkte Kritik an den Vereinigten Staaten, die seit 1989 eindeutig die führende Nation der Welt sind – und damit hat er zu hundert Prozent Recht!
Guttenberg schrieb weiter: „Washington zieht es neuerdings vor, anderen Nationen, darunter auch Russland, die Führung in internationalen Angelegenheiten zu überlassen. Das hat die Autorität der USA untergraben. Russlands Wiederauferstehung als imperialistische Großmacht ist eine direkte und unmittelbare Folge von Amerikas sittenwidriger und zahnloser Außenpolitik.
Guttenbergs tiefgründige und aufschlussreiche Bemerkungen betreffen Deutschland und Europa, und wie der Kontinent auf Putins Verhalten reagieren muss (und reagiert). Ein wenig übersehen wurde bei dem Streit um die Ukraine die Rolle, die Berlin in diesem Konflikt gespielt hat. Deutschland ist das Land, das oft die Bedeutung eines Brückenschlags nach Russland hervorgehoben und ein politisches Konzept nach dem Motto „Wandel durch Annäherung“ präsentiert hat. Aber inzwischen hat Putins Nullsummenspiel-Mentalität und die brutale Ausnutzung seiner Macht sogar die sonst so gar nicht streitlustige deutsche Kanzlerin zu Maßnahmen herausgefordert“ (Hervorhebung durchgehend hinzugefügt). Guttenberg hat dann einige praktische Wege aufgeführt, wie Berlin auf den Einmarsch des Kremls in der Ukraine reagiert hat.
Aber beachten sie die Worte und die Zeitform: Putin hat bereits eine Reaktion aus Deutschland „herausgefordert“!
Guttenberg schreibt weiter: „Während er wahrscheinlich einen Pyrrhussieg errungen hat, hat er auf jeden Fall einen wichtigen Partner verprellt. Ironischerweise hat er auch erreicht, was die Appelle des amerikanischen Präsidenten und der anderen europäischen Regierungschefs nicht geschafft hatten: Deutschland hat endlich die Führung in diesem schwierigen außenpolitischen Thema übernommen.“
Guttenberg benutzt interessanterweise den Begriff „Pyrrhussieg“. Ein Pyrrhussieg ist ein Triumpf, der mit verheerenden Kosten verbunden ist; ein Sieg, bei dem der Sieger so stark verletzt wird, dass er am Ende doch seine Niederlage bedeutet. Guttenberg scheint zu glauben, dass dies am Ende verheerende Folgen für Putin und für Russland haben wird. Wenn man ein wenig zwischen den Zeilen dieses Artikels liest, könnte man denken, Guttenberg würde Putin tatsächlich eine Warnung aussprechen. So etwas wie, „dein Handeln wird dich noch teuer zu stehen kommen“. Sie können sicher sein, dass Putin dieser Artikel nicht verborgen bleiben wird.
Weiter schreibt er: „Was Europa betrifft, scheint es endlich zu erkennen, dass in der Lage sein muss, sich um seine eigene Nachbarschaft zu kümmern. Die eingefrorenen Konflikte im post-sowjetischen Raum sind allzu lange ignoriert worden. Wie kann es sein, dass erst ein Krieg in Georgien nötig war, damit man endlich erkannte, dass Tiflis mehr Hilfe aus Europa brauchte?“ Laut Guttenberg ist Europa nun endlich aufgewacht und hat die Bedrohung erkannt, die Russland darstellt. Und dann das: „Russlands Verhalten gegenüber der Ukraine könnte für Europa eine Gelegenheit sein, sich mehr zu einer gemeinsamen und wirkungsvolleren Außenpolitik zu entschließen.“
Das ist genau das, was laut der biblischen Prophetie passieren wird!
Herr Guttenberg beendet seinen Artikel mit einer Frage: „Wie werden die EU und die USA wohl auf den – vermutlich unvermeidlichen – Aufstieg des russischen Volkes reagieren? Wir wollen hoffen, dass sie nicht zu sanftmütig reagieren werden und für die universellen Werte einstehen, die ihre Grundlage bilden.“ Das war der klassische Guttenberg: Redegewandt, höflich und diplomatisch, scheinbar nicht konfrontativ und undramatisch. Aber lesen Sie zwischen den Zeilen – denken Sie an die Botschaft dahinter. Das ist eine Kampfansage. Im Wesentlichen ist es ein Schlachtruf an Amerika und Europa, „aufzustehen“ und Wladimir Putin die Stirn zu bieten. Die biblische Prophetie sagt, dass Amerika nicht auf ihn hören wird. Aber Europa wird es tun! ▪