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Transkript

In seinem neuen Buch, das am 19. November in Italien, Spanien und Lateinamerika veröffentlicht wurde, legitimiert Papst Franziskus den Vorwurf, dass Israel in Gaza einen Völkermord begeht. Franziskus bemerkte:

Im Nahen Osten, wo die offenen Türen von Ländern wie Jordanien oder dem Libanon für Millionen von Menschen, die vor Konflikten in der Region fliehen, nach wie vor eine Rettung darstellen: Ich denke dabei vor allem an diejenigen, die den Gazastreifen angesichts der Hungersnot, die ihre palästinensischen Brüder und Schwestern heimgesucht hat, verlassen, da es schwierig ist, Lebensmittel und Hilfsgüter in ihr Gebiet zu bringen.

Manchen Experten zufolge hat das, was in Gaza geschieht, die Merkmale eines Völkermords. Es sollte sorgfältig untersucht werden, um festzustellen, ob es der von Juristen und internationalen Gremien formulierten technischen Definition entspricht.

Diese Äußerungen stehen in krassem Gegensatz zum zurückhaltenden Ton des Papstes in Bezug auf das Massaker der Hamas an Israelis am 7. Oktober 2023. Thomas Jansen von der deutschen konservativen Frankfurter Allgemeinen Zeitung kommentierte:

Der Papst plädiert dafür, Völkermord-Vorwürfe im Gazakrieg zu prüfen. Das ist nicht seine Aufgabe – und zeigt überdies aufs Neue: Seine Barmherzigkeit gilt vor allem der Hamas. ... Als er jüngst befreite israelische Geiseln im Vatikan empfing, kam ihm das Wort „Terrorismus“ nicht über die Lippen. Der Vatikan nennt das Neutralität. Wollte Franziskus diesem Anspruch jedoch genügen, müsste er sich solcher Äußerungen enthalten.

Der Vorwurf des Völkermords impliziert, dass Israel nicht aus der Notwendigkeit heraus handelt, sich gegen eine terroristische Bedrohung zu verteidigen, sondern vielmehr die Bevölkerung des Gazastreifens vernichten will. Indem der Papst sich weigert, die Gräueltaten der Hamas scharf zu verurteilen und nur vom Leid der Menschen in Gaza spricht, schürt er diese falsche Anschuldigung.

Von Beginn der Reaktion Israels auf den Terroranschlag versuchte Papst Franziskus, die Aufmerksamkeit vom Aggressor wegzulenken. Diese Realität veranlasste Jansen, die Reaktion des Vatikans auf die Terroranschläge gegen Israel mit seiner Reaktion auf Nazi-Deutschland vor 80 Jahren zu vergleichen. In „Der Vatikan hat nichts gelernt“, schrieb Jansen:

Achtzig Jahre nach dem Holocaust belastet das Schweigen eines Papstes das Verhältnis zwischen Israel und dem Vatikan. Und dieser Papst heißt nicht Pius XII. Er heißt Franziskus. Seit dem Überfall der Hamas auf Israel vermeidet es das Oberhaupt der katholischen Kirche konsequent, klar zwischen Aggressor und Opfer zu unterscheiden.

Stattdessen prangert der Papst pauschal „Terrorismus“ im Nahostkonflikt an und meint damit offenbar vor allem die israelische Seite. Den Lateinischen Patriarchen von Jerusalem – den obersten katholischen Repräsentanten in Israel – ließ Franziskus unwidersprochen eine Stellungnahme christlicher Kirchen unterzeichnen, die einseitig Israel die Schuld an der Eskalation des Konflikts zuweist. Alle israelischen Proteste dagegen perlten am Papst ab.

Dies ist eine starke Behauptung, aber sie ist nicht unbegründet. Wie der Chefredakteur der Posaune, Gerald Flurry, in unserer Januar-Ausgabe schrieb:

Am Tag nach den Massakern drückte Papst Franziskus seine Trauer über das aus, was „in Israel passiert“, und sagte: „Jeder Krieg ist eine Niederlage.“ Er hat die Hamas nicht verurteilt. Drei Tage später, nachdem er kurz „das Recht derer, die angegriffen wurden, sich zu verteidigen“, anerkannt hatte, richtete er seine Aufmerksamkeit auf die „totale Belagerung der Palästinenser im Gazastreifen, wo es auch viele unschuldige Opfer gab“. Laut Vatican News rief er „beide Parteien zur Zurückhaltung auf“. Einige Wochen später telefonierte der Papst mit Joe Biden, und beide verpflichteten sich, die Palästinenser in Gaza mit Hilfsgütern zu versorgen und das Ziel zu verfolgen, den Palästinensern einen eigenen Staat zu gewähren. Franziskus telefonierte auch mit dem iranischen Präsidenten, der den Papst gebeten haben soll, Israel davon abzuhalten, die Hamas in Gaza anzugreifen. ...

Der Papst hat nicht nur versucht, die blutüberströmten Terroristen und das israelische Volk gleichermaßen schuldig zu machen: Er hat die Israelis noch viel schuldiger aussehen lassen!

Nicht wenige Kommentatoren sind zu der Auffassung gelangt, dass die Äußerungen des Papstes nicht zur Beendigung des Krieges beitragen. Aber Herr Flurry geht noch weiter und erklärt die Ziele der katholischen Kirche, indem er feststellt:

Einer der jüngsten Hinweise kam einen Monat vor den Massakern. Im September gab der Außenminister des Vatikans eine Erklärung ab, dass Jerusalem, das von den Israelis kontrolliert wird, einem international garantierten Statut unterworfen werden sollte, um „die gleichen Rechte und Pflichten der Gläubigen der drei monotheistischen Religionen“ zu gewährleisten. Israel gewährt bereits Christen, Juden und Muslimen gleiche Rechte – und erlaubt den Muslimen sogar, den Tempelberg zu kontrollieren und Juden den Zugang zu einem Großteil davon zu verweigern. Hier geht es nicht darum, den verschiedenen Religionen religiöse Rechte zu garantieren: Es geht darum, der katholischen Kirche mehr Kontrolle über Jerusalem zu verschaffen!

Um mehr über die Ambitionen der katholischen Kirche in diesem Krieg zu erfahren, ist es wichtig, nicht nur die Geschichte, sondern auch die biblische Prophezeiung zu verstehen. Dies wird in Das Heilige Römische Reich in der Prophezeiung ausführlich erklärt.